© Manuela S.

Mikroklima ganz groß

Ein Garten für Klima und Artenvielfalt

Manuela S. schuf auf ihrem Grundstück mit mehr als 100 heimischen Pflanzen ein kühlendes Biotop, ein begrüntes Dach und Lebensraum für Insekten, Vögel und Kleintiere. Zudem wurde die Temperatur spürbar gesenkt.

© Manuela S.

klimaaktiv hat Menschen aus der Community eingeladen, ihre persönlichen Klimaschutzmaßnahmen aus dem Alltag zu teilen. Im Mittelpunkt stehen echte Beispiele aus dem Privatbereich, die zeigen, wie Klimaschutz zu Hause umgesetzt werden kann. 

Von Manuela S. aus Tirol erfahren wir, wie Klimaschutz vor der eigenen Haustür durch einen Naturgarten beginnen kann.

Kurzbeschreibung des Projekts

  • Einfamilienhaus mit drei Personen in Tirol
  • Über 100 heimische Pflanzenarten
  • Grundstück bis zu 5 °C kühler
  • Lebensraum für Insekten und Vögel

Was haben Sie im Detail gemacht?

Um das Mikroklima auf unserem Grundstück zu verbessern und zugleich Insekten und Vögeln mehr Lebensraum zu bieten, haben wir über 100 verschiedene heimische Gehölze, Bäume und Blumen gepflanzt. Neben Weißdorn, Faulbaum und Holunder wachsen hier auch verschiedene Weiden, Obstbäume, Wildrosen, Schneeball, Liguster und das europäische Pfaffenhütchen, darunter sogar einige Arten, die bereits auf der Roten Liste stehen.

Ein kleines Biotop mit Fröschen und Libellen trägt zusätzlich zur Abkühlung bei, während eine naturbelassene Steinmauer Eidechsen ein Zuhause bietet. Insgesamt ist es auf unserem Grundstück vier bis fünf Grad kühler als in der Umgebung, ein spürbarer Effekt für Mensch und Tier.

Auch das begrünte Dach leistet einen Beitrag: Sedum, Kräuter, Nachtkerzen und Lavendel schaffen dort einen Lebensraum für Wildbienen, Eidechsen, Wespenspinnen und viele weitere kleine Bewohner. Durch die konsequente Verwendung ausschließlich heimischer Pflanzen entsteht ein vielfältiger Rückzugsort für Insekten, Vögel, Kleintiere und Igel. Lebensräume, die andernorts immer seltener werden.

Wir greifen nur behutsam und in kleinen Schritten in unseren Naturgarten ein, um der Natur genügend Raum zur eigenen Entfaltung zu lassen. So wächst hier ein lebendiger, wilder Garten, der zeigt, wie Klima- und Artenschutz direkt vor der Haustür gelingen können.

Wer oder was hat sie motiviert?

Ich bin überzeugt, dass die Natur die Grundlage unseres Lebens ist: Keine Blüten = keine Insekten = keine Vögel!

Ich habe schon immer eine große Liebe zu unserer unbeschreiblich schönen Natur gehegt und deshalb einen Verein zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität gegründet (Verein ZILLERTAL BLÜHT AUF)!

„Die Zukunft hängt davon ab, was wir heute tun.”

Highlights/Erfolgserlebnisse

  • Kühlung durch das Mikroklima
  • Die herrliche Vogelwelt (16 verschiedene Arten) zu beobachten!
  • Es summt und brummt von Frühjahr bis Herbst und die Eidechsen sonnen sich im Garten.
  • Kröten und Frösche hüpfen abends auf der Terrasse, und im Juni leuchten die Glühwürmchen durch unser Naturparadies, was mich wehmütig an meine Kindheit erinnert!

Wie lange dauerte die Umsetzung des Projektes?

Das Projekt "Haus zur grünen Lunge" wurde vor 5 Jahren gestartet und es zeigt sich, welche Grundlage das Leben braucht: unberührte Natur!

Welche Vorteile brachte das Projekt mit sich

  • Verbesserung des Mikroklimas
  • Bunte Insekten- und Vogelwelt
  • Kühlung des Hauses durch die Dachbegrünung
  • Kreislaufwirtschaft im Garten (Kompost, Benjeshecke und Totholzhecke)
  • Photovoltaik mit 85 % Autarkiegrad
  • Wasserersparnis durch 4 große Regenwassertonnen

Welche besonderen Herausforderungen traten auf und wie haben Sie diese gemeistert?

Den Nachbar:innen, welche Golfrasen, Schotterwüsten und leere Gärten hegen und pflegen, gefällt das gar nicht, aber darüber muss man hinwegsehen.

Ansonsten ist der Naturgarten viel weniger Arbeit, kein Mähen (wenn, dann mähe ich mit der Sense), kein Abtransport von Kompost oder Schnitt-Material (Benjeshecke).

Wie hoch waren die Gesamtkosten?

Circa 6.500 Euro

 

 

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