Im Gelände des ehemaligen Nordbahnhofareals findet sich dieses Wohngruppenprojekt mit Holzfassade vor massiver Bauweise. Durch ein findiges Finanzierungskonzept versucht das als Wohnheim errichtete Haus Spekulation auszuschließen und leistbaren Wohnraum zu schaffen. Die Volumetrie wird durch zwei große Einschnitte bestimmt, die das innenliegende Stiegenhaus als hellerleuchtetes Zentrum definieren. Hochwertige Gemeinschaftsräume im Erd- und tagesbelichteten Untergeschoss werden mit Sauna und Terrasse auf dem Dach gekrönt. Unter dem Motto „für die Gäste das Beste“ finden sich dort auch Gästewohnungen, die von allen BewohnerInnen und ihren BesucherInnen bedarfsweise genutzt werden können. Neben dem durchdachten Energiekonzept mit Niedrigstenergiestandard hat dieser Zugang sehr viel mit gelebter Nachhaltigkeit zu tun: Räume, die anderswo selten genutzt werden oder nur gegen höchstes Entgelt bezogen werden, werden hier einfach geteilt und beispielhaft „für alle“ in Wert gesetzt. Das Projekt besticht insgesamt durch seine gezeigte Modularität und offen gelebte Nutzorientierung.
Fakten:
- Gebäudetyp: Neubau eines Wohnhauses, Massivbauweise in Niedrigstenergiestandard: Stahlbeton mit Holzfassade
- Fertigstellung: 2013
- Besonderheiten: Umfassendes Mitbestimmungsprojekt mit zahlreichen, gemeinsam nutzbaren Einrichtungen; großzügige Fahrradgarage mit 3 Stellplätzen je Wohneinheit; selbstorganisiertes Carsharing
- Baustoffe: Stahlbeton; Dämmstoffe sind HFKW-frei; Folien, Rohre, Fußbodenbeläge, Elektroinstallation, Fenster und Türen sowie Sonnenschutz sind PVC-frei
- Energiekennzahlen:
Heizwärmebedarf 15,5 kWh/m²a (OIB)
Endenergiebedarf 68,5 kWh/m²a (OIB)
Primärenergiebedarf 132,6 kWh/m²a (OIB)
CO2-Emissionen 11,7 kg CO2 kgm²a (OIB) - Versorgungstechnik: Kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung; Erdwärmetauscher; Fußbodenheizung; hocheffiziente Fernwärme
- Qualitätssicherung: Blower Door Test; externes Produktmanagement