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Jänner: Ihr Start in ein energiesparendes Jahr

Verbrauch im Blick behalten und Einsparpotenziale entdecken

Der Jahresbeginn ist der perfekte Moment, um Klarheit über den eigenen Stromverbrauch zu bekommen und erste Schritte zum Einsparen zu setzen. Mit einfachen Tipps und praktischen Tools zeigen wir Ihnen im Jänner, wo versteckte Stromkosten lauern und wie überraschend wirkungsvolle Verhaltensänderungen helfen können, diese deutlich zu verringern.

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Ein neues Jahr – und Ihre Stromrechnung ist immer noch zu hoch? Von den steigenden Energiekosten der letzten Monate sind vermutlich auch Sie betroffen. Gründe dafür sind das Auslaufen staatlicher Preisbremsen, die Rückkehr von Steuern und Abgaben sowie höhere Kosten für den Ausbau und die Instandhaltung der Stromnetze. 

Vor allem jetzt am Jahresanfang ist der optimale Zeitpunkt, um die eigenen Kosten zu überdenken und Stromverbrauch sowie Stromtarif unter die Lupe zu nehmen. Wir zeigen Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Stromkosten reduzieren können.

Schritt 1: Stromverbrauch analysieren und Stromfresser finden

Um Einsparungen zu erzielen, sollten Sie zunächst Ihren Jahresstromverbrauch kennen. Dieser ist auf Ihrer jährlichen Stromrechnung vermerkt. Viele Stromkund:innen haben außerdem Zugang zu Onlineportalen ihrer Anbieter, in denen die Stromverbräuche der letzten Jahre zu finden sind. Ein Vergleich über mehrere Jahre hinweg kann dabei sehr aufschlussreich sein. 

Falls es starke Schwankungen gibt, lohnt es sich, genauer hinzusehen: Was hat sich in Ihrer Wohn- oder Lebenssituation verändert? Haben Sie neue, stromintensive Geräte angeschafft, zum Beispiel eine Spielkonsole, eine Wärmepumpe oder eine Klimaanlage? Oder funktioniert das eine oder andere Haushaltsgerät, das zu Ihren Hauptverbrauchern zählt, nicht mehr optimal, etwa der Kühlschrank?

Ihren Stromverbrauch zu kennen ist ein wichtiger erster Schritt. Entscheidend ist jedoch, diesen richtig einordnen zu können. Im Folgenden finden Sie daher durchschnittliche Verbrauchswerte, aufgeteilt nach der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen. Vergleichen Sie diese mit Ihrem eigenen Verbrauch: Ist er höher, gleich oder niedriger?

Abhängig von der Haushaltsgröße Wohnung Einfamilienhaus

1 Person 

1.200 kWh/Jahr

1.800 kWh/Jahr

2 Personen

1.900 kWh/Jahr

2.700 kWh/Jahr

3 Personen

2.400 kWh/Jahr

3.500 kWh/Jahr

4 Personen

2.600 kWh/Jahr

3.800 kWh/Jahr

5 Personen

3.100 kWh/Jahr

4.500 kWh/Jahr

Quelle: Stromspiegel 2024

Die Vergleichswerte beziehen sich auf die Verbräuche typischer Haushaltsgeräte (ohne Wärmepumpe, E-Mobilität und PV-Eigenverbrauchswerte). Im Falle einer elektrischen Warmwasserbereitstellung kann der Stromverbrauch deutlich höher ausfallen. Bei großen Abweichungen sollten Sie auf die Suche nach Stromfressern in Ihrem Haushalt gehen. Eine besondere Rolle spielt dabei Ihre Grundlast. 

Die Grundlast beschreibt den Stromverbrauch, der dauerhaft und unabhängig von der aktiven Benutzung von Geräten anfällt. Beispiele hierfür sind der Kühlschrank, der WLAN-Router oder die Wärmepumpe. So läuft der Stromzähler weiter, selbst wenn alle Lichter und die meisten Geräte ausgeschaltet sind. Die Höhe der Grundlast ist individuell unterschiedlich und hängt von Anzahl, Größe, Effizienz, Alter der Geräte sowie Nutzungsverhalten im Haushalt ab. Mehr Informationen dazu finden Sie hier: Dem heimlichen Stromfresser auf der Spur: Wie Sie die Grundlast in Ihrem Haushalt senken können.

Vertiefende Analyse mit einem Smart Meter durchführen

Wenn Sie bereits einen digitalen Stromzähler besitzen und ihn im Onlineportal Ihres Netzbetreibers aktiviert haben, können Sie mit dem Smart Meter Check, dem Online-Analyse-Tool von klimaaktiv, Ihren Stromverbrauch in Echtzeit überprüfen. Das Tool wertet Ihre Smart-Meter-Daten aus und zeigt, an welchen Stellschrauben Sie drehen können, um Einsparpotenziale zu nutzen. 

So verschaffen Sie sich Überblick über:

  • Jahres-, Monats-, Wochen- und Tagesverbräuche im Vergleich zu früheren Zeiträumen
  • Vergleiche mit Durchschnittshaushalten mit ähnlichen Verbrauchsprofilen
  • Stand-by-Verbräuche und Ihre Grundlast
  • den Einfluss alltäglicher Routinen, wie Kochen und Waschen, Spielen auf der Konsole oder Arbeiten im Homeoffice

Mit dem Smart Meter Check lernen Sie Ihren Verbrauch besser kennen. Zahlreiche Auswertungsmöglichkeiten und grafische Darstellungen erleichtern es Ihnen, Stromfresser zu identifizieren und Einsparpotenziale zu nutzen.

Schritt 2: Energiespartipps anwenden

Nachdem Sie Ihren Stromverbrauch analysiert und potenzielle Stromfresser entlarvt haben, ist es an der Zeit, ein paar Energiespartipps umzusetzen. Schon kleine Anpassungen im Alltag können spürbare Einsparungen bringen.

Unsere Top-Energiespartipps: 

  1. Kühlen und Gefrieren: Erhöhen Sie die Kühlschranktemperatur um 1 bis 2 °C – das bringt eine Energieeinsparung von 6 bis 12 %. Enteisen Sie Gefrierfächer, -schränke und -truhen regelmäßig. Bereits eine Eisschicht von 5 Millimetern erhöht den Energieverbrauch um 30 %. 

  2. Wäsche und Geschirr waschen: Achten Sie hier besonders auf die Temperatur: Üblicherweise reichen 30 °C aus. Setzen Sie auf das Eco-Programm – es dauert zwar länger, braucht aber aufgrund niedrigerer Temperaturen weniger Strom. Waschen Sie außerdem möglichst nur mit voller Beladung.

  3. Geräte: Vermeiden Sie den Stand-by-Betrieb. Am einfachsten gelingt das mit einer Steckerleiste mit Kippschalter, über die sich mehrere Geräte gleichzeitig ausschalten lassen.

  4. Gaming: Reduzieren Sie die Bildrate, angegeben in Frames per Second (FPS), also Bilder pro Sekunde. So nutzen Sie deutlich weniger Strom. Gaming-Laptops oder Konsolen benötigen in der Regel zudem weniger Energie als leistungsstarke Gaming-PCs.

  5. Kochen und Backen: Nutzen Sie, wenn vorhanden, die Umluftfunktion Ihres Backrohrs. Das spart bis zu 20 % Energie. Gleichzeitig können Sie die Temperatur um etwa 20 °C niedriger einstellen, was zusätzlich Strom spart. Beim Kochen hilft es, Töpfe passend zur Größe der Herdplatte einzusetzen, nur so viel Wasser wie nötig zu erhitzen, einen Deckel zu verwenden und die Restwärme zu nutzen. In Kombination lassen sich so bis zu 50 % Energie einsparen. 

Weitere konkrete Spartipps für einzelne Geräte finden Sie in unserer Rubrik „Stromsparen”.

Die sparsamsten Geräte im Überblick

Aus Ressourcengründen ist es oft sinnvoll, Geräte so lange wie möglich zu nutzen. Sollte es doch notwendig sein, ein neues Gerät anzuschaffen, achten Sie auf dessen Energieverbrauch. Auch wenn energieeffiziente Geräte in der Anschaffung mitunter etwas teurer sind, machen sie sich durch niedrigere Stromkosten langfristig bezahlt. In unseren Tipps zum Gerätekauf erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, um die beste Wahl für Ihr Zuhause zu treffen – von Energieeffizienz über Funktionalität bis hin zu Design.

Die effizientesten Geräte finden Sie zudem in unserer Topprodukte-Produktdatenbank, die eine direkte Verlinkung zu den günstigsten Händlern bietet.

Schritt 3: Tarife vergleichen und gegebenenfalls Anbieter wechseln

Neben der Identifizierung von Stromfressern und der Umsetzung von Energiespartipps kann auch der Stromtarif einen wesentlichen Unterschied machen – nicht nur für Ihre Geldbörse, sondern auch für das Klima. Besonders Haushalte, die seit mindestens zwei Jahren oder noch nie den Stromanbieter gewechselt haben, können von einem Tarifvergleich und Umstieg profitieren. Wussten Sie, dass ein Stromanbieterwechsel in nur wenigen Schritten umgesetzt werden kann? Gehen Sie dafür folgendermaßen vor:

  1. Vergleich starten: Nutzen Sie eine Vergleichsplattform (zum Beispiel E-Control Tarifkalkulator oder durchblicker.at). So gelingt der Vergleich der Angebote am einfachsten und schnellsten.
  2. Daten eingeben und Suche filtern: Geben Sie Ihre Daten ein und nutzen Sie Filterfunktionen, um einen passenden Tarif zu finden. Sie können beispielsweise nach bestimmten Tarifarten filtern oder festlegen, dass Sie nur Ökostrom oder Strom aus Österreich beziehen möchten.
  3. Ergebnisse vergleichen: Sie erhalten eine Liste von Angeboten, die zu Ihren Wünschen passen. So sehen Sie sofort, ob die Tarife im Vergleich zu Ihrem derzeitigen Preis teurer oder günstiger sind. Voraussetzung dafür ist, dass Sie Ihren aktuellen Stromtarif richtig angegeben haben.
  4. Neuen Tarif auswählen: Sobald Sie sich für einen Tarif entschieden haben, geben Sie Ihre Daten beim neuen Anbieter an. Je nach Vergleichsplattform können Sie den Vertragsabschluss auch direkt online abschließen.
  5. Wechsel beauftragen: Der neue Anbieter ist verpflichtet, den Wechsel innerhalb von drei Wochen abzuwickeln. Mit Ihrem Einverständnis kümmert er sich um die Kündigung Ihres bisherigen Vertrags und die Kommunikation mit dem Netzbetreiber.

Weitere Informationen dazu, welcher Tariftyp (Fixpreis-, Floater- oder dynamischer Tarif) für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, finden Sie unter „Clever wechseln, richtig sparen“.

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