Faktencheck: Energiesparen

Lampen Ein- und Ausschalten braucht mehr Strom, als sie brennen zu lassen? Händisches Abwaschen ist sparsamer als den Geschirrspüler laufen zu lassen? Manche Mythen rund um das Thema Energiesparen halten sich sehr hartnäckig. Wir haben deshalb 5 wichtige Fakten zusammengefasst.

Fakt 1: Eco-Programme sparsamer

Eine lange Betriebszeit und doch ein geringerer Stromverbrauch – wie geht das? Durch die längere Waschdauer bei Energiesparprogrammen können die Waschmaschine und der Geschirrspüler mit niedrigerer Temperatur arbeiten und sind viel sparsamer. Auch der Wasserverbrauch ist bei Eco-Programmen viel geringer.

Waschmaschine und Geschirrspüler benötigen im Schnellwaschgang mehr Energie, um die gleichen Reinigungsergebnisse in kürzerer Zeit zu erbringen. Das liegt vor allem daran, dass das Aufheizen des Wassers beim Waschen den größten Anteil an Energie braucht. Die sparsamen Eco-Programme nutzen niedrigere Temperaturen und kompensieren dies eben mit einer längeren Laufzeit. Außerdem hat hier das Reinigungsmittel mehr Zeit einzuwirken. Die Programmdauer kann sogar bis zu drei Stunden und mehr betragen. Unterm Strich kommt beim Eco-Programm jedenfalls eine ordentliche Energieersparnis raus. Besonders für stark verschmutzte Wäsche ist ein Programm mit längerer Laufzeit die bessere Wahl.

Fakt 2: Auch niedrige Waschtemperaturen entfernen Flecken

Moderne Textilien sind inzwischen kaum noch für höhere Waschtemperaturen geeignet. Im Regelfall reicht es aus, die Kleidung mit maximal 30/40 Grad zu waschen. Waschmittel sind heutzutage so konzipiert, dass die Wäsche gar nicht wärmer gewaschen werden muss, um hygienisch sauber zu werden – dafür sorgen hochwirksame Enzyme, die auch Keime abtöten. Das gilt übrigens auch für hygienisch vermeintlich „heikle“ Wäschestücke wie etwa Unterwäsche oder Socken.   

Wer seine Wäsche also bei niedrigeren Temperaturen wäscht, spart Energie und Geld. Die Energiemenge einer 60-Grad-Wäsche reicht für drei Trommeln Wäsche mit 30 Grad. Der Stromverbrauch sinkt deutlich, wenn die Temperatur nur um 10 Grad gesenkt wird, denn das Aufheizen des Wassers benötigt beim Waschen die meiste Energie.

Und noch ein Tipp: Wenn Sie regelmäßig mit geringen Temperaturen waschen, können sich in der Maschine Keime bilden und schlechte Gerüche verursachen. Um das zu verhindern, einmal im Monat eine 60-Grad-Wäsche laufen lassen und dabei ein bleichmittelhaltiges Vollwaschmittelpulver verwenden. Außerdem das Pulverfach regelmäßig reinigen und die Tür nach den Waschgängen offenlassen.

Fakt 3: Geschirrspüler sind energieeffizienter als der Abwasch von Hand

Der Abwasch per Hand verbraucht meistens doppelt so viel Wasser wie eine moderne Spülmaschine. Waren die Geschirrspüler der Anfangsjahre wirkliche echt Strom- und Wasserfresser, so ist das bei den modernen Geräten heutzutage nicht mehr der Fall.

Energie- und wassersparende Geschirrspüler arbeiten deutlicher effizienter, als es der Mensch beim Abwasch je könnte. Das Spülen mit der Maschine ist an Effektivität und Sparsamkeit schwer zu überbieten, aber nur sofern das Gerät auch richtig genutzt wird. Schon beim Kauf sollte man daher darauf achten, dass man sich für ein möglichst effizientes Gerät in angemessener Größe entscheidet.

Für einen Pärchen- oder Singlehaushalt lohnt sich evtl. kein 60 cm breites Gerät und ist die 45 cm-Variante die bessere Alternative. Die Dimensionierung ist deshalb wichtig, weil nur ein voll beladenes Gerät wirklich effizient arbeitet. Außerdem sollte man auf Spar-und Eco-Programme setzen, um Strom und Wasser zu sparen.

Allerdings gibt’s aber durchaus auch Situationen, in denen es sich lohnt, manuell abzuwaschen. Das ist vor allem bei kleineren Geschirrmengen der Fall. Für zwei Teller und zwei Tassen sollte man wirklich nicht den Geschirrspüler starten. 

Fakt 4: LED-Lampen – auf die Ökobilanz kommt es an

LED-Lampen verbrauchen bei der Herstellung mehr Energie, als traditionelle Glüh- oder Halogenlampen. Allerdings ist die Ökobilanz über die gesamte Lebensdauer hinweg entscheidend. Dazu gehören alle Faktoren wie Rohstoffe, Herstellung, Transport, Betrieb und Entsorgung. Mit einem Anteil von je einem Prozent am gesamten Energieverbrauch fallen die Rohstoffgewinnung und der Transport kaum ins Gewicht Die gesamte Herstellung schlägt sich mit zwei bis fünf Prozent in der Gesamt-Ökobilanz von LED-Lampen nieder. 95 bis 98 Prozent der aufgewendeten Energie werden folglich im Einsatz, also bei der Erzeugung von Licht, verbraucht.

Nachdem LED-Lampen im Betrieb sehr wenig Energie verbrauchen und zudem eine enorm lange Lebensdauer haben, ist der höhere Produktions-Energiebedarf rasch wettgemacht. Bereits nach 450 Stunden schneidet die LED-Lampe (gesamt-)energetisch gesehen besser ab als vergleichbare Leuchtmittel. Hinzu kommt die rund zehnmal längere Lebensdauer einer LED-Lampe. Je länger eine Lampe hält, umso mehr verringert sich der Einfluss der Produktion an der Gesamtenergiebilanz.

Fakt 5: LED-Lampen ausschalten

Bei den ersten Energiesparlampen war es tatsächlich so, dass zu häufiges Ein- und Ausschalten den sicheren frühen Tod des Leuchtmittels bedeutete. Solche Energiesparlampen sind heutzutage aber nicht mehr am Markt erhältlich.

Generell gilt: nur eine ausgeschaltete Lampe verbraucht keine Energie. Häufiges Ein- und Ausschalten hat keinen Einfluss auf die Lebensdauer einer LED-Lampe. Schaltfeste LED-Lampen kann man über viele Jahre täglich mehrmals Ein- und Ausschalten, ohne dass diese kaputtgehen. Die Anzahl der Schaltzyklen finden sich übrigens auf der Verpackung (z.B. 100.000).

Veröffentlicht am 06.04.2021

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