Batteriespeicherlösungen für Unternehmen
Kosten senken & Versorgung sichern
Batteriespeicher sind ein zentraler Baustein der Energiewende, da sie erneuerbare Energien flexibel speichern und die Versorgungssicherheit erhöhen. Sie reduzieren Lastspitzen, entlasten Netze und machen Unternehmen unabhängiger von volatilen Strompreisen.
Batteriespeicher: Vom Zusatz zur Schlüsseltechnologie moderner Energiesysteme
Batteriespeicher haben sich in den vergangenen Jahren von einer ergänzenden Technologie zu einem zentralen Element moderner Energiesysteme entwickelt. Getrieben durch den steigenden Anteil fluktuierender erneuerbarer Energien, volatile Strompreise sowie wachsende Anforderungen an Versorgungssicherheit und Nachhaltigkeit stehen Unternehmen zunehmend vor der Aufgabe, ihre Energieversorgung aktiver zu managen. Batteriespeicher bieten hierfür eine technisch ausgereifte und wirtschaftlich attraktive Lösung. Für Fachpersonen aus den Bereichen Energiewirtschaft, Industrie und Gewerbe sind Batteriespeicher nicht nur ein technisches Asset, sondern ein strategisches Instrument zur Kostenoptimierung, Risikominimierung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Die Abbildung zeigt einen typischen Lastverlauf eines Haushalts bei gleichzeitiger Nutzung einer PV-Anlage und eines Batteriespeichers. Sie verdeutlicht, dass durch das Beladen des Batteriespeichers mit PV-Strom und anschließendem Entladen zum Zeitpunkt eines erhöhten Verbrauchs, der Netzbezug von Strom deutlich minimiert wird. Bei Nutzung eines intelligenten Energiemanagementsystems lässt sich das Laden und Entladen der Batterie zudem weiter optimieren.
Warum beschäftigen sich Unternehmen mit Batteriespeichern?
Als Unternehmen lohnt es sich aus mehreren strategischen, wirtschaftlichen und operativen Gründen, sich intensiv mit dem Thema Batteriespeicher zu beschäftigen. Batteriespeicher erfüllen eine Vielzahl wichtiger Aufgaben:
Ein Speicher ermöglicht es, den Eigenverbrauch deutlich zu erhöhen und so den Nutzen der PV-Anlage zu maximieren. Gerade für Betriebe mit nach Süden ausgerichteter PV-Anlage und hoher Stromnachfrage außerhalb der PV-Erzeugungszeiten – etwa durch nächtliche Produktionsprozesse oder Kühlanlagen – bietet ein Speicher daher große Vorteile.
Für Unternehmen wird ein durchdachtes Lastspitzenmanagement zunehmend wichtig. Batteriespeicher können dazu verwendet werden, die benötigte Energie kurzzeitig zu liefern, anstatt sie aus dem öffentlichen Stromnetz zu beziehen. Dadurch werden Leistungsspitzen vermieden und somit Netzentgelte und Betriebskosten reduziert (auch „Peak-Shaving“ genannt). Anschließend kann der Batteriespeicher zum Beispiel mit Überschussstrom aus einer eigenen PV-Anlage oder zu Niedriglastzeiten aus dem Stromnetz wieder aufgeladen werden.
Mittels Batteriespeichern können Unternehmen ihre Leistung kurzfristig bereitstellen oder anpassen, um Schwankungen zwischen Stromerzeugung und -verbrauch auszugleichen und so die Stabilität der Stromfrequenz und die Versorgungssicherheit im Netz zu gewährleisten. Unternehmen mit Batteriespeichern können auf Spotmärkten für Strom (kurzfristiger Stromhandel, für Tage, Stunden und Viertelstunden) zu günstigen Zeitpunkten Strom aus dem Netz beziehen und ihn zu Zeiten höherer Preise wieder verkaufen. Zudem können Unternehmen den Speicher als Systemdienstleistung zur Netzstabilisierung anbieten und erhalten dafür Vergütungen. Größere Anlagen werden zunehmend in virtuelle Kraftwerke integriert. Darunter versteht man einen Zusammenschluss von Erzeugern, Speichern und flexibler Verbraucher, die über ein zentrales System vernetzt und gesteuert werden, sodass sie gemeinsam wie ein konventionelles Kraftwerk am Strommarkt auftreten.
Im Fall eines Blackouts können kritische Betriebseinheiten – wie IT-Infrastruktur, Produktionsanlagen oder Sicherheitssysteme – weiterhin mit hausinternem Strom aus dem Batteriespeichersystem versorgt werden. Dies erhöht nicht nur die betriebliche Resilienz, sondern schützt auch vor wirtschaftlichen Schäden durch Produktionsausfälle oder Datenverluste. Je nach System reicht die Bandbreite von einer einzelnen Notstromsteckdose bis hin zur vollständigen Inselversorgung.
Wenn zur Mittagszeit viele PV-Anlagen gleichzeitig Strom einspeisen, belastet dies die Stromnetze. Batteriespeicher eignen sich gut, um das öffentliche Stromnetz zu stabilisieren.
Unternehmen, die über geeignete Flächen für größere Speicherlösungen verfügen, können diese nicht nur für den eigenen Bedarf nutzen, sondern auch gemeinschaftlich mit benachbarten Wohnsiedlungen oder anderen Betrieben betreiben. Diese Form der gemeinschaftlichen Nutzung ermöglicht es Unternehmen, zusätzliche Einnahmen zu generieren, indem sie gespeicherten Strom an andere Teilnehmer der Energiegemeinschaft verkaufen. Gleichzeitig profitieren alle Beteiligten von einer höheren Unabhängigkeit vom Strommarkt, stabileren Energiekosten und einem aktiven Beitrag zur Energiewende.
Die Vorteile von Batteriespeichern lassen sich ideal mit betrieblichen Elektromobilitätskonzepten kombinieren. Gleichzeitiges Laden mehrerer Elektrofahrzeuge kann hohe Lastspitzen erzeugen, die zu erhöhten Netzentgelten führen. Ein Batteriespeicher wirkt hier als Puffer, indem er gespeicherte Energie gezielt abgibt und so die Netzentgelte reduziert, sowie die Netzbelastung senkt. Gleichzeitig ermöglicht er es, überschüssigen Solarstrom aus der firmeneigenen PV-Anlage zwischenzuspeichern und diesen auch in den Abend- oder Nachtstunden für die Fahrzeugladung zu nutzen – unabhängig von der aktuellen Sonneneinstrahlung. Dadurch wird nicht nur der Eigenverbrauch erhöht, sondern auch ein netzschonendes, zeitlich flexibles Laden der E-Flotte ermöglicht, was die Dimensionierung der Ladeinfrastruktur wirtschaftlicher macht.
Batteriespeicher können von Unternehmen auch genutzt werden, um Preisrisiken auf dem Strommarkt abzusichern. Unternehmen, die stark von volatilen Strompreisen abhängig sind, können ihre Kosten stabilisieren, indem sie die Batterie als Puffer zwischen Strombezug und Verbrauch nutzen. Hierzu braucht es Marktbeobachtung und Preisprognosen, daraus abgeleitetes strategisches Laden- und Entladen sowie fallweise eine Integration von Lastspitzenmanagement.
Batteriespeicher sind somit kein reines Technologiethema, sondern ein strategisches Instrument zur Kostenoptimierung, Risikoreduktion und langfristigen Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen.
Förderung für Batteriespeicher
Made in Europe Bonus
Zu den verfügbaren Förderungen zählt unter anderem der im Jahr 2025 eingeführte Made in Europe Bonus. Dieser gewährt einen zusätzlichen Investitionszuschuss auf Photovoltaikmodule und Wechselrichter (je 10 Prozent) und Stromspeicher (10 Prozent), wenn diese Anlagenkomponenten durch Wertschöpfung im EWR-Raum oder der Schweiz produziert wurden.
EAG-Abwicklungsstelle
Die auf Whitelists veröffentlichten Anlagenkomponenten qualifizieren sich für die Gewährung des Zuschusses. Das bedeutet beispielsweise, dass im Falle von Stromspeichern sowohl die Batteriezellenfertigung als auch die Fertigung des Moduls inklusive Batteriemanagementsystems im EWR oder der Schweiz erfolgt sind.
Die Whitelists finden Sie auf der Website der EAG Abwicklungsstelle.
Höhe des Zuschlags
Die Zuschlagshöhe variiert je nach Komponente: Für Wechselrichter aus dem EWR oder der Schweiz gibt es 10 Prozent zusätzlich, für innereuropäisch produzierter PV-Module weitere 10 Prozent. Bei einem förderfähigen Stromspeicher (Whiteliste) erhöht sich der Zuschuss um weitere 10 Prozent.
Stromkosten im Griff – Intelligente Speicherlösungen für Unternehmen
Im Zuge der klimaaktiv Jahreskonferenz 2025 fand eine informative Parallel-Session zum Thema Batteriespeicher statt. Rund 50 Teilnehmer:innen diskutierten gemeinsam mit Unternehmensvertreter:innen über Vorteile und Herausforderungen der Integration von Batteriespeichern in vorhandene Unternehmensstrukturen. In vier Vorträgen von Innio Jenbacher, neoom, Kite-Rise Technologies und klimaaktiv Erneuerbare Energiewende wurden umgesetzte Batteriespeicherprojekte, die Integration von Batteriespeichern in vorhandene Unternehmensstrukturen und technische Aspekte zum Thema näher ausgeführt. Auch Herausforderungen wie notwendige Brandschutzmaßnahmen, optimierte Zyklenstabilität sowie Eigenverbrauchsoptimierung und Speicherauslegung wurden diskutiert.