Nachhaltige Finanzierungsmöglichkeiten in Gemeinden

Wir zeigen Ihnen, wie Sie in Ihrer Gemeinde und Region grüne Projekte finanzieren und umsetzen können.

In Zeiten der Klimakrise und Energiewende bietet sich für Gemeinden trotz aller Herausforderungen auch eine außergewöhnliche Chance. Die Investition in klimafreundliche Ortskerne, erneuerbare Energie oder in ein nachhaltiges Mobilitätskonzept ist die Voraussetzung, um die nachhaltige Zukunft und Lebensqualität in der Gemeinde sicherzustellen. Eine Vielzahl von grünen und nachhaltig alternativen Finanzierungsansätzen stehen Ihrer Gemeinde bereit, um diese Vision umzusetzen. Durch kluge Investitionen in grüne Projekte können Gemeinden nicht nur einen positiven Beitrag zur Bewältigung der Klimakrise leisten, sondern auch langfristige wirtschaftliche und soziale Vorteile für die Bevölkerung schaffen.

Welche grünen Finanzierungsformen kommen für meine Gemeinde infrage?

Nachhaltige oder grüne Finanzierungen sind Veranlagungen, die ethische, soziale und ökologische Aspekte beinhalten. Gemeinden können beispielsweise Projekte mit Unternehmen umsetzen, die in ihrer Geschäftspolitik ökologische und/oder soziale Aspekte integrieren und einen gesellschaftlichen Nutzen verfolgen. Dieser kann unter anderem Klimaschutz sein, wie beispielsweise eine klimafreundliche Ortskernumgestaltung. Durch diese wird der Ortskern wirtschaftlich wieder angekurbelt, was wiederum der Gemeinde und ihrer Bevölkerung zugutekommt. Aber auch eine Energiegemeinschaft, finanziert durch die Bevölkerung selbst, ist eines von vielen Beispielen.

Bürgerbeteiligung:

Bei einer Bürgerbeteiligung kann eine Vielzahl von Personen sich durch finanzielle Beiträge an Projekten beteiligen. Die Abwicklung kann durch einen externen Dienstleister, Onlinebeteiligungsplattformen oder über die gemeindeeigene Website erfolgen. Bürger:innen können somit von der eigenen Investition in ihrer Region und deren Rendite profitieren.

Direktbeteiligungen:

Bei einer Direktbeteiligung können Gemeinden, Unternehmen oder auch Bürger:innen zu Mitinhabenden eines Unternehmens oder Projekts werden.

Bundesförderungen:

Viele Gemeinden erhalten Unterstützung für ihre Projekte mittels Bundesförderungen. Bundesförderungen für Gemeinden finden Sie unter umweltfoerderung.at/gemeinden.

Seit September 2023 steht Gemeinden auch eine Förderung für die Nutzung der Unterstützung von Fachleuten zur Verfügung (Expert:innen-Pool für Gemeinden und Gemeinnützige). So können Hürden bei der Umsetzung von kommunalen Klima- und Energieprojekten mithilfe von Fachpersonen weiter abgebaut werden.

Dienstleistungen aus folgenden thematischen Modulen können Sie sich fördern lassen:

  • Modul 1: Erstellung von kommunalen Energieplänen
  • Modul 2: Förderungsabwicklung für Klima- und Energieprojekte
  • Modul 3: Fördereinreichbegleitung für EU-Projekte
  • Modul 4: Bürger:innen-Beteiligungsprozesse für Klimaschutzmaßnahmen
  • Modul 5: Begleitende Informationsangebote für projektierte Großanlagen erneuerbarer Energien

Auf diese Weise wird das zur Verfügung stehende Know-how einer Gemeinde punktuell, zielgerichtet und nachhaltig erweitert, um den Herausforderungen der Energie- und Mobilitätswende optimiert zu begegnen und die Umsetzung konkreter Projekte voranzutreiben.

Falls Sie in Ihrer Gemeinde an einer Gründung einer erneuerbaren Energiegemeinschaft interessiert sind, können Sie sich nun Beratungsleistungen einschließlich Informationsveranstaltungen, Umweltstudien und Planungsleistungen sowie Schulungen und Vernetzungsmaßnahmen fördern lassen (Details auf der Website Kommunalkredit Public Consulting).

Weitere Informationen zu Anlage- und Finanzierungsformen finden Sie unter gruenesgeld.at.

Nachhaltige Vorsorgekassen:

Gemeinden sollten auf die Nachhaltigkeit der Vorsorgekassen ihrer Mitarbeiter:innen achten, da dies langfristige finanzielle Stabilität und Sicherheit gewährleistet. Nachhaltige Investitionen in diese Kassen können dazu beitragen, Renditen zu maximieren, Risiken zu minimieren und die Vorsorgeleistungen für Mitarbeiter:innen auch in Zukunft zu sichern. Zudem unterstützt die Integration von Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) in die Anlagestrategie der Vorsorgekassen das Engagement der Gemeinde für verantwortliches Handeln und fördert somit die Erreichung von sozialen und Umweltzielen. Insgesamt trägt eine nachhaltige Vorsorgekasse zur langfristigen finanziellen Gesundheit der Gemeinde bei und zeigt die Verantwortung der Gemeinde gegenüber den Mitarbeitenden und der Gesellschaft. Die Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT) prüft und zertifiziert alljährlich betriebliche Vorsorgekassen und Pensionskassen nach Nachhaltigkeitskriterien. Die aktuellen Ergebnisse finden Sie auf der ÖGUT-Website.

Gut zu wissen: Mit dem Green Finance Newsletter des BMK und dem klimaaktiv Newsletter Klimaschutz in Gemeinden werden Sie laufend über aktuelle Neuigkeiten informiert.

Veröffentlicht am 04.01.2024