Erste Schritte setzen
Wer in seinem Betrieb Energie sparen und langfristig Kosten senken möchte, ist gut beraten, systematisch vorzugehen.
Mit klaren Schritten – von der Datenerfassung über die Planung und Finanzierung bis hin zur Umsetzung konkreter Maßnahmen – legen Sie den Grundstein für geringere Kosten und mehr Nachhaltigkeit.
Schritt für Schritt Energiekosten senken
Schritt 1: Den Ist-Zustand ermitteln – gründliche Erfassung der Energiedaten
Wenn Sie Ihren Energieverbrauch bisher noch nicht systematisch erfasst haben, ist jetzt der richtige Zeitpunkt, damit zu beginnen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre Energiekosten und -verbräuche – getrennt nach Strom, Wärme, Wasser und gegebenenfalls Kälte. Notieren Sie, welche Anlagen und Bereiche besonders energieintensiv sind, etwa Küche, Wäscherei, Wellness oder Gästezimmer.
Ein einfacher erster Schritt ist das Sammeln von Verbrauchsdaten aus Abrechnungen der letzten Jahre sowie das Beobachten von Auffälligkeiten im Tagesbetrieb (z. B. hohe Grundlasten oder unnötig laufende Geräte). Zähler in einzelnen Betriebsbereichen – etwa in Küche, Wäscherei oder Wellness – sowie moderne digitale Stromzähler (Smart Meter) ermöglichen eine präzisere Erfassung des Energieverbrauchs. Die erfassten Daten werden anschließend mit der tatsächlichen Nutzung abgeglichen und analysiert, um Einsparpotenziale gezielt aufzuspüren.
Auch der Zustand aller Bauteile, wie Wände, Fassade, Fenster und Türen, Dach und die Zuverlässigkeit der bestehenden Heizungs-, Klimatisierungs- und Lüftungsanlagen liefern wichtige Informationen für die Auswahl geeigneter Energieeinspar- und Sanierungsmaßnahmen. Diese Daten bilden zudem eine wertvolle Grundlage für Beratungsgespräche mit Fachleuten aus den Bereichen Architektur, Bau, Elektro-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik.
Achten Sie darauf, dass diese Expert:innen Erfahrung mit Tourismusbetrieben haben.
Tipp: Wenn Ihre Mitarbeiter:innen gut angeleitet und motiviert werden, lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen. Beziehen Sie sie daher frühzeitig in die Planung mit ein. Sie stehen im Austausch mit Gästen, kennen die täglichen Abläufe und können wertvolle Hinweise geben.
Schritt 2: Sanierungs- und Effizienzmaßnahmen erarbeiten
Für eine fundierte Analyse des Energieverbrauchs und für die weitere Auswahl und Planung von mittel- und langfristig umsetzbaren Energieeinspar- und Sanierungsmaßnahmen ist die Expertise von Fachleuten unerlässlich. Diese haben Erfahrung und können die für Ihren Betrieb passenden Lösungen erarbeiten und umsetzen.
Nutzen Sie zudem kostenlose oder geförderte Angebote von regionalen Energieberatungsstellen, um professionellen Rat einzuholen. Schon kleine Analysen können aufzeigen, wo sich Einsparpotenziale verbergen – und wo es sich lohnt, gezielt anzusetzen.
Schritt 3: Finanzierung sichern
Nun geht es um die Finanzierung: Eigenkapital, Fremdkapital und Förderungen stehen im Mittelpunkt. Legen Sie einen finanziellen Rahmen für die geplanten Sanierungs- und Effizienzmaßnahmen fest. Für Finanzierungsfragen stehen Ihnen Fachleute aus den Bereichen Unternehmensberatung, Bank- und Finanzwesen zur Verfügung. In Bezug auf Förderungen stehen Ihnen zusätzlich Ansprechpersonen der Kommunalkredit Public Consulting (KPC) und der ÖHT zur Verfügung.
Schritt 4: Effizienzmaßnahmen festlegen und umsetzen
Mit gesicherter Finanzierung können Sie die Abfolge der Energieeffizienzmaßnahmen planen und umsetzen. Legen Sie fest, welche Maßnahmen Sie wann und in welchem Umfang durchführen. Handelt es sich um Instandhaltungsarbeiten und Sofortmaßnahmen oder um umfangreichere Sanierungs- und Modernisierungsprojekte? Jede Maßnahme trägt dazu bei, Ihre Energiekosten langfristig zu senken.
Zukünftige Betriebsentwicklungen berücksichtigen
Zukünftige Änderungen oder Erweiterungen des Betriebs sollten bereits bei der Planung der Sanierungsmaßnahmen des Bestandes berücksichtigen. Beachten Sie dabei, dass die Gebäudehülle und die haustechnischen Anlagen dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Anlagen effizient und verlässlich arbeiten, um optimalen Nutzen zu bringen.
Beispiele für vorausschauende Planung
Wellnessbereich: Wenn der Betrieb um einen Wellnessbereich erweitert werden soll, sind technische Anlagen zur Heizung und Warmwasseraufbereitung sowie Lüftung bereits bei der Sanierung des Bestandes einzuplanen.
Restaurant: Wird der Betrieb um ein Restaurant erweitert, kann – vorausschauend – die Nutzung von Abwärme ein Thema sein.
Maßnahmen sinnvoll aufeinander abstimmen
Vorausschauende Planung bedeutet, alle Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen so aufeinander abzustimmen, dass Kosten und Zeitaufwand minimiert und größtmögliche Synergien genutzt werden. Nachträgliche Umbauten sind meist deutlich kostspieliger.
Umsetzung von Maßnahmen in kleinen Schritten
Wenn Maßnahmen schrittweise umgesetzt werden, spielt die richtige Reihenfolge eine entscheidende Rolle. Sie hängt unter anderem vom Zustand der betroffenen Bauteile sowie vom Alter und der Zuverlässigkeit der haustechnischen Anlagen ab.