Klimafittes Mobilitätsmanagement - aber wie?

Klimaneutralität 2040 – dieses Ziel gleicht einem Berg, der Weg dorthin einer Bergtour. Wichtig sind gute Vorbereitung, die Wahl einer individuell passenden Route und dann konsequente Schritte.

Um die Klimaneutralität 2040 erreichen zu können, ist es wichtig, dass jede:r Einzelne einen Beitrag leistet. Aber wie schafft man es nicht vom Weg abzukommen und das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren? Das klimaaktiv mobil Programm Mobilitätsmanagement für die klimaneutrale Verwaltung unterstützt öffentliche Institutionen bei der Umsetzung eines nachhaltigen Mobilitätsmanagements.

Wo beginnt die Reise? Wo soll sie enden? Welche Route bietet sich an?

Starten Sie mit einer fundierten Vorbereitung: der Erfassung des Status Quo, der darauf aufbauenden Formulierung von Zielen und der Auswahl von Aktivitäten und Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen.

Wo beginnt unsere Reise?

Standort- und Erreichbarkeitsanalyse der vorhandenen Möglichkeiten, Strukturen und Prozesse. Die Systemgrenze sollte weit gezogen werden:

    1. Welche Infrastruktur gibt es? Ziel ist die mengenmäßige Erfassung der vorhandenen Infrastruktur nicht nur am Standort, sondern auch im Umfeld: der gebauten Infrastruktur (Parkplätze, Abstellanalgen, Haltestellen, Duschen etc.), des Fuhrparks und der formellen sowie informellen Regeln etwa zum Home-Office, zu Dienstreisen oder der Vergabe von Transportaufträgen.
    2. Ist die Infrastruktur geeignet? Hier geht es um die qualitative Bewertung der vorhandenen Infrastruktur – falsch gelegene, unsichere, unattraktive oder verschmutzte Radabstellanlagen werden seltener genutzt. Überlegen Sie auch ob die Infrastruktur ausreichend dimensioniert ist. Hier bietet sich ein Blick von außen an.
    3. Welche Anforderungen gibt es an die Infrastruktur? Erfassen Sie die Anforderungen und Anregungen der Mitarbeitenden zum Arbeitsweg und Dienstreisen – beziehen Sie unbedingt auch die fachlich zuständigen Kolleg:innen mit ein. Mögliche Ansatzpunkte können sein:
      • Wie kommen die Mitarbeiter:innen aktuell zum Arbeitsplatz?
      • Welche Verkehrsmittel werden auf Dienstreisen genutzt?
      • Welche Barrieren gibt es für mehr aktive, klimafitte Mobilität auf Arbeitswegen und Dienstreisen?
      • Ist die Infrastruktur zukunftsfit hinsichtlich wichtiger werdender Mobilitätstrends (Aktive Mobilität, E-Mobilität)?
      • Wissen die Mitarbeiter:innen über die Infrastruktur und die Mobilitätsangebote Bescheid?

Unterstützung bei der Standort- und Erreichbarkeitsanalyse bietet unser Beratungsprogramm mit dem MobilityCheck.

Wo soll unsere Reise enden?

Zieldefinition: Mobilitätsmanagement soll Arbeitswege und Dienstreisen, aber auch die vergebenen Transportaufträge klimafit, gesund, komfortabel, inklusiv, günstig und sicher machen. Alle Ziele sind wichtig, je nach Institution kann es aber unterschiedliche Gewichtungen geben. Ausgehend von der Standort- und Erreichbarkeitsanalyse sind daher Ziele und auch Nicht-Ziele des Mobilitätsmanagements klar festzulegen. Für die Zieldefinition sollte ein partizipativer Prozess unter Einbezug aller relevanten Personen und Gruppen durchlaufen werden. Üblich ist die Definition von Zielen anhand der SMART-Kategorien: formulieren Sie Ihre Ziele spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert. Der Prozess der Zieldefinition erfordert Vorbereitung und Zeit. Oft bietet sich eine externe Begleitung an.
Beispiel: Bis Ende des kommenden Jahres soll für je fünf Mitarbeiter:innen am Standort ein überdachter und sicherer Radabstellplatz verfügbar sein.

Welche Route wollen wir wählen?

Maßnahmenauswahl: Je nach Ausgangslage und Zielsetzung können verschiedene Maßnahmen gewählt und kombiniert werden. Wichtig ist es, klare Zuständigkeiten zu definieren und Ressourcen bereitzustellen. Gerade die Bewusstseinsbildung erfordern oft einen langen Atem. Wir haben eine Sammlung an Instrumenten und Möglichkeiten eines klimafitten Mobilitätsmanagements für Sie angelegt.

Sind wir noch richtig?

Anpassungen: „Plans are worthless but planning is everything“– was ist gemeint? Ein Plan ist die bewusste Auswahl einer oder mehrerer Möglichkeiten, aber hier ist Flexibilität gefragt. Das Beharren auf Plänen ist meist wenig erfolgreich, die Rahmenbedingungen und Anforderungen ändern sich zu schnell. Fundierte Planung ermöglicht aber, auf diese Änderungen zu reagieren. Seien Sie daher flexibel – oft führt nicht der erste Versuch zum Ziel.

Sind noch alle da?

Kommunikation: Mobilitätsmanagement ist keine One-Person-Show. Bilden Sie Netzwerke, kommunizieren Sie, erklären Sie! Änderungen rufen oft Abwehrhaltungen hervor, aber die Erfahrung zeigt: werden die Ziele und Maßnahmen rechtzeitig und gut erklärt, können Bedenken schnell überwunden werden. Denken Sie daran, dass nicht alle Kolleg:innen denselben Kenntnisstand haben und dieselben Kommunikationsmedien nutzen. Lassen Sie sich nicht entmutigen: aktive und klimafitte Mobilität liegt eindeutig im Trend.

Veröffentlicht am 24.08.2022

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klimaaktiv mobil Mobilitätsmanagement für die klimaneutrale Verwaltung