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Wie Social Media unsere Wahrnehmung von Klimadebatten beeinflusst – Erkenntnisse aus der Wissenschaft

Viele Österreicher:innen nehmen Klimaschutz als polarisierendes Thema wahr. Die Schuldfrage ist schnell geklärt: Social Media. Doch inwieweit fördern diese die Verbreitung von Fake News und die Polarisierung der Gesellschaft?

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In Zeiten globaler Krisen – ob Pandemie, Krieg oder Klimawandel – suchen Menschen nach Orientierung. Dabei spielen soziale Medien eine zentrale Rolle: Sie sind Informationsquelle, Diskussionsraum und leider auch ein Nährboden für Fehlinformationen. Doch wie beeinflussen Emotionen unsere Wahrnehmung von Wahrheit? Und wie wirken soziale Dynamiken auf die Verbreitung von Falschinformationen?

Im klimaaktiv Webinar erklärt die österreichische Kognitionspsychologin und Social Media Forscherin Dr. Hanna Metzler den Einfluss von Social Media auf unsere Wahrnehmung. Ihre Forschung zeigt: Die Wahrheit ist komplexer als viele denken.

  1. Social Media lässt eine Polarisierung größer erscheinen. 
    Extreme Meinungen sind auf Social Media überrepräsentiert, weil sie mehr Aufmerksamkeit erzeugen. Dadurch entsteht leicht der Eindruck einer gesellschaftlichen Spaltung, obwohl es abseits digitaler Plattformen oft deutlich mehr Übereinstimmung gibt.

  2. Menschen sind nicht leicht manipulierbar. 
    Entgegen der weit verbreiteten Annahme, dass Fehlinformationen unkritisch übernommen werden, zeigt die Forschung: Viele Menschen erkennen falsche Inhalte und reagieren darauf mit Ärger, nicht mit Zustimmung.

  3. Fehlinformationen sind ein Symptom für tieferliegende Probleme. 
    Die Ursachen für die Verbreitung von Fehlinformationen liegen oft in sozialer Frustration, Statusverlust oder mangelnder Repräsentation. Um der Verbreitung von Desinformation Einhalt zu gebieten, müssen diese sozialen Probleme angegangen werden. Klimaschutzmaßnahmen wiederum sollten diese gesellschaftlichen Gegebenheiten berücksichtigen, um wirksam und möglichst fair zu sein.

  4. Filterblasen existieren mehr im realen Leben als auf Social Media. 
    Auf Social Media kommen wir häufiger mit Personen in Kontakt, die anders denken als wir, als im analogen Leben. Da wir uns mit solchen Differenzen jedoch schwertun, reagieren viele Menschen aggressiv.

  5. Vertrauen und Transparenz schaffen Glaubwürdigkeit. 
    Institutionen, Medien und politische Akteure müssen transparent kommunizieren, um Vertrauen zu erhalten. Gute Argumente können Meinungen verändern, wenn sie verständlich und vertrauenswürdig präsentiert werden. Manipulative Kommunikation hingegen gefährdet langfristig das Vertrauen.

Das vollständige Webinar mit Dr. Hanna Metzler steht hier zum Nachschauen bereit:

Infografiken zum Thema Social Media & Fake News