Klimawandelanpassung in Gemeinden und Regionen
Gemeinden, Regionen und deren Bevölkerung sind von den Folgen des Klimawandels betroffen. Es ist wichtig, Strategien zu entwickeln, wie sie mit Hitzewellen, Starkregen oder Hochwasser umgehen und welche Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel realisiert werden können.
Die Folgen des Klimawandels sind auch in österreichischen Gemeinden spürbar. Gemeinden und Regionen müssen lernen, mit Hitzewellen, Starkniederschlag und Hochwasser umzugehen, da die Anzahl und Ausmaße dieser Ereignisse zunehmen. In Österreich stiegt die Jahresmitteltemperatur seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bereits um 2,9 °C. Der Grund für diese Erwärmung ist der erhöhte Ausstoß von Treibhausgasen, wie CO2, durch menschliche Aktivitäten. Die Verbrennung fossiler Energieträger für Energie, Transport und Produktion setzt CO2 frei. Wie schnell wir unsere Treibhausemissionen reduzieren, entscheidet über die Entwicklung. Je langsamer die Reduktion, desto stärker steigen die Temperaturen und damit auch die Zahl extremer Wetterereignisse.
Klimaschutzmaßnahmen wie der Umstieg auf erneuerbare Energieerzeugung, höhere Gebäudeeffizienz, aktive Mobilität und weniger Bodenverbrauch senken den Ausstoß von Treibhausgasen. Einige Veränderungen des Klimas sind jedoch nicht mehr abwendbar. Deshalb müssen Gemeinden und Regionen sowohl Anpassungsmaßnahmen umsetzen, als auch den Treibhausgasausstoß senken. Häufig lassen sich solche Maßnahmen nicht klar trennen, da beides zusammenhängt und auch gemeinsam betrachtet werden sollte.
Welche Folgen des Klimawandels spüren wir?
- Hitzeperioden: Immer mehr heiße Tage und Nächte belasten vor allem ältere Menschen, Kinder und Kranke.
- Starkregen und Hochwasser: Plötzliche starke Regenfälle können Keller überfluten und Straßen unpassierbar machen.
- Trockenheit: Längere Dürrephasen gefährden Landwirtschaft und Grünflächen.
- Stürme und Schneedruck: Extreme Wetterereignisse können Gebäude und Infrastruktur beschädigen.
Die Folgen des Klimawandels betreffen viele Bereiche in einer Gemeinde, von Erträgen in der Landwirtschaft bis zu Gesundheitsauswirkungen für die Bevölkerung und Krisenmanagement bei Naturkatastrophen. Das Thema Klimawandelanpassung sollte daher auf verschiedenen Verantwortungsebenen und mit unterschiedlichen Akteur:innen behandelt werden.
Was können Gemeinden tun?
- Mehr Grünflächen und Bäume für Schatten und Kühlung schaffen. Weiterlesen
- Wassermanagement verbessern, z. B. durch Regenwasserspeicherung.
- Gebäude anpassen durch bessere Dämmung, Sonnenschutz und Begrünung.
- Katastrophenschutzpläne entsprechend anpassen.
- Bewusstsein schaffen: Die Bevölkerung muss wissen, wie sie mit Hitze umgehen kann und bei Überschwemmungen reagieren soll.
Initiativen und Werkzeuge
Im Folgenden stellen wir verschiedene Initiativen und Werkzeuge vor, die Gemeinden und Regionen bei der Anpassung an den Klimawandel unterstützen.
klimawandelanpassung.at
Die Plattform klimawandelanpassung.at des Umweltbundesamts bietet Gemeinden und Regionen eine Bandbreite an Informationen und Tools. Sie zeigt anhand von Praxisbeispielen, wie Klimawandelanpassung gelingen kann.
KLAR! Regionen
Mit dem KLAR!-Programm werden Regionen gefördert, die sich gezielt und strukturiert mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinandersetzen wollen. Gemeinden und Regionen im KLAR!-Programm erhalten Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen. Besonderer Wert liegt auf den Kriterien guter Anpassungspraxis einschließlich Klimaschutz, sozialer Akzeptanz und der Vermeidung negativer Auswirkungen auf die Umwelt.
Vorsorgecheck Naturgefahren im Klimawandel
Der Vorsorgecheck Naturgefahren im Klimawandel beantwortet die Frage: „Wie gut sind wir auf unterschiedliche Naturgefahren im Angesicht des Klimawandels vorbereitet?“. Kommunale Entscheidungsträger:innen betrachten gemeinsam mit ausgebildeten Auditor:innen die Fragen:
- Welche Naturgefahren sind für unsere Gemeinde relevant?
- In welchen Bereichen sind wir bereits gut vorbereitet?
- Wo müssen wir noch nachschärfen?
Das kann die Gemeinde tun: interaktiver Maßnahmenplaner
Der interaktive Maßnahmenplaner zeigt die verschiedenen Bereiche, in denen Anpassungsmaßnahmen im Verantwortungsbereich der Gemeinde liegen. Für jeden Bereich erfahren Sie, welche Schritte die Gemeinde zur Bewältigung aktueller und zukünftiger Klimafolgen wie Hitze, Trockenheit oder Hochwasser ergreifen kann.
Einblicke in die Praxis: klimaaktiv Webinar
Das klimaaktiv-Webinar „Klimawandelanpassung vor Ort“ zeigt, wie wichtig es ist, Anpassung nicht nur strategisch, sondern auch praktisch umzusetzen. Lokale Projekte, Kooperationen und langfristige Planung helfen Gemeinden und Regionen, Lebensqualität zu sichern und ihre Resilienz gegenüber Klimafolgen deutlich zu erhöhen. Die KLAR! Region Ennstal hat ein gemeinschaftliches Projekt zur Wildbachpflege umgesetzt. Die KLAR! Region Rosental zeigt, wie vulnerable Gruppen vor Hitze geschützt und Abkühlungsplätze erlebbar gemacht werden. Der Hitzeaktionsplan der Stadtgemeinde Weiz kombiniert kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen, um die Gemeinde klimafit zu machen.
Weitere Informationen zu den Projekten finden Sie hier:
- Unser Dörfl lassen wir nicht überfluten, KLAR! Region Ennstal
- Hitzekümmerer und Cool Down Places, KLAR! Region Rosental
- Hitzeaktionsplan, Stadtgemeinde Weiz
Weitere Praxisbeispiele finden Sie auch auf klimawandelanpassung.at und der Webseite Orte von Morgen.