Vom Sacherl zum Effizienzgebäude: Schritt für Schritt saniert

klimaaktiv hat Menschen aus der Community eingeladen, ihre persönlichen Klimaschutzmaßnahmen aus dem Alltag zu teilen. Im Mittelpunkt stehen echte Beispiele aus dem Privatbereich, die zeigen, wie Klimaschutz zu Hause umgesetzt werden kann. 

Von Erich H. aus Oberösterreich erfahren wir, wie man historischen Charm mit moderner Technick vereinen kann. 

Was haben Sie im Detail gemacht?

Die Sanierung eines alten Sacherls ist immer eine besondere Herausforderung: Einerseits soll der historische Charme bewahrt bleiben, andererseits braucht es moderne Lösungen für Komfort und Energieeffizienz. Bei unserer umfassenden Generalsanierung haben wir daher Schritt für Schritt vieles erneuert. Den Anfang machten neue Fenster und ein zeitgemäßer Vollwärmeschutz, gefolgt vom Ausbau und der Dämmung des Dachs. Auch die Böden haben wir komplett neu aufgebaut, um das Haus langfristig gut zu schützen.

Für die Wärmeversorgung setzten wir auf eine nachhaltige Lösung und ließen eine Tiefenbohrung für eine effiziente Wärmepumpe durchführen. Ergänzt wird das System durch eine Photovoltaikanlage mit 18 kWp und einem Speicher mit 20 kW, die uns mit eigenem Sonnenstrom versorgt.

Und da für uns ein ganzheitlicher Ansatz zur Nachhaltigkeit gehört, kamen mit der Sanierung auch E‑Bikes und ein E-Auto ins Haus – ein weiterer Schritt, um umweltfreundlich unterwegs zu sein und aktiv zum Klimaschutz beizutragen.

Wer oder was hat sie motiviert?

Unser Hauptantrieb für die Generalsanierung war, die laufenden Betriebskosten so gering wie möglich zu halten. Unser Ziel war es, am Ende sogar positive Betriebskosten zu erreichen.

Wie lange dauerte die Umsetzung des Projektes?

15 Jahre

Welche Vorteile brachte das Projekt mit sich?

Früher war das Wohnen in manchen Räumen eine echte Herausforderung: Trotz voll aufgedrehter Heizung wurde es im Winter kaum wärmer als 18 Grad, und immer wieder trat Schimmel auf. Heute ist davon nichts mehr zu spüren. Wir genießen eine gleichmäßige, behagliche Wärme im ganzen Haus und damit eine deutlich höhere Wohnqualität. Gleichzeitig sind die Betriebskosten massiv gesunken: Statt rund 35.000 kWh Gas benötigen wir für die gesamte Heizsaison jetzt nur noch etwa 2.500 kWh Strom.

Welche besonderen Herausforderungen traten auf und wie haben Sie diese gemeistert?

Während der Umsetzung gab es natürlich auch Phasen, die uns gefordert haben. Entscheidend war, Ruhe zu bewahren, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und Schritt für Schritt vorzugehen. Wir haben gelernt, im Moment zu bleiben, Aufgaben nacheinander abzuarbeiten und auch in anstrengenden Momenten dranzubleiben. Besonders wertvoll war dabei, dass wir einander unterstützt haben. Der Zusammenhalt hat uns durch alle Herausforderungen getragen.

Wurde das Projekt über Förderungen mitfinanziert? Wenn ja, über welche, und wie hoch waren sie?

Landes- und Bundesfördermittel für Altbausanierung, PV-Förderung, Speicher-Förderung, Wallbox-Förderung.