© AEA

Energieeffizienz in Unternehmen

Absauganlagen in der Industrie

© AEA

Effiziente Absaugtechnik für eine nachhaltige Industrie

Industrielle Absauganlagen machen 10 bis 15 Prozent des Strombedarfs in der Industrie aus – in einigen Branchen wie der Holzindustrie sind es sogar bis zu 50 % des gesamten Strombedarfs. Dabei verbrauchen Absauganlagen oft mehr Energie als die Maschinen selbst, die sie unterstützen. Der Wirkungsgrad dieser Anlagen ist häufig unzureichend, weshalb eine durchdachte, energieeffiziente Planung und Nutzung unerlässlich ist.

Gezielte Absaugung spart Energie und schützt Gesundheit

Absauganlagen kommen in der Industrie überall dort zum Einsatz, wo Schadstoffe wie Staub, Dämpfe, Rauch oder Ölnebel entstehen. Um Mitarbeiter und Prozesse zu schützen, sollten diese Emissionen möglichst direkt an ihrer Quelle entfernt werden – die sogenannte Punkt- oder Quellenabsaugung ist hier besonders effektiv und energieeffizient.

Im Gegensatz dazu ist die Flächenabsaugung, etwa über Hallenlüftungssysteme, wesentlich energieintensiver und sollte nur dann eingesetzt werden, wenn keine direkte Gesundheitsgefährdung vorliegt oder Emissionen nicht punktuell erfasst werden können.

Ein optimal ausgelegter Absaugvolumenstrom sowie der Einsatz von Umluft- oder Energierückgewinnungssystemen sind entscheidende Hebel zur Reduzierung des Stromverbrauchs. Dieser Leitfaden zeigt Ihnen, wie Sie Ihre Absaugtechnik zukunftsfähig, effizient und nachhaltig gestalten können.

Toptipps

  • Vermeiden oder vermindern von gefährlichen Arbeitsstoffen (z.B. Verwendung von Lacken auf Wasserbasis statt lösemittelhaltiger Lacke)
  • Optimierung des Betriebs von Absauganlagen
  • Betriebszeiten kürzen
  • Volumenstrom reduzieren
  • Einsatz von Wärmerückgewinnung und Umluft

 

© AEA nach Recknagel, Sprenger & Albers (2022)

Schema einer industriellen Absauganlage

Die an der Entstehungsquelle freigesetzten luftfremden Stoffe werden durch einen Luftstrom – erzeugt von einem Ventilator – über eine Erfassungseinrichtung aufgenommen, durch ein Rohrleitungssystem transportiert und anschließend in einem Abscheider aus dem Luft- oder Gasstrom entfernt. Im Fortluftkanal kann zusätzlich eine Wärmerückgewinnung integriert sein. Dadurch lässt sich die gereinigte Abluft entweder als Umluft in den Raum zurückführen oder über einen Wärmetauscher energetisch nutzen. Bei krebserregenden Gasen und Dämpfen ist eine Rückführung der Abluft jedoch unzulässig.