© iStock.com/Visivasnc

Schimmel: Ursachen erkennen und wirksam vorbeugen

Schimmel in Wohnräumen ist nicht nur unschön, sondern auch gesundheitsschädlich. Sie erfahren, wie Schimmel entsteht, wie Sie ihm mit cleveren Tipps langfristig vorbeugen und wie Sie ihn im Bedarfsfall fachgerecht beseitigen. 

© iStock.com/Visivasnc

Das erwartet Sie

Schimmel entsteht meist durch Feuchtigkeit

Ursachen sind oft falsches Lüften, Wärmebrücken oder undichte Stellen.

Gesundheitsgefahr

Schimmelsporen können Allergien, Atemwegsprobleme und andere Beschwerden auslösen.

Vorbeugung

Richtiges Heizen, Lüften und eine gute Dämmung verhindern Schimmelbefall.

Schnell handeln

Behandeln Sie betroffene Stellen sofort und beseitigen Sie dauerhaft die Ursache.

Uns allen graut es davor: Schimmel. Egal, ob er in Fensterfugen, im Badezimmer oder an Zimmerdecken erscheint – Schimmel ist ein klares Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmt. 

Ausschlaggebend für die Gefahr von Schimmelsporen ist die Konzentration der Sporen und Ihr Gesundheitszustand. Die Weltgesundheitsorganisation sieht jedoch einen deutlichen Zusammenhang zwischen Schimmelpilzbelastung und Atemwegsbeschwerden. Die Sporen von Schimmelpilzen werden über die Atemluft übertragen und können allergische und reizende Reaktionen hervorrufen. Typische Auswirkungen sind Schnupfen, Bronchitis, gerötete Augenschleimhäute, Müdigkeit oder Kopfschmerzen. In Österreich gibt es bisher keine Grenzwerte für die Konzentration von Schimmelpilzen. Daher gilt das Vorsorgeprinzip: Vermeiden Sie Schimmelpilze im Vorhinein oder entfernen Sie diese sofort, bevor Ihre Gesundheit zu Schaden kommt.

Ursachen von Schimmel in Wohnräumen

Wärmebrücken sind oft die Orte, an denen sich Schimmel in Wohnräumen bildet. Das sind Bereiche der Gebäudehülle, durch welche die Wärme leichter nach außen gelangt als durch andere Bauteile. Beispiele hierfür sind Fensterlaibungen, Balkone, Loggien oder Rollladenkästen. 

Schimmelpilze fühlen sich bei Temperaturen zwischen 15 und 30 °C am wohlsten, daher sind unsere Wohnräume optimale Nährböden. Schimmel nutzt alle möglichen Materialien wie Beton, Zement, Holz, Gipskarton, Tapete, Farbe und Kunststoff als Nährstoffquellen.

Schimmel entsteht vor allem auch an feuchten Stellen, insbesondere dort, wo feuchte Luft auf kalte Stellen trifft. Es muss sich dabei nicht einmal Kondenswasser bilden. Eine Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 % im Raum reicht aus. Allein eine vierköpfige Familie sorgt für circa 12 Liter Wasserdampf pro Tag, verursacht durch Atmen, Schwitzen, Kochen, Duschen, Wäschetrocknen oder Zimmerpflanzen. Achten Sie daher besonders auf die folgenden Ursachen und Maßnahmen.

Generell spielt der Feuchtigkeitsgrad eine entscheidende Rolle dafür, ob und wie stark sich Schimmel ausbreiten kann. Entscheidend sind dabei nicht nur die allgemeine Luftfeuchtigkeit in Ihrem Zuhause, sondern auch der Feuchtegehalt der Wandoberfläche. Dieser hängt einerseits von der Raumfeuchtigkeit und andererseits von der Temperatur ab. Die besten Bedingungen für Schimmelpilze bestehen bei einer Luftfeuchte von 80–90 %. Bereits ab 60 % können sich Schimmelsporen entwickeln.

In Räumen, in denen viel Feuchtigkeit entsteht, wie im Badezimmer oder in der Küche, sollten Sie besonders vorsichtig sein. Aber auch das Wäschetrocknen in Wohnräumen oder große Aquarien können zu einer hohen Luftfeuchtigkeit beitragen.

Das sind die größten Feuchtigkeitsquellen in Wohnräumen, gemessen als Wasserdampfabgabe in Gramm pro Stunde (Co2online):

  • Duschen: 2.600
  • Kochen: 600
  • Wannenbad: 700
  • Hausarbeit: 120–200
  • Wäsche trocknen: 50–200
  • Spielen: 30–120
  • Schlafen: 40–50
  • Pflanzen: 10–20

In einem alten, schlecht oder gar nicht gedämmten Gebäude sollten Sie aus Energiekostengründen auf keinen Fall komplett auf das Heizen verzichten. Wenn die Oberflächentemperatur der Innenseite der Außenwand der Temperatur der Außenluft entspricht und Sie wenig oder gar nicht heizen, kann die Raumluft nur wenig Feuchtigkeit binden. Die Feuchtigkeit kondensiert dann an den kalten Bauteilen beziehungsweise der Außenfassade. Schimmel kann die Folge sein. Dies kommt besonders häufig vor, wenn die Luftfeuchtigkeit über mehrere Tage hinweg mehr als 60 % beträgt und die Temperatur der Außenwand unter 12 °C liegt.

Schimmel breitet sich vor allem dort aus, wo es einen mangelhaften Luftaustausch gibt, beispielsweise hinter Schränken, Verkleidungen oder unter Fußbodenbelägen. Achten Sie daher darauf, dass Ihre Möbel nicht unmittelbar an die Außenwand grenzen.

Gerade in modernen, gut abgedichteten Gebäuden gelangt von selbst kaum noch frische Luft ins Innere. Wenn Sie nicht regelmäßig lüften, steigt die Luftfeuchtigkeit schnell an – ein idealer Nährboden für Schimmel, der sich oft zuerst an Fensterfugen oder in Zimmerecken zeigt. Öffnen Sie deshalb Ihre Fenster drei- bis viermal am Tag für einige Minuten. Am effektivsten ist Querlüften: Öffnen Sie dabei gegenüberliegende Fenster und Türen, sodass die verbrauchte, feuchte Luft rasch nach draußen entweicht. Besonders nach dem Duschen, Kochen oder Wäscheaufhängen sollten Sie sofort lüften, damit die Feuchtigkeit gar nicht erst in die Wände zieht. 

Schimmel entsteht nicht nur durch falsches Lüften, sondern häufig auch durch direkte Feuchtigkeitsschäden. Dazu zählen etwa undichte Heizungsrohre, defekte Schlauchverbindungen oder eine unzureichende Abdichtung im Badezimmer. Wohnen Sie in einer Hochwasserregion, können zudem feuchte Kellerräume durch steigendes Grundwasser ein Problem sein – hier ist der Einsatz von Trocknungsgeräten zu empfehlen. Auch bauliche Mängel wie ein undichtes Dach oder eine schlecht ausgeführte Dämmung begünstigen Schimmelbefall. In solchen Fällen hilft meist nur eine fachgerechte Sanierung, um das Problem dauerhaft zu lösen.

Gut zu wissen: Wie Sie Schritt für Schritt Ihr Einfamilienhaus sanieren, haben wir für Sie in unseren Sanierungstipps zusammengefasst. Energieberater:innen stehen Ihnen bei Ihrem Vorhaben stets mit Rat zur Seite, damit eine durchdachte Sanierung ohne Schimmelfolgen umgesetzt werden kann.

Maßnahmen zur Vorbeugung von Schimmel in Wohnräumen

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Bei niedriger Luftfeuchtigkeit und geeigneter Raumtemperatur haben Schimmelpilze gar nicht erst die Möglichkeit, bei Ihnen zu Hause zu entstehen und sich auszubreiten. Diffusionsoffene Putze und Wandfarben für innen und außen verringern die Schimmelgefahr: Kalk- und Lehmputze sowie mineralische Wandfarben sind hierfür besonders gut geeignet.

Die einfachsten und zugleich wirkungsvollsten Maßnahmen sind regelmäßiges Stoßlüften (drei- bis viermal pro Tag für jeweils fünf bis zehn Minuten) sowie eine angemessene Raumtemperatur. Machen Sie beim Lüften stets Ihr Fenster weit auf. Das langanhaltende Lüften über die Kippstellung der Fenster kann in der kalten Jahreszeit dazu führen, dass der Bereich rund um das Fenster stark auskühlt. An den ausgekühlten Oberflächen kann es dann zu Kondensation und gegebenenfalls zu Schimmelbildung kommen. Außerdem kann die Kipplüftung über längere Zeiträume hinweg wertvolle Heizenergie verschwenden.

Wir empfehlen folgende Temperaturen für Ihre Wohnräume, um einerseits Heizkosten zu sparen und andererseits Schimmel zu vermeiden sowie ein angenehmes Wohlfühlklima zu garantieren:

  • Wohn- und Kinderzimmer: 20–22 °C (Thermostatstufe 3–3,5)
  • Schlafzimmer: 16–18 °C (Thermostatstufe 2–2,5)
  • Badezimmer: 23 °C (Thermostatstufe 3,5–4)
  • Küche: 18–20 °C (Thermostatstufe 2,5–3)

Die Nachtabsenkung sollte nicht zu drastisch ausfallen. Eine Absenkung um 5 °C kann unter Umständen schon nachteilige Folgen haben. Wenn Sie versuchen, übermäßig Heizenergie zu sparen, kann dies zu Schimmelbildung führen. Um die Luftfeuchtigkeit auf einem moderaten Niveau zu halten, sollte die Temperatur von Decken und Wänden nicht unter 18 °C fallen. 

Lüften Sie auch Räume, die kaum genutzt werden, etwa Gästezimmer, Flur oder Abstellkammer, und beheizen Sie diese minimal, damit sie nicht zu stark auskühlen. Es lässt sich nämlich kaum vermeiden, dass sich dort Luftfeuchtigkeit aus anderen Wohnräumen ansammelt. Es ist nicht sinnvoll, kühle Räume mit Luft aus wärmeren Räumen zu temperieren, da dabei auch Feuchtigkeit in den kühlen Raum übertragen wird. Wenn die warme Luft an den Wandoberflächen abkühlt, steigt die relative Oberflächenfeuchte und es kann zu Schimmelbefall kommen. 

Gut zu wissen: Halten Sie die Türen zu weniger beheizten Zimmern immer geschlossen.

Gerade bei der Innendämmung wird oft vor Schimmel gewarnt. Eine Innendämmung hält die Wärme zwar im Haus, allerdings wird die Wärme auch von der Innenseite der Außenwände ferngehalten. Die Folge: Die Wände werden kühler. Bei einer unsachgemäßen Innendämmung kann sich der Taupunkt so verlagern, dass sich Feuchtigkeit bildet. Wird die Innendämmung ohne Dampfsperre oder anderweitigen Schutz vor kondensierender Feuchtigkeit angebracht, kann sich Feuchtigkeit zwischen Außenwand und Innendämmung bilden. Dies kann Schimmelbildung begünstigen. Um Schimmel zu vermeiden, sollte die Installation einer Innendämmung stets den Rahmenbedingungen entsprechend berechnet und sorgfältig ausgeführt werden. Beim Einsatz von Wärmedämmstoffen mit geringem Wasserdampfdiffusionswiderstand sollte eine Dampfbremse vorgesehen werden. Oftmals empfiehlt sich die Verwendung von kapillaraktiven Innendämmsystemen wie Kalziumsilikatplatten.

Gut zu wissen: Wenn Sie aufgrund der baulichen Beschaffenheit generell von hoher Luftfeuchtigkeit betroffen sind, empfiehlt sich die Anschaffung eines Thermo-Hygrometers. Je höher die Luftfeuchtigkeit und der Temperaturunterschied sind, desto leichter kann sich Kondensat bilden. Wenn Sie in einem alten Gebäude mit schlechter Bausubstanz wohnen, sollte die Luftfeuchtigkeit im Winter nicht über 50 % liegen, in Neubauten nicht über 60 %.

Bei unzureichend gedämmten Gebäuden sollten Sie Ihre Möbel, Vorhänge und weiteres Inventar mindestens 5 cm von den Außenwänden entfernt platzieren. So kann die wärmere Raumluft auch hinter diese Gegenstände strömen, die Außenwand kühlt weniger leicht aus und die Luftfeuchte wird mit dem Luftstrom mitgenommen. Vorteilhaft ist es auch, wenn Möbelstücke nicht bis zum Boden reichen, sondern auf Füßen stehen. So gelangt noch mehr Luft hinter das Möbelstück.

Bei Passiv- und Niedrigenergiehäusern ist die Anordnung von Möbelstücken in der Regel unproblematisch.

Wenn Sie ohnehin schon in einem schlecht gedämmten Haus leben, empfiehlt es sich, vor allem in den Wintermonaten auf zusätzliche Feuchtigkeitsquellen wie übermäßig viele Pflanzen oder nasse Wäsche, insbesondere im Schlafzimmer, zu verzichten. Wenn das nicht möglich ist, achten Sie umso mehr auf regelmäßiges Lüften und eine angemessene Zimmertemperatur.

Auch im Badezimmer sollten Sie nach dem Baden oder Duschen den Raum möglichst gut durchlüften und anschließend die Heizung wieder aufdrehen. Achten Sie darauf, dass die feuchte Luft nicht in andere Räume gelangt. Schließen Sie daher immer die Tür, um eine Ansammlung von Feuchtigkeit in anderen Wohnräumen zu vermeiden. 

Zusätzlich können Sie die Restfeuchte auf den Fliesen nach dem Baden oder Duschen mit einem Wischer entfernen. Falls Sie kein Fenster zum Lüften haben, sollte Ihr Badezimmer mit einer abluftbetriebenen Ventilatoranlage entlüftet werden. 

Gut zu wissen: Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Abluftanlage, indem Sie ein Stück Toilettenpapier an das Lüftungsgitter halten. Wenn das Papier nicht hängenbleibt oder angesaugt wird, ist die Anlage mit ziemlicher Sicherheit unzureichend und der Filter muss gereinigt werden. Sollte dies nicht helfen, kontaktieren Sie eine Fachperson.

In Küchen erweisen Ihnen Dunstabzugshauben, die die Abluft ins Freie führen, wertvolle Dienste. Küchen ohne Entlüftungsanlagen nach draußen sollten stets gut durchlüftet werden.

Wenn Sie in einem Einfamilienhaus leben, empfiehlt es sich, Wasserquellen und Außenwände besonders im Auge zu behalten.

  1. Es kann schnell kritisch werden, wenn die Regenrinne keinen Durchfluss mehr gewährleistet oder an Stellen Wasser ableitet, wo es nicht hinsollte. Kontrollieren Sie diese daher alle paar Monate.
  2. Auch sollten Sie nach einem größeren Sturm Ihr Dach inspizieren, um festzustellen, ob es undichte Stellen aufweist.
  3. Wenn Sie vorhaben, Ihr Haus zu sanieren, lassen Sie auch die alten Wasserrohre kontrollieren.
  4. Achten Sie auf austretendes Wasser aus den Heizungssystemen. Ein Druckabfall oder ein übermäßiger Wasserverbrauch können hier besondere Anzeichen sein. 

Idealerweise sollten Wärmebrücken von außen gedämmt werden. 

Eine wärmebrückenfreie Außenhautkonstruktion ist die sicherste Möglichkeit, Ursachen für Schimmelpilzbefall auszuschließen. Auf warmen Wandoberflächen gibt es kein Kondensat. Wenn Wärmebrücken die alleinige Ursache für Schimmelpilzbefall sind, kann die Oberflächentemperatur mithilfe von Kalziumsilikat-Innendämmplatten (Klimaplatten) erhöht werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Tritt Schimmel an den Seitenwänden auf, kann ein unzureichend zum Erdreich hin abgedichtetes Mauerwerk die Ursache sein.

Die Temperatur der Kellerwände erreicht selten mehr als 12 °C. Da Luftfeuchtigkeit immer nur von warm nach kalt transportiert werden kann, sollten Kellerräume nur dann gelüftet werden, wenn die Außentemperatur niedriger ist als die Temperatur im Keller. In unseren Breitengraden bedeutet das in der Regel, dass zwischen Oktober und März gelüftet werden sollte und die Fenster zwischen April und September geschlossen bleiben. Bei der Vermeidung von Schimmelbildung im Keller helfen spezielle Sensoren, die die Luftfeuchtigkeit innen und außen messen und gegebenenfalls den Lüftungsvorgang automatisch regeln. 

Weitere Maßnahmen sind Feuchtraumputz, freigelegtes und gekalktes Ziegelmauerwerk, die Trockenlegung der Außenwände, das Beheizen oder die elektrische Entfeuchtung der Raumluft sowie eine bessere Wärmedämmung.

Zur Vorbeugung von Schimmel kann der Einsatz spezieller Wandfarben sinnvoll sein. Produkte auf Kalkbasis sind besonders effektiv, da sie einen sehr hohen pH-Wert von über 12 besitzen. Schimmelpilze, die bevorzugt auf Flächen mit einem pH-Bereich zwischen 3 und 9 wachsen, können sich in solchen alkalischen Bedingungen kaum vermehren. Zusätzlich nehmen kalkhaltige Farben überschüssige Feuchtigkeit auf und tragen so zur Regulierung der Luftfeuchtigkeit in Innenräumen bei. Ein weiterer Pluspunkt ist ihre Diffusionsoffenheit. Das bedeutet, dass Feuchtigkeit aus dem Mauerwerk ungehindert nach außen entweichen kann, statt sich hinter dichten Farbschichten oder Tapeten anzusammeln.

Saugfähige Oberflächen können überschüssigen Wasserdampf speichern und wieder abgeben, sobald die Raumluft dampfaufnahmebereit ist. Diese puffernde Wirkung haben beispielsweise Kalk- und Lehmputze, Kalkanstriche und offenporige Holzoberflächen (Böden, Verschalungen). Bei absperrenden Oberflächen wie Kunstharz-Dispersionsanstrichen und Fliesen. geht diese Wirkung verloren. Ein gutes Sorptionsvermögen der Oberflächenstoffe führt zu einem ausgeglichenen Feuchteverhalten der Raumluft und verringert die Gefahr von Kondenswasser im Bereich von Wärmebrücken.

Das mag zunächst lächerlich klingen, aber: Halten Sie Ihre Wohnräume stets sauber. Denn Staub besteht aus organischem Material und ist somit eine gute Nahrungsgrundlage für Schimmel. Achten Sie deshalb besonders darauf, dass Sie regelmäßig die Fensterfugen abwischen und Ihren Keller putzen.

Mit diesen Maßnahmen können Sie Schimmel entfernen

Wenn Sie Schimmel in Ihrem Zuhause entdecken, sollten Sie zunächst die Ursache finden und nicht nur die Symptome bekämpfen. Von einem großen Schimmelschaden spricht man ab einer Fläche von 0,5 m² und bei großen verdeckten Flächen in Leichtbauwänden. 

Gut zu wissen: Großer Schimmelbefall und Wasserschäden müssen den Vermieter:innen gemeldet werden. Halten Sie am besten den Zustand der Wohnung und die Wohnraumtemperaturen in einem Protokoll fest und machen Sie Fotos als Beweise.

Kleine Schimmelspuren können Sie selbst entfernen. Dazu können Sie entweder geeignete Schimmelmittel oder 70 bis 80%igen Ethylalkohol verwenden. Achten Sie dabei darauf, dass die Mittel nicht mit Ihrer Haut in Kontakt kommen. Ziehen Sie Putzhandschuhe an. Eine FFP2-Maske schützt Sie zudem vor dem Einatmen von chemischen Mitteln und Schimmelsporen. Oftmals werden auch Hausmittel wie Essig empfohlen. Dies ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da Essig organische Nährstoffe enthält, die das Pilzwachstum sogar fördern können.

Bei umfangreicherem Schimmelbefall sollten Sie unbedingt eine Fachfirma einschalten. Oft ist nicht nur die Oberfläche betroffen: Auch der Putz kann bereits durchfeuchtet sein und muss dann vollständig bis auf das Mauerwerk entfernt werden, damit dieses ausreichend austrocknen kann. Nasse Gipskartonplatten sind in jedem Fall zu entsorgen. Materialien wie Tapeten, Teppiche oder Textilien, die Schimmelbefall zeigen, sollten Sie ebenfalls konsequent wegwerfen. Glatte Möbeloberflächen oder Kleidungsstücke können dagegen meist gründlich gereinigt und weiterverwendet werden.

Nach der Sanierung bietet es sich an, Wände mit Silikat- oder Kalkfarben zu streichen – diese sind diffusionsoffen und erschweren Schimmelneubildung. Damit feuchtes Mauerwerk vollständig trocknet, kann zeitweise Wärme hilfreich sein. Lassen Sie aber zunächst von Fachpersonen prüfen, ob Feuchtigkeit aufsteigt oder seitlich eindringt. Ist das ausgeschlossen, kann kurzfristig ein Heizstrahler eingesetzt werden. Bei hartnäckigen Wärmebrücken kommen Heizungsrohre, elektrische Heizmatten oder Sockelleistenheizungen infrage. Bedenken Sie jedoch, dass diese Lösungen sehr energieintensiv sind. 

Langfristig schützt Sie vor allem eine gute Dämmung. Optimal ist eine Außendämmung, die Wärmebrücken beseitigt und den U-Wert unter 0,25 W/m²K senkt. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) gibt an, wie viel Wärme durch ein Bauteil – etwa eine Wand, ein Fenster oder ein Dach – nach außen verlorengeht. Je niedriger der U-Wert ist, desto besser ist die Wärmedämmung. Wenn eine Außendämmung nicht möglich ist, können auch Innendämmsysteme, etwa mit Kalziumsilikat- oder Mineralschaumplatten, eine wirksame Alternative sein. Wichtig ist dabei immer eine fachgerechte Ausführung, damit die Wände dauerhaft trocken und schimmelfrei bleiben.

Schimmel stellt dauerhaft eine Gefahr für Ihre Gesundheit dar. Die Ursachen von Schimmel können auch Ihren Wohnkomfort beeinträchtigen, beispielsweise durch feuchte Wände oder undichte Stellen. Die Devise sollte also immer lauten: Versuchen Sie, Schimmel zu vermeiden. Falls er sich dennoch ausbreitet, bekämpfen Sie die Ursachen, um ihn dauerhaft loszuwerden. 

Erfahren Sie mehr

Ein Mann mit einer Schubkarre steht vor einem Haus, das gerade saniert wird. Eine Frau sitzt mit Baby auf Dämmstoffen und schaut dem Mann zu. © BMK/Philipp Grausam
Ihr Weg zum energieeffizienten Zuhause

Sanieren

Erfahren Sie, wie Sie Ihr Haus energetisch sanieren, den Wohnkomfort erhöhen und langfristig Energie und Kosten sparen.
Kind sitzt auf einem Heizkörper © iStock.com/Pyrosky

Richtig Heizen

In Ihrem Haushalt schlummert großes Energiesparpotenzial, vor allem beim Heizen.
Ein Paar schaut bei Regen zufrieden aus dem Fenster. © adobe.stock.com/RossandHelen photographers

Schutz vor Extremwetter und Hochwasser

Erfahren Sie praxisnahe Tipps und Maßnahmen, um Schäden zu vermeiden.
Ein Mann schaut verdutzt in ein Notizblock den ihm eine andere Person präsentiert. © iStock.com/VukSaric

Energieberatungsstellen

Energieberater:innen stehen Ihnen bei Entscheidungen in den Bereichen thermische Sanierung, Heizungstausch, Photovoltaikanlage, Elektromobilität zur Seite.