© iStock.com/tomazl
Erfahren Sie, wie Sie sich im Sommer vor Hitze schützen können. Unser Artikel bietet wertvolle Tipps zur Abkühlung und zur Erhaltung Ihrer Gesundheit bei hohen Temperaturen. Bleiben Sie cool und gesund mit unseren praktischen Ratschlägen.

Gesundheitsrisiko Hitze: So schützen wir uns und andere!

Extreme Hitze ist längst keine Seltenheit mehr – sie wird häufiger, intensiver und gefährlicher. Besonders ältere Menschen, Kleinkinder und chronisch Kranke sind betroffen. Mit einfachen Maßnahmen können wir uns und andere vor Hitzefolgen schützen. 

© iStock.com/tomazl
Erfahren Sie, wie Sie sich im Sommer vor Hitze schützen können. Unser Artikel bietet wertvolle Tipps zur Abkühlung und zur Erhaltung Ihrer Gesundheit bei hohen Temperaturen. Bleiben Sie cool und gesund mit unseren praktischen Ratschlägen.

„Summertime, and the living is easy …“ Für viele ist der Sommer die schönste Zeit des Jahres: Sonne tanken, draußen sitzen, Urlaub genießen. Doch die Realität verändert sich. Mit dem Klimawandel nehmen nicht nur die heißen Tage zu, sondern auch ihre Intensität. Anstelle von wohliger Wärme erleben wir immer öfter extreme Hitze, die zur ernsten Gesundheitsgefahr werden kann. Was macht Hitze mit unserem Körper? Wer ist besonders gefährdet? Und vor allem: Wie können wir uns und andere schützen – zu Hause, unterwegs und im Alltag?

Wann sprechen wir eigentlich von Hitze?

Als „Sommertag“ gilt ein Tag, an dem die Lufttemperatur auf 25 Grad Celsius oder mehr klettert. An einem „Hitzetag“ werden sogar mehr als 30 Grad Celsius erreicht. In einer „Tropennacht“ kühlt es dagegen nicht unter 20 Grad Celsius ab.

Hält die Hitze über mehrere Tage an, sprechen wir von einer „Hitzewelle“. Für diesen Begriff gibt es jedoch keine allgemein gültige Definition, da die Rahmenbedingungen von Land zu Land unterschiedlich sind. In Österreich gibt die GeoSphere Austria eine präventive Hitzewarnung heraus, wenn die durchschnittliche gefühlte Tagesmaximaltemperatur an mindestens drei aufeinanderfolgenden Tagen über 35 Grad Celsius liegt und es gleichzeitig nachts nicht unter 20 Grad Celsius abkühlt.

Objektive Messungen zeigen: Durch den Klimawandel wird es immer heißer. So wurden beispielsweise zwischen 1961 und 1990 an der Hohen Warte in Wien pro Jahr durchschnittlich 54 Sommertage, zehn Hitzetage und zwei Tropennächte gemessen. Im Jahr 2024 waren es dagegen 102 Sommertage, 45 Hitzetage und 26 Tropennächte.

Was passiert bei Hitze in unserem Körper?

Sicherlich haben Sie bei einer der letzten Hitzewellen bemerkt, dass Ihr Körper an seine Grenzen stoßen kann. Dabei passiert Folgendes:

Regulierung der Körpertemperatur: Damit unser Körper optimal funktionieren kann, braucht er eine stabile Temperatur von etwa 37 Grad Celsius. Er passt sich stets an die Außenbedingungen an und greift bei Bedarf regulierend ein. Bei hohen Außentemperaturen wird die Kühlfunktion aktiviert. Dazu leitet der Körper mehr Blut in die Haut und erweitert die Blutgefäße, um Wärme abzugeben. Auch über das Schwitzen kann Wärme abgeleitet und die Haut abgekühlt werden.

Schwerstarbeit für den Körper: Bei Hitze muss der Körper Schwerstarbeit leisten, um sich anzupassen. Durch die Erweiterung der Blutgefäße sinkt der Blutdruck, sodass das Herz stärker arbeiten muss, um die Zellen weiterhin mit Nährstoffen und Sauerstoff zu versorgen. Beim Schwitzen gehen zudem Flüssigkeit und Elektrolyte verloren.

Hitzebedingte Erkrankungen: Diese Anstrengungen können bestehende Krankheiten verschlimmern und weitere Erkrankungen auslösen.

  • Kreislaufprobleme machen sich in Form von Kopfschmerzen, Übelkeit, Erschöpfung und Benommenheit bemerkbar.

  • Der Verlust von Wasser und Elektrolyten wiederum verändert die Zusammensetzung des Bluts und belastet wichtige Organe wie Gehirn, Herz, Lunge und Nieren. 

  • Wird das körpereigene Kühlsystem überlastet, kann es zu einem Hitzschlag kommen. Typische Symptome sind warme und trockene Haut, eine erhöhte Körpertemperatur, Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Orientierungslosigkeit und Bewusstseinsstörungen, niedriger Blutdruck, schneller Herzschlag, schnelle Atmung, Durchfall und Muskelkrämpfe. Ein Hitzschlag kann tödlich sein und ist als medizinischer Notfall zu behandeln.

Indirekte Erkrankungen: Bei Hitze sinkt die Luftqualität und die Allergiebelastung steigt. Das kann bestehende Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Bronchitis verschlimmern.

Wie wirkt sich Hitze auf unser Wohlbefinden aus?

Sicher kennen Sie das: An hitzegeplagten Tagen fehlt uns die Energie und wir sind leichter reizbar.

Weniger Regeneration im Alltag: Hitze schränkt unsere Möglichkeiten ein, im Freien Hobbys nachzugehen, Sport zu treiben und andere Menschen zu treffen. Ein Spaziergang im Grünen tut Körper und Seele gut, ausgedorrte Grünflächen bieten dagegen kaum Erholungswert. Wir müssen also auf Kraftquellen verzichten, die uns sonst im Alltag unterstützen.

Mehr Stress: Hitze belastet Körper und Kreislauf. Das heißt: Sie stresst uns. Lang anhaltender Stress wirkt sich wiederum auch auf die Psyche aus. Wir sind erschöpfter, antriebsloser, aber auch gereizter und aggressiver. Unsere Frustrationstoleranz sinkt, sodass wir leichter in Konflikte geraten.

Schlafprobleme: Wenn es nachts nicht mehr unter 20 Grad Celsius abkühlt, sinkt auch die Schlafqualität. Wir schlafen schlechter ein und durch. Schlafmangel verschlechtert unsere Konzentration, macht uns müde, reizbar und abgeschlagen.

Ohnmachtsgefühle und Klimaangst: Hitzewellen sind eine spürbare Folge des Klimawandels und können daher Gefühle der Bedrohung, Hilflosigkeit und Klimaangst auslösen.

Verschlechterung bestehender psychischer Erkrankungen: Hitze hat viele negative Auswirkungen auf die menschliche Psyche. Besonders hart trifft sie Menschen, die bereits an einer psychischen Erkrankung leiden, da sie die Symptome verstärkt und die Wirksamkeit von Medikamenten beeinflussen kann.

Wie sollen wir uns bei Hitze verhalten?

Passen Sie Ihren Alltag an Hitzewellen an.

  • Verlegen Sie Erledigungen und körperliche Aktivitäten in die kühleren Morgen- und Abendstunden.
  • Vermeiden Sie tagsüber direkte Sonneneinstrahlung und Anstrengungen wie Sport.
  • Überlegen Sie sich, wie Sie trotz Hitze einen Ausgleich für Körper und Geist schaffen können. Vielleicht finden Sie die für Sie passende alternative Erholungsmöglichkeit.

Sorgen Sie für Abkühlung.

  • Halten Sie Innenräume kühl, indem Sie nachts lüften und tagsüber abdunkeln.
  • Kühlen Sie sich mit Wasser ab und duschen Sie lauwarm.
  • Suchen Sie kühle und schattige Plätze auf.
  • Tragen Sie leichte, luftdurchlässige Kleidung und Kopfbedeckungen.
  • Ein Fächer kann für kühle Abhilfe sorgen.

Achten Sie auf gesunde Ernährung und ausreichend Flüssigkeit. 

  • Trinken Sie ausreichend (bis zu drei Liter pro Tag), zum Beispiel Leitungs- oder Mineralwasser, ungesüßte Früchte- und Kräutertees sowie verdünnte Säfte.
  • Trinken Sie nicht zu kalt.
  • Vermeiden Sie Alkohol, da dieser die Wirkung von Hitze verstärkt und dem Körper zusätzlich Flüssigkeit und Mineralstoffe entzieht.
  • Platzieren Sie Getränke an gut sichtbarer Stelle und erinnern Sie auch Ihr Umfeld ans regelmäßige Trinken.
  • Essen Sie leicht verdauliche und fettarme Speisen wie Obst, Gemüse und Salat.

Schützen Sie auch andere, insbesondere besonders gefährdete Mitmenschen.

  • Besuchen Sie Menschen, die unter der Hitze leiden.
  • Bieten Sie Unterstützung an, zum Beispiel beim Einkauf, bei organisatorischen Belangen oder beim Vorkochen von Mahlzeiten.
  • Stellen Sie frisches Obst und Getränke bereit.
  • Erstellen Sie eine Liste mit wichtigen Rufnummern und stellen Sie diese bereit.

Holen Sie sich bei Bedarf ärztliche Unterstützung.

  • Konsultieren Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt des Vertrauens und lassen Sie Ihre Medikamente auf ihre Hitzeverträglichkeit prüfen.
  • Lagern Sie Medikamente an kühlen und dunklen Orten.
  • Besprechen Sie bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenerkrankungen Verhaltenstipps und empfohlene Maßnahmen.

Wer muss besonders geschützt werden?

Hitzebedingte Erkrankungen können bei allen Menschen auftreten. Grundsätzlich sind Menschen, die in einer Stadt wohnen, mehr betroffen als Menschen am Land. Besonders anfällig sind jedoch:

  • Ältere Menschen

  • Menschen mit Vorerkrankungen, wie Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen, Diabetes und neurologischen Erkrankungen 

  • Schwangere

  • Säuglinge und Kleinkinder

  • Menschen, die im Freien arbeiten

  • Sportler:innen

  • Sozial isolierte Menschen

  • Obdachlose und Menschen in ungünstigen Wohnsituationen

Fazit: Hitze ernst nehmen – gemeinsam vorsorgen

Die Zahl der heißen Tage steigt – und mit ihr das Risiko für körperliche und psychische Belastungen. Hitze ist kein harmloses Sommerphänomen, sondern eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr, die uns alle betrifft. Doch wir können etwas tun: Wenn Sie auf sich selbst achten, sich frühzeitig abkühlen, ausreichend trinken und Ihren Alltag anpassen, schützen Sie Ihre Gesundheit. Wenn Sie auch auf andere achten, tragen Sie dazu bei, dass niemand in der Hitze allein gelassen wird. Hitzeschutz beginnt bei uns selbst und wirkt am besten, wenn wir ihn gemeinsam leben.

Wie Sie Ihren Wohnraum möglichst energieeffizient kühlen und dabei auch noch Kosten sparen können, erfahren Sie in unseren Kühltipps, die perfekt zur Hitzesaison passen.

Erfahren Sie mehr

Ein mann liegt auf einem Sonnenstuhl im Wohnzimmer, hat ein Hawaiihemd und eine Badehose an und seine Füße kühlt er in einem kleinen Becken ab. Er liest ein Buch. Im Hintegrund ist ein Sonnenschirm und ein aufblasbarer Flamingo abgebildet © iStock/demaerre

Richtig Kühlen

Behagliches Wohnklima und gleichzeitig Börserl und Klima schonen.
Eine blonde Frau mit Sonnenbrille fährt auf einem E-Bike, im Hintergund sind Hochhäuser und eine Brücke zu sehen. © iStock.com/Amriphoto

Ein Fahrrad für alle: das E-Bike

Elektrofahrräder sorgen für Ihre klimafreundliche, aktive Mobilität und bringen Sie schnell und bequem (fast) überallhin
Kidical Mass Velobus in Döbling mit vielen Kindern und Begleitpersonen © klimaaktiv mobil/Andrea Leindl