© iStock/Kate Wieser

Wie Sie mit der Wahl des Stromanbieters das Klima schützen

Der Wechsel des Stromanbieters kann Ihr persönlicher Beitrag zum Schutz des Klimas sein. Mit Ökostrom fördern Sie den Ausbau erneuerbarer Energien und somit eine Zukunft, in der Österreichs Energieversorgung unabhängig von Kohle, Öl oder Gas ist.

© iStock/Kate Wieser

Den Stromanbieter zu wechseln ist keine Hexerei. Mit nur wenigen Klicks haben Sie den Überblick über die verfügbaren Angebote und können ohne großen Aufwand umsteigen. Schwieriger ist es, die klimafreundlicheren Varianten aus den unzähligen Möglichkeiten herauszufiltern. Hier ist der Strommix entscheidend.

So erkennen Sie klimafreundliche Stromanbieter auf einen Blick!

Eine gute Orientierung bietet die Stromkennzeichnung. Sie zeigt Ihnen, wie der Strom des jeweiligen Anbieters erzeugt wurde. So wissen Sie auch, wie hoch der Anteil an Strom aus erneuerbarer Energie im Vergleich zu Strom aus fossilen Quellen wie Kohle, Öl oder Erdgas ist. Außerdem muss angegeben werden, ob der Strom aus dem In- oder Ausland beziehungsweise aus Atomkraftwerken stammt. Diese Informationen finden Sie auf Ihrer Stromrechnung, auf der Website des Anbieters oder auf Vergleichsportalen. Der Blick auf den Strommix des Anbieters ist also ein guter Start. 

Ökostrom – die kluge Wahl

Wird der angebotene Strom vollständig aus erneuerbaren Energieträgern wie Wind, Wasserkraft, Biomasse oder Sonnenenergie (Photovoltaikanlagen) erzeugt, handelt es sich um Ökostrom. 

Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Quellen verursacht keine beziehungsweise kaum Treibhausgasemissionen. Mit Strom, der in Österreich aus erneuerbaren Ressourcen erzeugt wird, sind Sie außerdem unabhängig von Importen. Strom aus Erneuerbaren bringt somit auch höhere Versorgungssicherheit.

Auch preislich muss Ökostrom dem Strom aus klimaschädigenden Quellen nicht unterlegen sein, wie der Tarifvergleich der E-Control oder von durchblicker.at zeigt. Hier kann gezielt nach Ökostromtarifen gesucht werden. 

Achten Sie bei der Wahl Ihres Stromanbieters auf „Greenwashing“

Bei der Wahl des Ökostromanbieters gilt es zu beachten, dass mehrere Stromanbieter „grüne“ Tochterfirmen gegründet haben, mit denen sie Privatkund:innen bedienen wollen, die Wert auf eine nachhaltige Stromerzeugung legen. Zeitgleich vertreiben die Mutterkonzerne Strom mit hohem Atom- und Kohlestromanteil an Industriekund:innen, deren einzige Entscheidungsgrundlage der Preis ist.

In einer Untersuchung von Global 2000 wird auch erwähnt, dass die Bezeichnung „Grünstrom“ auf der Rechnung keine Garantie für Strom aus erneuerbaren Quellen ist, da es für die Anbieter legal ist, Strom aus anderen Quellen „umzuetikettieren“. 

So wird bei der Erzeugung von 1.000 kWh Strom, sei es aus Photovoltaik, Wind- oder Wasserkraft, automatisch für jeden Ökostromerzeuger in der EU ein Ökostromzertifikat ausgestellt, das an den internationalen Energiebörsen gehandelt wird. Allerdings geschieht dies in der Regel getrennt vom tatsächlich mit dieser Anlage erzeugten Strom. Auf diese Weise kann Strom – egal aus welcher Quelle – offiziell zu Ökostrom werden. So können Händler Strom aus fossiler und atomarer Erzeugung an Strombörsen einkaufen und mit Herkunftsnachweisen versehen, die sie unabhängig davon gekauft haben, zum Beispiel von Wasserkraftunternehmen.

Es ist daher ratsam, auf transparente Informationen zur tatsächlichen Herkunft des Stroms zu achten, etwa ob der Tarif mit dem „Umweltzeichen UZ 46“ gekennzeichnet ist.

Lieber auf Nummer sicher gehen: Achten Sie auf das Umweltzeichen UZ 46

Das „Umweltzeichen UZ 46“ zeichnet grünen Strom aus, der nachgewiesen aus erneuerbaren und nicht aus fossilen und nuklearen Energieträgern stammt. Ein Mindestanteil an Photovoltaik ist verpflichtend, und es muss in Anlagen zur Stromerzeugung aus Sonne, Wind, Biomasse und Wasserkraft investiert werden. Außerdem sind gewisse Nachhaltigkeitskriterien definiert. 

So dürfen zum Beispiel die genutzten Wasserkraftwerke nicht zur Verschlechterung des ökologischen Gewässerzustandes führen und die Biomasse muss einen nachhaltigeren Standard erfüllen. Zudem zielt das Umweltzeichen auf Transparenz bei den Tarifen und im Liefervertrag ab. Mit dem „Umweltzeichen UZ 46“ ausgezeichnete Anbieter müssen Sie außerdem über Potenziale zum Stromsparen informieren.

2030 soll der gesamte Verbrauch mit Ökostrom abgedeckt werden

Österreich hat sich zum Ziel gesetzt, seinen gesamten Stromverbrauch bis 2030 mit Ökostrom abzudecken, um so die Produktion von Treibhausgasen radikal zu senken. Und wir sind auf einem guten Weg dahin. Dank der zahlreichen Wasserkraftwerke, dem Photovoltaikboom, dem Ausbau der Windkraft sowie Energiesparmaßnahmen stieg der Anteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung im vergangenen Jahr laut Klimaministerium auf 87 Prozent. Im Jahr 2023 waren es noch 61 Prozent. 

Wenn Sie darauf achten, dass Ihr Strom nachhaltig produziert wird, leisten Sie einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und unterstützen den Ausbau erneuerbarer Energien und damit unsere Versorgungssicherheit. Außerdem helfen Sie, „grüne Jobs“ in Österreich zu sichern. Das „Umweltschutzzeichen UZ 46“ und das Label „Ökostrom“ helfen Ihnen bei der richtigen Wahl unter den zahlreichen Stromlieferanten.

Erfahren Sie mehr

Ein kleiner junge fasst etwas an und hat dabei aufgestellte Haare. © iStock.com/RichVintage

Stromsparen

Mit kleinen Anpassungen Verbrauch spürbar senken
Frau mit gelber Jacke schiebt Fahrrad durch Waldgegend © iStock.com/Maksym Belchenko

Mit dem Fahrrad unterwegs

Aktiv und gesund durch den Alltag mit dem Rad
Zu sehen ist ein Mann von hinten der sein Handy in der Hand hat und Richtung seiner PV-Anlage am Dach schaut. © iStock/nattras

Eigenverbrauch optimieren

Wie Sie den Strom aus Ihrer Photovoltaikanlage bestmöglich nutzen können
Alternativtext © iStock.com/bernardbodo

Öffifahren: stressfrei unterwegs

Mit Bahn und Bus kommen Sie stressfrei von A nach B