Sanierung:
Tausch der Fenster
Auf diesen Seiten finden Sie Informationen zu Verglasung, Rahmen, Einbau und Sonnenschutz. Wohnungseigentümer:innen erhalten rechtliche Hinweise, und wir erklären die wichtigsten Fachbegriffe rund um den Fenstertausch. Außerdem finden Sie Links zu weiterführenden Informationen, Beratung und Förderungen für die Sanierung oder den Austausch von Fenstern.
Fenster prägen nicht nur das Aussehen eines Hauses, sondern auch, wie angenehm es sich darin wohnt. Alte, undichte oder schlecht gedämmte Fenster lassen Zugluft entstehen, sorgen für ein ungemütliches Raumklima und treiben den Energieverbrauch in die Höhe. Kein Wunder also, dass viele beim Thema Sanierung zuerst an den Fenstertausch denken – und das völlig zurecht.
Dabei kommt es nicht nur auf das Fenster selbst an, sondern auch auf den richtigen Einbau: Eine fachgerechte Montage verhindert Wärmebrücken und beugt Schimmelbildung vor. Achten Sie außerdem auf eine Dreifachverglasung – sie steigert spürbar die Behaglichkeit und reduziert Wärmeverluste.
Bevor Sie neue Fenster einbauen, sollten Sie auch andere Dämmmaßnahmen prüfen, insbesondere an den Außenwänden. Diese beeinflussen, wie die neuen Fenster optimal in der Wand platziert werden können.
Gut zu wissen: Wenn Sie mindestens 75 % Ihrer bestehenden Fenster oder Fensterflächen austauschen, können Sie sich den Fenstertausch fördern lassen – und damit zusätzlich Kosten sparen.
Neue Fenstergläser bestehen fast immer aus drei Scheiben. Da das Glas für sich genommen keine guten Dämmeigenschaften hat, ist zwischen den Scheiben ein Gasgemisch eingeschlossen. Bei einer Dreischeibenverglasung sogar zweifach. Diese beiden Schichten halten die Wärme im Raum. Der sogenannte Ug-Wert gibt an, wie gut die Dämmung der Verglasung ist. Ein guter U-Wert liegt im Bereich von 0,6 W/m2K, je niedriger, desto besser. Der G-Wert zeigt, wieviel Sonnenlicht das Glas in den Raum lässt. Er ist im Gegensatz zum U-Wert besser, je höher er ist. (Factsheet U-Wert)
Fensterrahmen gibt es aus Holz, Kunststoff und Aluminium. Holzfenster haben ökologisch die Nase vorn, sind aber aufwändiger in der Pflege. Kunststofffenster sind meist günstiger, neigen aber dazu zu vergilben und verziehen sich leichter. Holz-Alu-Fenster verbinden einen Holzrahmen im Innenbereich mit einer farblich frei wählbaren und pflegeleichten Aussenansicht aus Aluminium. Sie sind meist die teuerste Variante.
Italienische Häuser zeigen es mit ihren Holzfensterläden und Jalousien vor: Außenliegender Sonnenschutz wirkt viel besser gegen sommerliche Hitzetage als Jalousien an der Innenseite der Fenster. Beim Einbau neuer Fenster sollten Sie sich daher unbedingt Rollladenkästen, Raffstores oder Vertikalmarkisen mit anbieten lassen. Moderne Systeme haben einen Wind-und Regensensor eingebaut, der die Rolläden zuverlässig automatisch einfahren lässt. In manchen Bundesländern müssen Sonnenschutzeinrichtungen automatisch steuerbar sein, um eine Förderung zu erhalten.
Auf den richtigen Einbau kommt es an! Das verhindert Schimmelbildung und bringt den maximalen Wohlfühleffekt. Wichtig ist, dass der Einbau fachgerecht erfolgt – mehr Infos zum Fenstereinbau finden Sie unter: Richtiger Fenstereinbau nach RAL oder ÖNORM B 5320 (energiesparhaus.at) Wärmebrücken werden vermieden, indem das Fenster mit der Aussenkante der Mauer abschliesst und ein Teil des Rahmens mit Wärmedämmung bedeckt ist. Fragen Sie Ihren Fachbetrieb nach der geplanten Einbaumethode!
U-Wert: Der sogenannte U-Wert gibt an, wie gut die Dämmung der Verglasung und des Rahmens ist. Diese beiden U-Werte werden getrennt angegeben oder für ein fertiges Fenster kombiniert berechnet. Dreifachverglasung hat einen besseren, also niedrigeren U-Wert als Zweifachverglasung. Und: Die Verglasung eines Fensters hat immer einen anderen U-Wert als der Rahmen. Zwei gleichzeitig eingebaute Fenster mit unterschiedlichen Größen im gleichen Haus haben daher so gut wie nie den gleichen U-Wert.
Schallschutz: Gute Wärmedämmung beim Fenster ist nicht automatisch mit einem guten Schallschutz verbunden. Wenn Schallschutz notwendig ist, sollten Sie gesondert nachfragen!
G-Wert: Der G-Wert zeigt, wieviel Wärmeenergie aus dem Sonnenlicht das Glas in den Raum lässt. Ein guter G-Wert ist im Winter vorteilhaft, da die niedrigstehende Sonne zusätzliche Wärme in den Wohnraum bringt. Im Sommer braucht ein Fenster mit einem guten G-Wert Sonnenschutzmaßnahmen, damit die Hitze draußen bleibt.
Worauf aber müssen Wohnungseigentümer:innen achten, wenn sie ihre alten Fenster gegen moderne energiesparende Komfortfenster tauschen wollen?
- In einem Wohnungseigentumsgebäude sind die Fenster allgemeine Teile des Hauses. Das heißt, dass für die Instandhaltung der Fenster in einem WEG-Objekt grundsätzlich die Eigentümergemeinschaft zuständig ist und die Kosten zu tragen hat.
- Es gibt jedoch auch Wohnungseigentumsverträge oder einstimmige schriftliche Vereinbarungen mit allen Miteigentümerinnen und Miteigentümern, in denen die Zuständigkeit für die Fenster an die Personen, die die einzelnen Nutzungsobjekte (Wohnungen, Gewerbelokale et cetera) besitzen, übertragen wurde.
- Sollten die Betroffenen unsicher sein, ob die Zuständigkeit für die Fenster nun bei der Eigentümergemeinschaft oder bei den Besitzerinnen oder Besitzern der jeweiligen Nutzungseinheiten liegt, so lässt sich dies durch einen Blick in den Wohnungseigentumsvertrag oder eine Anfrage bei der Hausverwaltung klären.
Je nach rechtlicher Ausgangs- und Interessenslage in der Eigentümergemeinschaft kommen nun mehrere Vorgangsweisen infrage. Die Details dazu finden Sie im Factsheet.