Der Baukörper
Im Zuge eines Architekturwettbewerbs sollte eine neue Passivhaus Wohnanlage in verdichteter Bauweise entstehen. Das Grundstück grenzt im Westen an die Weißache und im Osten an die Salurnerstraße. Der neue, 5-geschossige Baukörper in Holzbauweise legt sich als kompakter Riegel mit Nord-Süd-Ausrichtung aufs Areal, was der optimalen Ausrichtung für Passivhäuser entspricht.
Das Raumkonzept
Errichtet wurden 34 Wohnungen (1-, 1,5-, 2-, und 3-Zimmer-Wohnungstypen), welche sich zum Grünraum hin öffnen. Es entstanden klare, offene und zeitgemäße Grundrisse mit hohem Wohnkomfort. Eine helle, freundliche Tiefgarage mit E- Lademöglichkeit für alle Wohnungen sowie ein großer Fahrradraum mit Ladestationen unterstreichen den Nachhaltigkeitsgedanken des Projekts.
Pro Regelgeschoss wurden 8 Wohnungen errichtet, welche über das im Norden liegende Stiegenhaus erschlossen werden. Vom EG bis zum 3. OG liegen jeweils die gleichen Wohnungstypen übereinander, was sich aufgrund der kurzen Leitungswege und dem hohem Vorfertigungsgrad positiv auf die Effizienz in der Bauausführung auswirkt.
Der durch die Weißache geprägte Grünraum wurde im Projekt erhalten. Im Außenraum entfalten sich sowohl mehrere Gemeinschaftsbereiche als auch private Bereiche (Gärten, Balkone/Dachterrasse), welche eine einheitliche Außenraumgestaltung mit Grünflächen/Bepflanzungen sowie Gestaltungselemente, wie Sitzbänke und Pflanztröge, aufweisen. Es entsteht ein belebender, identitätsstärkender Ort mit urbanem Mehrwert.
Die ökologischen Aspekte
Vorgesetzte, thermisch getrennte Balkone mit beweglicher Beschattung dienen nicht nur als konstruktiver Sonnenschutz, sondern in allen Geschossen auch als Lärmschutzmaßnahme. Die vertikalen Gärten der Fassade sind einerseits Filter von Schadstoffen und erweitern den Grünraum der Wohnungen.
Der Einsatz nachhaltiger, natürlicher Materialien aus der heimischen Holzwirtschaft in Konstruktion und Ausbau sowie die Ausführung mineralischer Aufbauten sorgen nicht nur für ein optimales Wohlbefinden und maximale Behaglichkeit für die Bewohner:innen, sondern punkten auch in der ökologischen Bewertung. Eine hinterlüftete Fassade mit schlanker Holzlattung trägt das Bild des Holzbaus nach außen. Gewichtseinsparung und ein hoher Vorfertigungsgrad (weniger Bauzeit und Lärmemission) sind die logische Konsequenz aus der Gesamtbetrachtung des Projekts. Das Gebäude, sowie Nebengebäude und die Tiefgarage erhielten ein Gründach.
Das Baumaterial
Die Besonderheit des Projekts liegt in der Ausführung aller oberirdischen Geschosse in Holzbauweise. Jegliche Wände und Decken sowie auch der Liftschacht wurden in Holzmassivbauweise errichtet. Lediglich die Treppenläufe und das Untergeschoss wurden in Beton ausgeführt. Es ist somit bislang Tirols höchster Wohnbau in Massivholzbauweise.
Bei der Ausführung lag die Nachhaltigkeit im Sinne der Energieeffizienz, Klimaschutz und Ressourceneffizienz im Fokus, welche sich in der kontrollierten Wohnraumlüftung, der Wärmeversorgung mit Bioenergie sowie in der Wahl der Materialien widerspiegelt.
Projektbeteiligte
- Bauherrschaft: Unterberger Immobilien GmbH
- Architektur: HVW Architektur ZT GmbH
- Tragwerksplanung: Timbatec Holzbauingenieure GmbH (EG-DG)
- Ausführung: Schafferer Holzbau GmbH (Zimmerei)
- Bauphysik: Ingenieurbüro Rothbacher GmbH
- Haustechnik-Planung: HFP Ingenieurbüro f. Gebäudetechnik GmbH
- klimaaktiv Zertifizierung: Ingenieurbüro Rothbacher GmbH