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So heizen Sie richtig: energiesparend und komfortabel

In Österreichs Haushalten schlummert großes Energiesparpotenzial – vor allem beim Heizen. Mit den richtigen Tipps und dem passenden Heizverhalten können Sie dauerhaft sparen. Wir zeigen in unserem Ratgeber, welche Maßnahmen am Besten wirken.

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Das erwartet Sie

Energieverbrauch

Heizen macht fast drei Viertel Ihres Energieverbrauchs im Haushalt aus.

Temperatur

Wenn Sie die Temperatur um nur 2 °C senken, reduzieren Sie Ihre Heizkosten bereits um 12 %.

Luftzirkulation

Schließen Sie stets die Türen zu weniger beheizten Räumen.

Sanierung

Durch eine Sanierung reduzieren Sie Ihren Heizwärmebedarf dauerhaft.

Der Energieverbrauch für das Heizen ist in den meisten Haushalten wesentlich höher als der Energieverbrauch für den Haushaltsstrom. Durchschnittlich fallen etwa 70 % der gesamten Energie in einem Haushalt auf das Heizen. Nur in modernen Passiv- und Niedrigstenergiehäusern ist es anders: Dort verbrauchen Haushaltsgeräte und Warmwasser gleich viel oder sogar mehr Energie. Wohnen Sie hingegen in einem älteren, schlecht gedämmten Haus, geht viel Wärme über Wände, Fenster, Dach oder andere sogenannte Wärmebrücken verloren, wodurch Ihre Heizung ständig nacharbeiten muss. Auch die Wohnsituation spielt eine Rolle: In einem freistehenden Einfamilienhaus ist der Heizbedarf meist höher als in einer Wohnung, die von anderen Wohneinheiten umgeben ist. Wenn Sie aber bewusst und sparsam heizen, senken Sie nicht nur Ihre Kosten, sondern steigern auch Ihr Wohlbefinden und den Wohnkomfort.

Die folgende Übersicht bietet Ihnen auf einen Blick eine grobe Orientierung zu Wirksamkeit, Aufwand und Kosten von geeigneten Maßnahmen zur Reduktion Ihrer Heizkosten: 

Maßnahmen Wirksamkeit Aufwand Investitionskosten

Temperatur verringern

Sehr hoch

Kein

Keine

Sanierung durchführen

Sehr hoch

Sehr hoch

Sehr hoch

Richtig lüften

Mäßig

Kein

Keine

Heizungsrohre dämmen

Hoch

Hoch

Mäßig

Heizkörper frei halten

Hoch

Kein

Keine

Fenster und Türen abdichten

Hoch

Mäßig

Gering

Digitale Thermostate verwenden

Hoch

Gering

Gering

Die 7 wichtigsten Energiespartipps für das Heizen

Den größten Einfluss auf Ihre Energiekosten haben Sie über das Temperaturniveau, auf dem Sie Ihre beheizten Räume während der Heizsaison halten. Senken Sie die Raumtemperatur über die Heizperiode hinweg nur um 2 °C (zum Beispiel von 22 auf 20 °C), reduziert sich Ihre jährliche Heizkostenrechnung um rund 12 % (etwa 6 % pro Grad Celsius). Das entspricht bei herkömmlichen Thermostaten mit einer fünfstufigen Skala dem Herunterdrehen von Stufe 3,5 auf Stufe 3. 

Zwischen jeder Stufe liegen etwa 4 Grad Celsius. Stufe 4 bedeutet circa 24 °C – Sie verbrauchen damit 24 % mehr Energie als bei Stufe 3 (20 °C). Es zahlt sich also aus, wenn Sie sich auch in den eigenen vier Wänden der Jahreszeit entsprechend bekleiden und in der Heizsaison luftiges Sommergewand im Schrank lassen.

Gut zu wissen: Die Heizung wird nicht schneller warm, wenn Sie die Thermostate auf die höchste Stufe drehen. Die gewünschte Temperatur erreichen Sie auch mit einer niedrigeren Stufe und laufen dabei nicht Gefahr, die Räume zu überheizen. 

Wir empfehlen folgende Temperaturen in Ihren Wohnräumen:

Raum

Temperatur

Thermostatstufe

Wohnzimmer

20–22 °C

3–3,5

Schlafzimmer

16–18 °C

2–2,5

Badezimmer

23 °C

3,5–4

Küche

18–20 °C

2,5–3

Kinderzimmer

20–22 °C

3–3,5

Ohne Komfortverlust können Sie noch mehr Energie sparen, wenn Sie – insbesondere in Gebäuden oder Wohnungen, die rasch auskühlen – die Raumtemperatur über Nacht um ein paar Grad absenken, zum Beispiel auf 18 °C. Das lohnt sich dann, wenn Ihr Zuhause morgens schnell wieder warm wird. Am komfortabelsten gelingt dies mit digitalen Thermostaten, die sich einfach nachrüsten lassen. Damit können Sie für jeden Tag und jeden Heizkörper festlegen, wann es warm oder kühler sein soll, und bei längerer Abwesenheit die Temperatur automatisch absenken. Weitere Informationen finden Sie unter „Programmierbare Thermostate“.

Ob es sinnvoll ist, die Heizung nachts herunterzudrehen, hängt vor allem von der Dämmung des Gebäudes und der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen ab. Je wärmer es drinnen ist, desto schneller entweicht die Wärme nach draußen. Wird die Raumtemperatur abgesenkt, reduziert sich dieser Wärmeverlust – und damit auch die Heizkosten. Das macht sich besonders in älteren, schlecht isolierten Häusern deutlich bemerkbar.

Achten Sie außerdem auf eine ausreichende Luftfeuchtigkeit im Raum, denn bei gleicher Temperatur wird trockene Luft als kälter empfunden als feuchte Luft. Ideal sind Werte zwischen 30 und 55 %. Zimmerpflanzen helfen dabei, eine behagliche Luftfeuchtigkeit zu erreichen.

Neben der Temperaturabsenkung macht es auch Sinn, Türen zu kühleren Räumen geschlossen zu halten – insbesondere zu Flur, Keller oder Dachboden. So vermeiden Sie unnötigen Wärmeverlust und zusätzlichen Heizenergiebedarf. In Einfamilienhäusern beispielsweise lassen sich damit bis zu 5 % der Heizenergie einsparen.

Da die in vielen Haushalten vorhandenen Radiatoren die Wärme sowohl über Strahlung als auch über Luftzirkulation an den Raum abgeben, sollten Sie sie nicht verdecken. Stellen Sie daher keine Möbel davor, hängen Sie keine schweren Vorhänge darüber und verwenden Sie sie nicht zum Wäschetrocknen. Ansonsten wird es erst bei deutlich höheren Temperaturen behaglich – und Ihr Heizbedarf steigt um bis zu 12 %.

Beheizte Gebäude oder Wohnungen verlieren über undichte Stellen in der Gebäudehülle und durch regelmäßiges Lüften circa 10 bis 15 % der Heizenergie. Beide Verlustquellen lassen sich jedoch mit einfachen Mitteln dauerhaft reduzieren. Dichten Sie Ihre Fenster und Außentüren ab, zum Beispiel mit Dichtstreifen oder bei Kastenfenstern mit Polstern. Vergessen Sie beim Abdichten nicht auf Türen zu unbeheizten Räumen wie Keller, Dachboden oder Treppenhaus. Auf diese Weise können Sie bis zu 5 % der Heizenergie einsparen. Noch dazu gewinnen Sie an Behaglichkeit, wenn kalte Luftzüge der Vergangenheit angehören. 

So dichten Sie am besten ab:

  • Füllen Sie Fensterspalten mit einer Gummidichtung oder einem Schaumdichtungsband. Schaumdichtungen sind zwar günstiger, halten aber oft nur zwei Jahre. Beides erhalten Sie im Baumarkt.
  • Bei Kastendoppelfenstern sollten Sie nur den inneren Fensterflügel abdichten. Andernfalls kann sich das Kondenswasser im Zwischenraum sammeln und Schimmel verursachen.

Besonders bei alten, undichten Fenstern helfen nachts geschlossene, dicke Vorhänge oder – wenn vorhanden – Außenrollos, den Heizenergiebedarf weiter zu senken.

Lüften Sie Ihre Räume nicht durchgehend mit gekippten Fenstern, sondern mit Stoßlüftung. Öffnen Sie die Fenster für mindestens zehn Minuten, im Winter am besten tagsüber. Wenn mehrere Personen zu Hause sind, sind längere Lüftungszeiten oder das Querlüften über andere Fenster oder Türen zu empfehlen. So kann frische Luft in den Raum gelangen, ohne dass er stark auskühlt: Je kälter es draußen ist, desto kürzer sollten Sie lüften. Auf diese Weise können Sie bis zu 5 % der Heizenergie einsparen.

Lüften Sie auch in der kalten Jahreszeit– das ist nicht nur für Ihr Wohlbefinden wichtig, sondern beugt auch Feuchtigkeit, Kondenswasser und Schimmel an schlecht gedämmten Stellen vor. Öffnen Sie dafür drei- bis viermal am Tag die Fenster weit zum Stoßlüften. Denken Sie dabei daran, zuvor die Thermostatventile herunterzudrehen, damit die Heizung während des Lüftens nicht automatisch hochfährt.

Eine Frau lässt Wasser aus der Heizung ab und fängt es mit einer Plastikschüssel auf © stock.adobe.com/M.Doerr & M.Frommherz GbR

Gluckert der Heizkörper oder wird er trotz voll aufgedrehtem Thermostat kaum warm, hat sich darin wahrscheinlich Luft gesammelt. Diese verhindert die richtige Zirkulation des Heizwassers und senkt die Wärmeabgabe – Ihre Heizkosten steigen. Entlüften Sie daher alle Heizkörper am besten vor Beginn der Heizsaison. Das ist ganz einfach und erfordert kein Vorwissen. Planen Sie pro Heizkörper ungefähr 5 bis 10 Minuten ein. Für das Entlüften benötigen Sie einen Entlüftungsschlüssel, der günstig im Baumarkt erhältlich ist, und einen Eimer, da nach dem Entweichen der Luft etwas Heizungswasser heraustropfen kann. Stellen Sie den Eimer dazu direkt unter das Entlüftungsventil.

So entlüften Sie Ihren Heizkörper in 4 Schritten:

  1. Thermostat aufdrehen: Drehen Sie die Thermostate auf die höchste Stufe, damit die Heizkörper komplett mit Wasser befüllt werden. Falls Sie eine eigene Heizungsanlage besitzen, schalten Sie davor die Umwälzpumpe aus.
  2. Entlüftungsventil öffnen und entlüften: Warten Sie etwa 30 Minuten, bis sich genug Luft angesammelt hat. Stellen Sie einen Eimer direkt unter das Ventil und öffnen Sie es vorsichtig mit einem Entlüftungsschlüssel. Eventuell tritt neben Luft auch heißes Wasser aus. Falls Sie keinen Entlüftungsschlüssel zur Hand haben, können Sie notfalls einen Schraubenzieher oder eine Kombizange verwenden. Hat Ihr Heizkörper kein eigenes Ventil für die Entlüftung, können Sie ihn über das Thermostatventil entlüften: Drehen Sie das Ventil komplett zu und lösen Sie die Verschraubung des Thermostats leicht mit einer Rohrzange. Sie müssen den Thermostatkopf nicht vollständig abschrauben, da die Luft schon vorher entweicht.
  3. Luft komplett entweichen lassen: Sobald Sie ein leises Zischen hören, entweicht die Luft aus dem Heizkörper. Lassen Sie das Ventil so lange offen, bis das Zischen aufhört und nur noch Wasser austritt.
  4. Entlüftungsventil schließen: Drehen Sie das Ventil wieder fest zu.

Sollte Ihre Heizung über keinen Vierkant-Aufnehmer verfügen, ist wahrscheinlich ein automatischer Entlüfter eingebaut. In diesem Fall entfällt das manuelle Entlüften. Für alle anderen Heizkörper gilt: Wenn Sie zukünftig nicht mehr selbst entlüften möchten, können Sie auf einen automatischen Entlüfter umsteigen. Schalten Sie dazu zuerst die Heizung aus und entlüften den Heizkörper. Entfernen Sie anschließend das alte Ventil und setzen den neuen automatischen Entlüfter mit Dichtung ein. Drehen Sie ihn handfest fest, schalten Sie die Heizung wieder ein und kontrollieren Sie danach Druck und Dichtheit. 

Vorhänge sind ideal, um die Raumwärme dort zu halten, wo sie erwünscht ist. Fehlt etwa zwischen Wohnzimmer und Flur eine Tür, kann in den Wintermonaten ein dicker Vorhang gute Dienste leisten. Auch nachts halten schwere Vorhänge die Wärme in den Wohnräumen, daher sollten Sie diese immer schließen.

Ein Raumthermostat nimmt Ihnen viel Arbeit ab: Sie stellen einmal die gewünschte Temperatur ein, und das Gerät sorgt automatisch dafür, dass es im Raum weder zu warm noch zu kalt wird. Sinkt die Temperatur unter den eingestellten Wert, springt die Heizung an – ist sie erreicht, schaltet sie sich wieder aus. So bleibt die Wärme angenehm konstant. Wichtig ist dabei, dass Sie eine für Sie passende Temperatur wählen und sie nicht ständig verändern. Jedes Grad weniger senkt den Energieverbrauch um rund 6 %. Probieren Sie aus, ob Ihnen tagsüber 20 bis 21 °C angenehm sind und ob nachts 18 °C ausreichen.

Viele Thermostate können mehr, als nur eine Temperatur zu halten. Sie ermöglichen den Wechsel zwischen Normal- und Absenktemperatur. Dafür gibt es zwei Optionen: Entweder Sie stellen die Temperatur manuell um, zum Beispiel abends vor dem Schlafengehen und morgens nach dem Aufstehen, oder Sie nutzen die automatische Schaltfunktion vieler Geräte. Dabei können Sie feste Zeiten einstellen, zu denen das Thermostat selbstständig zwischen Tag- und Nachttemperatur wechselt. Besonders praktisch ist, dass Sie es so programmieren können, dass die Heizung bereits eine halbe Stunde vor dem Aufstehen wieder hochfährt.

Ebenso wichtig ist der richtige Platz für das Raumthermostat. Es sollte in dem Raum hängen, in dem Sie sich am meisten aufhalten – in den meisten Fällen im Wohnzimmer – und frei an der Wand angebracht sein. Wenn es hinter Möbeln oder in der Nähe von Heizkörpern, Elektrogeräten oder zugigen Fenstern hängt, misst es ungenau und steuert die Heizung falsch. Achten Sie außerdem darauf, dass die Heizkörperventile im Raum mit dem Thermostat immer ganz geöffnet sind. Nur so kann die Anlage effizient arbeiten. In den übrigen Räumen können Sie die gewünschte Temperatur direkt über die Heizkörperventile einstellen.

Tipps für Investitionen mit großer Wirkung

Heizkosten lassen sich nicht nur durch bewusstes Verhalten, sondern auch durch gezielte Investitionen senken. Schon kleine Anschaffungen wie programmierbare Thermostate oder Dichtungsstreifen für Fenster zeigen im Alltag schnell Wirkung. Solche Maßnahmen sind überschaubar in den Kosten, verbessern aber spürbar den Wohnkomfort und entlasten gleichzeitig Ihr Haushaltsbudget.

Oft laufen Heizungen den ganzen Tag – auch dann, wenn niemand zu Hause ist. Mit programmierbaren Thermostaten können Sie das einfach vermeiden: Stellen Sie das Thermostat so ein, dass sich die Heizung kurz vor Ihrem Nachhausekommen einschaltet. So finden Sie ein kuschelig warmes Zuhause vor, ohne dass die Heizung dauerhaft laufen muss. Ein elektronisches Thermostat können Sie ganz einfach an Ihren Bedarf anpassen und ist schon für wenige Euro im Baumarkt erhältlich. Je nach Modell können Sie unterschiedliche Heizzeiten programmieren, beispielsweise ein warmes Bad unter der Woche ab 6 Uhr und am Wochenende erst ab 9 Uhr.

Automatische Temperaturabsenkungen lassen sich nicht nur für die Nacht, sondern auch tagsüber einstellen, etwa während der Arbeitszeit. Generell sollten Thermostate etwa alle 15 Jahre ausgetauscht werden.

Auf dem Markt gibt es folgende Thermostatarten:

  • Manuelles Thermostat: Es wird direkt am Heizkörper eingestellt. Sie drehen per Hand die gewünschte Stufe, und das Thermostat hält die Temperatur im Raum automatisch auf diesem Niveau.
  • Programmierbares Thermostat: Es ermöglicht, Heizzeiten und Temperaturen im Voraus festzulegen – etwa für die Nacht oder Ihre Arbeitszeit. So heizen Sie nur dann, wenn Wärme wirklich gebraucht wird.
  • Smartes Thermostat: Es wird über Smartphone oder Sprachsteuerung bedient und passt sich automatisch an Ihr Verhalten und Ihre Gewohnheiten an. Es kann sogar erkennen, ob Sie zu Hause sind, und entsprechend reagieren.
  • Funk-, Wand- oder Raumthermostat: Diese Varianten steuern die Heizung zentral für einen Raum oder eine ganze Wohnung. Sie messen die Raumtemperatur und kommunizieren per Funk oder Kabel mit der Heizungsanlage, um die Wärme präzise zu regeln.

Wichtig bei allen Thermostaten ist, dass sie nicht durch Vorhänge oder Möbel verdeckt werden.

Wenn Sie in einem Einfamilienhaus wohnen, empfiehlt es sich, Ihre Heizung regelmäßig warten zu lassen und winterfest zu machen. Achten Sie dabei auch darauf, dass die Heizungsrohre und Armaturen im Keller oder Heizraum ausreichend gedämmt sind. So können Sie Ihre Heizkosten deutlich herabsetzen.

Eine regelmäßig gewartete Heizung arbeitet effizienter und hilft, dauerhaft Energie einzusparen. Fachbetriebe prüfen beim Heizungscheck nicht nur den allgemeinen Zustand der Anlage, sondern beispielsweise auch, ob die vorhandenen Betriebsparameter noch zu Ihren Tagesabläufen passen. Bei dieser Gelegenheit können ebenfalls veraltete Heizungspumpen ausgetauscht werden.

Alte, nicht drehzahlvariabel arbeitende Heizungs-Umwälzpumpen zählen zu den größten Stromfressern im Haus. Der Austausch rechnet sich – mit relativ wenig Geld und Aufwand lassen sich mit effizienten Umwälzpumpen gleich mehrere 100 kWh Strom pro Jahr einsparen. Zum Vergleich: Eine alte Umwälzpumpe kann durchaus 200 bis 400 kWh jährlich verbrauchen, während moderne, elektronisch gesteuerte Modelle mit nur 50 kWh auskommen.

Gluckern Ihre Heizkörper oder müssen Sie in einem Zimmer stark heizen, während es gleichzeitig in einem anderen kaum warm wird? Das sind typische Anzeichen dafür, dass ein hydraulischer Abgleich nötig ist. Ohne Abgleich gelangen oft zu große Mengen Warmwasser in Heizkörper, die nahe am Heizkessel liegen, während weiter entfernte Zimmer zu wenig Wärme abbekommen. Auch wenn Sie bauliche Maßnahmen an Ihrem Gebäude wie eine Dämmung oder einen Fenstertausch vornehmen, sollten Sie einen hydraulischen Abgleich durchführen lassen.

Dabei wird sichergestellt, dass das Heizungswasser gleichmäßig durch alle Heizkörper strömt. Im Anschluss arbeitet Ihre Heizung effizienter, und Sie schonen Ihre Geldbörse. Ein hydraulischer Abgleich muss von einer Fachperson durchgeführt werden und kann mehrere Stunden dauern, rechnet sich aber meist nach wenigen Jahren durch reduzierte Energiekosten. Fachgerecht ausgeführt lassen sich 10  bis 15 % der Heizkosten einsparen.

Gut zu wissen: Wenn Sie eine Wohnung mieten oder besitzen, können Sie die Heizung meist nicht reparieren oder austauschen lassen. Hierfür sind in der Regel die Vermieter:innen beziehungsweise die Wohnungseigentümergemeinschaft zuständig. Es ist jedoch sinnvoll, Mängel zu melden und mit den Verantwortlichen zu sprechen, da oft ein gesetzlicher Anspruch auf Reparatur, Ersatz oder zumindest Abhilfe besteht. Es lohnt sich!

Das beinhaltet ein hydraulischer Abgleich:

  • Wohnung/Haus prüfen: Jeder Raum wird begutachtet; wichtig ist der Zustand von Wänden, Fenstern, Decken und Heizkörpern. (Dämmung = wie gut ein Raum Wärme speichert)
  • Wärmebedarf berechnen: Für jeden Raum wird geschätzt, wie viel Wärme er wirklich braucht. Auch das Lüften spielt eine Rolle.
  • Heizkörper einstellen: Es wird geprüft, wie viel Wärme die vorhandenen Heizkörper abgeben können, und die passende Wassertemperatur sowie Wassermenge werden angepasst.
  • Rohre und Pumpe anpassen: Es wird kontrolliert, wie gut das Wasser durch die Rohre fließt. Danach wird die Pumpe so eingestellt, dass alle Heizkörper optimal mit Wasser versorgt sind.
  • Feineinstellung vornehmen: Am Ende werden Kessel, Pumpe und Thermostatventile aufeinander abgestimmt, damit die Heizung sparsam läuft.

Eine umfassende Sanierung sorgt langfristig für geringere Heizkosten, denn je besser ein Gebäude gedämmt ist und je hochwertiger seine Ausstattung ist, desto weniger Energie geht verloren und desto effizienter arbeitet die Heizung. Solche Maßnahmen reduzieren nicht nur die laufenden Kosten, sondern steigern auch den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie.

Zu einer Sanierung gehören beispielsweise die Wärmedämmung von Dach, Fassade und Keller, der Austausch alter Fenster und Türen sowie die Modernisierung der Heizungsanlage. Auch der Einbau moderner Thermostate oder einer optimierten Regelungstechnik tragen zur Energieeinsparung bei.

Eine besonders effektive und vergleichsweise günstige Maßnahme ist die Wärmedämmung der obersten Geschossdecke. Fehlt diese noch, lassen sich in einem Einfamilienhaus zwischen 15 bis 20 % des jährlichen Heizenergiebedarfs einsparen – eine Investition, die sich bereits nach wenigen Jahren bezahlt macht.

Gut zu wissen: Wie Sie Ihr Haus Schritt für Schritt sanieren, erfahren Sie in unserer Sanierungs-Rubrik.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Energiesparen ist das Dämmen der Heizungsrohre im gesamten Haus. Besonders Leitungen, die durch unbeheizte Bereiche wie Keller, Dachboden oder Nebenräume verlaufen, geben unnötig Wärme ab. Diese Verluste summieren sich und treiben Ihre Heizkosten in die Höhe. Mit passgenauen Rohrschalen aus Schaumstoff oder Mineralwolle können Sie diese Wärmeverluste jedoch einfach und kostengünstig vermeiden. Wichtig ist das Dämmen der Rohre direkt am Kessel beziehungsweise im Heizraum. So kommt die Wärme genau dort an, wo Sie sie haben wollen: in Ihren Wohnräumen. Kaum eine andere Maßnahme macht sich so schnell bezahlt. Mit etwas handwerklichem Geschick können Sie das sogar selbst erledigen. Geeignetes Dämmmaterial erhalten Sie günstig im Baumarkt oder Fachhandel.

So dämmen Sie Heizungsrohre richtig:

  1. Geeignetes Dämmmaterial wählen: Verwenden Sie Rohr- oder Isolierschalen aus geeignetem Dämmstoff (beispielsweise Mineralwolle, Schaumstoff, Armaflex et cetera), die temperaturbeständig sind und eine niedrige Wärmeleitfähigkeit haben. Achten Sie darauf, dass das Material feuchtigkeitsverträglich und in Bereichen, in denen Brand- oder Sicherheitsvorschriften gelten, auch entsprechend zertifiziert ist.
  2. Rohrdurchmesser und Verlegeweg beachten: Je größer der Rohrdurchmesser und je länger der Weg durch unbeheizte Räume, desto dicker sollte die Dämmung sein. Leitungen, die außen oder angrenzend an Außenluft verlaufen, brauchen meist eine stärkere Dämmung (oft wird eine „200%-Dämmung“ verlangt beziehungsweise empfohlen).
  3. Armaturen und Rohrschellen mitdämmen: Nicht nur gerade Rohrleitungen, sondern auch Bögen, T-Stücke, Ventile und Rohrschellen sind potenzielle Wärmebrücken. Verwenden Sie dafür spezielle Formstücke oder Dämmkappen. Rohrschellen dürfen die Dämmung nicht einengen oder zerschneiden, sonst sinkt die Wirkung.
  4. Sauber und lückenlos montieren: Die Dämmung soll eng anliegen, ohne Spalten oder lose Stellen. Übergänge (zum Beispiel von Schale zu Schale) müssen sauber überklebt oder verzwickt sein. Außenfugen dichten Sie am besten ab, damit kein kalter Luftzug entsteht oder Feuchtigkeit eindringt.
  5. Selbstmontage oder Fachbetrieb: Viele Arbeiten lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick selbst realisieren – Rohrschalen anpassen, zuschneiden, montieren. Für komplexe Systeme (etwa in großen Technikräumen, weit verzweigten Heizungsnetzen oder Mehrparteienhäusern) oder bei Brandschutzanforderungen sollte jedoch ein Fachbetrieb beauftragt werden.

Wie komme ich zu meinem Energieverbrauch für das Heizen?

Je nach Heizungssystem gibt es unterschiedliche Wege, den Energieverbrauch im Blick zu behalten. Im Folgenden finden Sie dazu Details. Den Verbrauch regelmäßig zu dokumentieren ist in jedem Fall sinnvoll. 

Haushalt Wohnfläche Bewohner:innen Energieverbrauch Fernwärme Gas (Kubikmeter) Heizöl (Liter) Wärmepumpe-Strom (kWh-Kilowattstunden)

Neubauwohnung

50 m²

1

3.100 kWh

310 m³

Altbauwohnung

50 m²

2

7.000 kWh

700 m³

Neubauwohnung

75 m²

1

4.180 kWh

418 m³

unsaniertes Einfamilienhaus am Land

170 m²

2

31.350 kWh

3.135 m³

3.135 Liter

Einfamilienhaus 2000er Jahre

250 m²

4

33.750 kWh

3.375 m³

3.375 Liter

9.700 kWh (JAZ 3,5)

Bei einer Gasheizung oder Fernwärme erhalten Sie wie bei beim Strom eine Jahresabrechnung von Ihrem Energieversorger. Auf dieser ist der Verbrauch angeführt. Sollten Sie keine Rechnung bei der Hand haben, können Sie beim Versorger anfragen; häufig ist die Information auch über ein Onlineportal abrufbar.

Bei einer Wärmepumpe erscheint der Energieverbrauch für das Heizen in der Stromrechnung. Daher ist diese nicht direkt mit Rechnungen von Haushalten ohne Wärmepumpe vergleichbar. Wie viel Strom tatsächlich auf die Wärmepumpe entfällt, kann teilweise über das Gerät ausgelesen werden. Wenn das nicht möglich ist, können Sie den Verbrauch über Umwege abschätzen, zum Beispiel anhand Ihres Energieausweises. Mehr Wissenswertes über Wärmepumpen erfahren Sie auf unseren Seiten zum Heizungstausch.

Bei einer Öl- oder Holzheizung kaufen Haushalte den Brennstoff auf Vorrat ein, meist einmal, manchmal auch mehrmals im Jahr. Da der Verbrauch im Winter größer ist, sollten Sie für eine verlässliche Einschätzung immer den Zeitraum eines ganzen Jahres – besser noch mehrerer Jahre – heranziehen. Auch ein Füllstandsanzeiger kann helfen, den jährlichen Verbrauch im Blick zu behalten, insbesondere wenn Sie einen großen Heizöltank im Keller haben.

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Wir zeigen Ihnen, worauf Sie beim Heizungstausch achten sollten und welche Förderungen in Frage kommen.
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