
So schützen Sie ihr Haus bei Extremwetter und Hochwasser
Von baulichen Vorsorgemaßnahmen über intelligente Wasserableitung bis hin zu einfachen, allerdings effektiven Schutzvorkehrungen: In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie sich gegen Hochwasser und Extremwetter wappnen können.

Das erwartet Sie
Vorausschauender Hauskauf
Prüfen Sie bereits vor dem Kauf oder Bau eines Hauses, ob das Grundstück hochwassergefährdet ist – Online-Tools wie hora.gv.at helfen Ihnen dabei.
Baulicher Schutz
Erhöhte Hauseingänge, wasserdichte Kellerfenster, Rückstauklappen und mobile Schutzbarrieren verhindern, dass Wasser in Ihr Zuhause eindringt.
Vorsorge bei Unwetterwarnungen
Sichern Sie gefährdete Bereiche, bringen Sie wertvolle Gegenstände in höhere Stockwerke und parken Sie Ihr Auto in einer sicheren Zone.
Richtig handeln nach einer Überflutung
Warten Sie mit dem Auspumpen, bis der Grundwasserstand gesunken ist, dokumentieren Sie die Schäden für die Versicherung und sorgen Sie für eine gründliche Trocknung, um Schimmel zu vermeiden.
Der Klimawandel führt zunehmend zu Extremwetterereignissen wie Starkregen, Hochwasser, Stürme und Hagel, die erhebliche Schäden an Ihrem Zuhause verursachen können. Vor allem in bebauten und versiegelten Gebieten mit schlecht versickerungsfähigen Böden wird Wasser schnell zum Problem. Flüsse und Bäche treten über die Ufer, und überlastete Abwassersysteme lassen Straßen und Keller volllaufen – mit aufwendigen und teuren Folgen für die Hausbesitzer:innen. Heftige Winde und Hagel können Dächer abdecken und auch Fenster zerstören. Solche Situationen machen deutlich, wie wichtig es ist, vorausschauend Maßnahmen zu ergreifen. Durch gezielten Schutz können Sie Ihr Zuhause sichern und sich besser an die Herausforderungen des Klimawandels anpassen.
Die gute Nachricht: Sie können Ihr Haus mit einfachen Maßnahmen schützen! Vom gezielten Ableiten des Regenwassers über die Sicherung gefährdeter Bereiche bis hin zu langfristigen baulichen Lösungen gibt es viele Möglichkeiten, Schäden vorzubeugen. In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten, um Ihr Zuhause vor den Herausforderungen extremer Wetterbedingungen zu schützen.
Achten Sie bereits vor dem Kauf oder dem Bau auf die Begebenheiten Ihres zukünftigen Zuhauses
Stellen Sie sich vor, Sie haben Ihr Traumhaus gefunden – doch was, wenn es in einer hochwassergefährdeten Gegend liegt? Bevor Sie ein Haus kaufen oder bauen, sollten Sie sich genau über die Umgebung informieren. Liegt das Grundstück in einem Überschwemmungsgebiet? Kann Starkregen schnell abfließen, oder droht Wasser in den Keller zu laufen? Ein kurzer Check kann Ihnen langfristig viel Ärger ersparen.
Bevor Sie ein Haus kaufen, lohnt es sich, die Umgebung genau unter die Lupe zu nehmen – besonders in Bezug auf Hochwassergefahren. Auf der Website des Umweltwarndiensts (hora.gv.at) können Sie ganz einfach prüfen, wie stark eine Gegend, die Sie als Ihren neuen Wohnort erachten, von Hochwasser betroffen sein könnte. Besonders gefährdet sind Gebiete in der Nähe von Flüssen und Bächen. Gleichwohl kann es auch abseits von Gewässern kann zu Überschwemmungen kommen, zum Beispiel bei versiegelten Böden, die kein Wasser mehr aufnehmen können.
Neben der Online-Abfrage sollten Sie sich auch vor Ort ein Bild machen: Fragen Sie nach den höchsten Wasserständen in der Region, werfen Sie einen Blick in die Gefahrenzonenpläne der Gemeinde und achten Sie darauf, ob das Gebäude eventuell tiefer liegt als die Umgebung. Auch Gespräche mit den Nachbar:innen können wertvolle Hinweise liefern – vielleicht gab es in der Vergangenheit bereits Überflutungen? Ein weiteres Indiz für eine Überschwemmungsgefahr könnte sein, dass neu gebaute Häuser in der Umgebung gar keine Keller haben. All diese Faktoren helfen Ihnen dabei, eine fundierte Entscheidung zu treffen und Ihr zukünftiges Zuhause bestmöglich abzusichern.
Sollte Ihr Grundstück in einem Überschwemmungsgebiet liegen, ist es vorteilhaft, auf den Bau eines Kellers zu verzichten. Ebenfalls sollten Sie darauf achten, die Gebäudetechnik, wie elektrische Installationen und Heizsysteme, an sicheren Orten zu platzieren.
Diese Maßnahmen können Sie zum Schutz bei Extremwetter und Hochwasser treffen
Bevor Sie Schutzmaßnahmen ergreifen, lohnt es sich, Ihr Grundstück genau unter die Lupe zu nehmen: Kann Wasser von der Straße, dem Nachbargrundstück oder landwirtschaftlichen Flächen auf Ihr Haus zufließen? Auch frühere Überschwemmungen in der Umgebung geben wichtige Hinweise darauf, mit welchen Schäden Sie im Ernstfall rechnen müssen.
Besonders gefährdet sind ebenerdige Eingänge, tiefliegende Kellerfenster, Garagen mit Gefälle oder ungeschützte Lichtschächte – hier kann Wasser leicht eindringen. Bei Hochwasser können ungesicherte Öltanks aufschwimmen, sich lösen und im schlimmsten Fall auslaufen. Dies führt nicht nur zu erheblichen Umweltschäden, sondern kann auch Ihr Zuhause schwer verunreinigen. Deshalb ist es wichtig, Öltanks mit speziellen Sicherungen gegen Auftrieb zu schützen. Ein weiterer wichtiger Punkt: Ist Ihre Grundstücksentwässerung korrekt an das öffentliche Kanalsystem angeschlossen?
Damit es gar nicht erst so weit kommt, können Sie gezielt vorsorgen. Mit den richtigen baulichen Maßnahmen und einfachen Vorkehrungen lassen sich viele Schäden vermeiden. Rückstauklappen, wasserdichte Fenster oder mobile Schutzbarrieren – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, Ihr Zuhause wetterfest zu machen. Welche Maßnahmen für Sie sinnvoll sind, hängt von der Lage Ihres Hauses und den örtlichen Gegebenheiten ab.
Extremwetterereignisse können Betroffene schnell an ihre finanziellen Grenzen bringen. Umso wichtiger ist ein ausreichender Versicherungsschutz.
Gut zu wissen: Auf Durchblicker.at können Sie verschiedene Versicherungen für Ihr Eigenheim direkt miteinander vergleichen und so eine passende Versicherung für Ihr Zuhause finden.
Bei Hochwasserschäden müssen Sie zunächst unterscheiden, ob es sich um Schäden von Gegenständen im Inneren des Hauses handelt (Haushaltsversicherung) oder um Schäden an der Gebäudesubstanz (Eigenheimversicherung). In einer Eigenheimversicherung kann auch eine Haushaltversicherung mitinbegriffen sein. Achten Sie beim Abschluss Ihrer Eigenheimversicherung darauf, dass auch außergewöhnliche Naturereignisse (z. B. Hochwasser) enthalten sind. Schäden durch Hagel oder Sturm sind in der Regel in der Eigenheimversicherung mitversichert. Diese werden von den Versicherungen oft als „nicht außergewöhnliche Elementarschäden“ bezeichnet.
In Miet- oder Eigentumswohnungen sind Schäden an der Außenfassade meist durch eine Gebäudeversicherung gedeckt, die in den Betriebskosten enthalten ist. Eine Haushaltsversicherung, die außergewöhnliche Naturereignisse mitinbegriffen hat, sollte dennoch abgeschlossen werden.
Gut zu wissen: Hochpreisige Gegenstände sollten nicht auf dem Kellerboden abgestellt werden, da sie im Zuge einer solchen Lagerung vom Versicherungsschutz ausgeschlossen sein können. Wenn Sie neue Gegenstände anschaffen, z. B. eine Photovoltaikanlage oder auch Zubauten bauen, sollten Sie diese ebenfalls umgehend Ihrer Versicherung melden.
Weitere Informationen:
Unversiegelte Böden rund um Ihr Haus sorgen bei Starkregen für eine bessere Versickerung. Achten Sie deshalb darauf, so wenig Fläche wie möglich zu betonieren. Befestigte Flächen wie Gehwege oder Einfahrten müssen nicht direkt versiegelt werden. Bei Rasengittersteinen oder speziellen Pflastersteinen kann das Wasser zum Beispiel durch die Fugen oder die Kammern versickern.
Starkregen kann nicht nur Straßen und Gärten überfluten, sondern auch das Abwassersystem überlasten – mit unangenehmen Folgen: Ohne Schutz kann Wasser aus der Kanalisation in den Keller, die Küche, das Bad und so weiter zurückgedrückt werden. Eine einfache, allerdings äußerst wirkungsvolle Lösung ist eine Rückstauklappe. Sie verhindert, dass Schmutzwasser und im schlimmsten Fall sogar Fäkalien ins Haus gelangen.
Als Hausbesitzer:in sind Sie selbst für den Rückstauschutz verantwortlich – Städte und Gemeinden haften in der Regel nicht für Schäden durch überlaufende Abwasserkanäle. Auch Versicherungen knüpfen ihre Leistungen oft an den Einbau einer Rückstauklappe. Fehlt sie, kann es im Schadensfall teuer werden. Deshalb lohnt es sich, frühzeitig vorzusorgen: Ein Fachbetrieb kann Sie beraten, welche Rückstauklappe für Ihr Haus geeignet ist, und den Einbau fachgerecht durchführen. So schützen Sie Ihr Zuhause zuverlässig vor unliebsamen Überraschungen.
Eine der häufigsten Schwachstellen bei Starkregen sind undichte Fenster und Türen, über die das Wasser eindringen kann. Setzen Sie daher in einem Risikogebiet bei den unteren Fenstern und Türen auf druckwasserfeste Exemplare. Fenster, die sich nach außen öffnen lassen, sind besonders vorteilhaft, da der Wasserdruck die Dichtung verstärkt. Auch potenzielle Durchlässe für Strom-, Gas- oder Telefonleitungen und auch Heizungsrohre sollten gut mit Dichtungsmaterial verschlossen werden.
Falls Ihnen der Aufwand zu hoch ist, sind auch bauliche Maßnahmen anhand von Hochwasserbarrieren eine Option. Auch flexible Lösungen, wie mit Wasser befüllbare Türabdichtungen oder kleine Schutzmauern vor den Fenstern können im Ernstfall helfen.
Damit Ihr Zuhause gegen Hochwasser gewappnet ist, sollten Sie rechtzeitig bauliche Schutzmaßnahmen treffen. An Lichtschächten, Kellerabgängen, Garagentoren, Türen und Fenstern lassen sich Halterungen für mobile Sperren anbringen, die im Notfall schnell montiert werden können. Auch wasserdichte Fenster und Türen oder das Erhöhen von Kellerschächten können verhindern, dass Wasser und Schlamm eindringen.
Wenn ihre Garage tiefer liegt,lässt sich diese gut mithilfe einer Bodenschwelle beim Beginn der Rampe schützen. So wird das Wasser von der Straße daran gehindert, unkontrolliert Richtung Garage abzufließen.
Auch Barrieren, wie Hochwasserschutztore aus Stahl, Kunststoff oder aus anderen Materialien können vor Schäden schützen.
Im Notfall schaffen auch lagernde Sandsäcke oder Schlauchwälle Abhilfe, um Ihr Zuhause zu schützen.
Natürlich müssen solche Maßnahmen individuell auf Ihr Haus und Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden – manchmal gibt es Zielkonflikte mit der Barrierefreiheit oder der optischen Gestaltung. Doch mit der richtigen Planung können Sie Ihr Zuhause effektiv gegen Hochwasser absichern, ohne auf die Funktionalität und die Ästhetik zu verzichten.
Damit Ihr Grundstück bei Starkregen nicht unter Wasser steht, können Sie gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Regenwasser kontrolliert abzuleiten und auch zu speichern.
Retentionsmulden
Eine einfache und effektive Lösung sind sogenannte Retentionsmulden – kleine Vertiefungen im Boden, die wie eine natürliche Wanne funktionieren. Sie nehmen große Wassermengen auf und verhindern so, dass das Wasser unkontrolliert in Richtung Haus fließt. Die Pluspunkte von Retentionsmulden sind ihre Effektivität und ihre im Vergleich zu anderen Maßnahmen geringeren Kosten. Retentionsmulden können relativ einfach angelegt werden und benötigen keine teuren technischen Systeme. Allerdings benötigen sie ausreichend Platz und eine geeignete Lage, da sie in Senken angelegt werden müssen, die das Wasser effektiv halten können.
Rigolen
Eine weitere Möglichkeit sind Rigolen, das sind unterirdische Speichersysteme, in die das Regenwasser über einen Schacht oder durch Rohre geleitet wird. Dort kann es langsam in tiefere Erdschichten versickern, anstatt sich an der Oberfläche zu stauen. Wie groß eine solche Anlage sein sollte, hängt unter anderem von der Dachfläche Ihres Hauses ab, weil diese die Menge des abfließenden Regenwassers bestimmt.
Auch Teiche mit einem Versickerungsbereich aus Kies bieten zusätzlichen Schutz. Sie nehmen überschüssiges Wasser auf und geben es nach und nach an den Boden ab. So sorgen Sie nicht nur für mehr Sicherheit bei Starkregen, sondern schaffen gleichzeitig eine optische Bereicherung für Ihren Garten. Teiche können auch über Rigolen langsam mit Wasser versorgt werden und erhalten damit eine gleichmäßige Wasserzufuhr.
Rigolen benötigen wenig Platz auf der Oberfläche und sind somit besonders für kleinere Grundstücke geeignet. Auch die Pflege ist relativ einfach, da keine sichtbaren Anlagenteile wie bei Regenrückhaltebecken erforderlich sind. Teiche mit Versickerungsbereichen können zudem die Biodiversität im Garten fördern und eine ästhetische Bereicherung darstellen. Zudem ist zu beachten, dass die Größe der Rigolen und die Kapazität des Versickerungssystems genau auf die Menge des anfallenden Regenwassers abgestimmt sein müssen, um Überlastungen zu vermeiden.
Drainage
Wenn nach starken Regenfällen das Wasser nicht richtig abfließt, kann es schnell problematisch werden. Das kommt vor allem bei Ton- oder Lehmböden, die das Wasser schlecht versickern lassen, vor. In solchen Fällen kann eine Drainage helfen, Ihr Haus vor eindringender Feuchtigkeit zu schützen. Eine Drainage ist eine gezielte Entwässerungsmethode für Kellerwände, die für das Versickern von Regen- und Stauwasser sorgt. Rund um den Grundriss eines Hauses werden Gräben mit Filterflies, Kies und Rohren angelegt, die das angesammelte Wasser sammeln und gezielt ableiten. Wenn möglich, wird bei der Ableitung des Wassers das natürliche Gefälle genutzt. Sollte dies nicht gehen, kann auch eine Entwässerungspumpe für Abhilfe sorgen, damit Ihr Keller trocken bleibt.
Besonders ältere Häuser, die bis in die 1960er Jahre gebaut wurden, sind oft nicht optimal gegen Stauwasser gesichert. Vielleicht kennen Sie das Problem: Nach längerem Regen bleibt der Boden rund ums Haus dauerhaft nass, und im Keller tauchen plötzlich feuchte Flecken oder ein modriger Geruch auf. Das liegt daran, dass der Wasserdruck auf die Kellerwände steigt und Feuchtigkeit eindringen kann. Mit einer Drainage wird das angestaute Wasser kontrolliert abgeleitet, und das entlastet das Mauerwerk. Falls Ihr Haus in einem Gebiet mit wenig durchlässigen Böden steht oder Sie bereits Feuchtigkeitsprobleme bemerkt haben, lohnt es sich, über eine professionelle Drainagelösung nachzudenken – so bleibt Ihr Keller trocken und Ihr Zuhause langfristig geschützt.
Zisterne
Eine weitere Möglichkeit, Wasser bei Starkregen zu sammeln, sind Zisternen. Diese sind Behälter aus Kunststoff, Metall oder Beton, die bei Regen das Wasser vom Dach oder anderen Oberflächen sammeln. Oft wird das Wasser vor dem Eintritt in die Zisterne durch einen Filter geleitet, um Verunreinigungen zu entfernen. Die Kanalisation, die bei Starkregen ohnehin an ihre Grenzen kommen kann, wird durch Zisternen entlastet. Sie sind mit einem Fassungsvermögen ab 500 Litern erhältlich und in privaten Gärten meistens für 1.000 Liter bis 5.000 Liter zu finden. Sie werden oft unterirdisch installiert, um Platz zu sparen und das Wasser kühl zu halten. Das angesammelte Regenwasser wird gern für die Gartenpflege oder den Haushalt genutzt, was Geld spart.
Regentonne
Eine Regentonne ist eine einfache Möglichkeit, Regenwasser, das z. B. von Ihrem Dach fließt, zu sammeln. Dieses Wasser können Sie dann für den Garten nutzen. Damit verbrauchen Sie weniger Leitungswasser, was nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel schont.
Bei Starkregen kann eine volle Tonne jedoch schnell zum Problem werden: Läuft sie über, fließt das Wasser unkontrolliert ab und kann genau dort Schaden anrichten, wo Sie ihn vermeiden wollen – etwa an der Hauswand oder im Kellerbereich.
Eine einfache Regentonne kann das, was eine Zisterne oder eine Drainage bietet, nicht leisten. Eine Zisterne speichert große Wassermengen und gibt diese kontrolliert ab, eine Drainage leitet Wasser gezielt ab und schützt das Haus langfristig vor Feuchtigkeit.
Regentonnen haben nur ein begrenztes Volumen (meist 200 Liter bis 500 Liter). Wenn Sie eine Regentonne nutzen, achten Sie darauf, dass diese über einen Überlauf verfügt, der das Wasser gezielt ableitet, zum Beispiel in einen Sickerschacht oder in eine Rigole. Alternativ können Sie sie vor einem Unwetter entleeren, um Platz für neuen Regen zu schaffen. So bleibt die Regentonne in den meisten Fällen ein praktischer Helfer, ohne zur Gefahr zu werden.
Neben dem baulichen Schutz spielt auch die Stromversorgung eine wichtige Rolle. Eine kluge Lösung ist ein getrennter Stromkreis für Keller und Wohnräume, damit bei einer Überflutung nicht das gesamte Haus ohne Strom dasteht. Zusätzlich lohnt es sich, für den Notfall einen Gascampingkocher und ein batteriebetriebenes Radio bereitzuhalten – genau so, wie es der Zivilschutzverband empfiehlt. So sind Sie nicht nur auf Hochwasser, sondern auch auf mögliche Stromausfälle vorbereitet.
Diese Maßnahme wird häufig unterschätzt: Halten Sie stets Ihre Regenrinne sauber. Eine Grundreinigung einmal im Jahr kann schon einen erheblichen Unterschied machen. Häufig sammeln sich Laub und Moos an, sodass das Wasser nicht richtig abfließen kann. Das Wasser sucht sich dann einen anderen Weg − meist dorthin, wo es eigentlich nicht hinsoll. Im schlimmsten Fall dringt das Regenwasser in die Dachfläche ein und verursacht große Schäden am Haus.
Stürme und Hagelgewitter können plötzlich und mit voller Wucht kommen und dabei erhebliche Schäden an Ihrem Zuhause anrichten. Als Einfamilienhausbesitzer:in sollten Sie frühzeitig vorbeugen, um Ihr Haus und Ihre Außenräume zu schützen. Lassen Sie Ihr Dach regelmäßig durch Fachpersonen kontrollieren. Das ist besonders bei älteren Dächern oder Schindeln, die anfällig für Schäden durch Sturm und Hagel sind, wichtig. Achten Sie darauf, dass alle Dachziegel gut befestigt sind, da starker Wind sie lösen kann. Fenster und Türen sollten ebenfalls windfest sein. Falls Sie Bäume in unmittelbarer Nähe haben, lassen Sie gegebenenfalls Rollläden oder Fensterläden installieren, um die Fenster oder auch die Türen vor herumfliegenden Ästen zu schützen. Achten Sie darauf, dass lose Äste regelmäßig geschnitten werden. Gartenmöbel, Spielgeräte oder größere Dekorationen sollten bei Sturm schnell in Sicherheit gebracht oder sicher befestigt werden. Kontrollieren Sie auch Ihren Zaun auf Unregelmäßigkeiten, damit Windböen ihn nicht so leicht beschädigen können.
Hagel −besonders mit größeren Körnern − kann ebenfalls schnell Schaden anrichten. Überprüfen Sie, ob Ihr Dach hagelsicher ist, und ziehen Sie in Betracht, hagelsichere Materialien zu verwenden oder das Dach mit Schutzsystemen auszustatten. Fenster können Sie zusätzlich durch hitzebeständige (weil robust) Roll- oder Fensterläden sichern. Fahrzeuge und Gartenmöbel sollten ebenfalls bei Hagel schnell in Sicherheit gebracht werden – idealerweise in die Garage oder ins Haus. Wenn Sie regelmäßig von Hagel betroffen sind, kann eine Hagelversicherung sinnvoll sein, um den finanziellen Schaden abzudecken.
Diese Maßnahmen können bei Schlechtwettervorhersagen Ihr Zuhause schützen
Stellen Sie sich vor, es regnet seit Tagen ununterbrochen, und die Wetterwarnungen kündigen anhaltenden Starkregen und sogar Hochwasser an. Wenn Starkregen oder Hochwasser drohen, bleibt oft nur wenig Zeit, um Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Doch mit der richtigen Vorbereitung können Sie größere Schäden oftmals verhindern.
Jetzt ist der richtige Moment, um Kellerfenster zu sichern, mobile Schutzbarrieren anzubringen und wichtige Gegenstände aus dem Keller in Sicherheit zu bringen. Elektrogeräte wie Bohrmaschine, Handkreissäge oder andere Werkzeuge sollten nicht im Wasser stehen – ein Umzug ins obere Stockwerk kann Ihnen teure Schäden ersparen.
Auch persönliche Erinnerungsstücke, Dokumente oder wertvolle Sammlungen sind im Keller oft nicht optimal geschützt. Wenn Sie Ihre Habseligkeiten bereits in handlichen Boxen aufbewahren, haben Sie im Ernstfall einen klaren Vorteil: Sie lassen sich schnell greifen und sicher verstauen. Diese einfache Vorsorgemaßnahme kann Ihnen viel Ärger und Kosten ersparen, falls der Keller tatsächlich vollläuft. Denn wenn das Wasser erst einmal da ist, ist es meist zu spät.
Auch Ihr Auto sollten Sie frühzeitig in einen höher gelegenen Teil der Ortschaft umparken, damit es nicht in den Fluten versinkt. Solche Vorbereitungen dauern oft nur einen halben Tag, können aber im Ernstfall den Unterschied machen.
Wie Sie sich am besten im Falle einer Hochwassergefahr verhalten sollten, hat Ihnen zivilschutz.at zusammengefasst.
Nach einem Hochwasser ist es verständlich, dass Sie den Keller so schnell wie möglich auspumpen möchten. Doch Vorsicht! Nach einem Hochwasser sollten Sie mit dem Auspumpen des Kellers warten, bis der Grundwasserstand ausreichend gesunken ist. Andernfalls kann der Druckunterschied zwischen dem Wasser außerhalb des Kellers und dem leeren Keller zu Rissen im Mauerwerk oder sogar zum Einsturz der Kellerwand führen.
Nach dem Auspumpen beginnt die eigentliche Aufräumarbeit. Die Gemeinde kann eine Schadenskommission schicken, um die Situation offiziell zu erfassen.
Es folgt der langwierige Trocknungsprozess. Lüften Sie den Keller gut, um Schimmelbildung zu vermeiden. Falls nötig, helfen professionelle Trocknungsfirmen. Lassen Sie zudem Expert:innen prüfen, ob die Elektrik und Statik Ihres Hauses weiterhin sicher sind. Mit diesen Maßnahmen wird Ihr Zuhause so schnell wie möglich wieder bewohnbar und Sie erhalten den Schadenersatz, der Ihnen zusteht.