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Wäscherei

Die Wäscherei eines Hotels verursacht hohe Energiekosten und einen erheblichen Ressourcenverbrauch.

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Mit gezielten Energieeffizienzmaßnahmen können Sie sowohl die Betriebskosten reduzieren als auch Ihren ökologischen Fußabdruck nachhaltig verbessern. Eine hoteleigene Wäscherei kann sogar energieeffizienter sein als eine durchschnittliche Kundenwäscherei. Entdecken Sie praxisnahe Tipps, mit denen Sie Ihre Wäscherei energieeffizienter gestalten können.

Die Entscheidung eines Hotels oder Gastronomiebetriebes, die Wäsche selbst zu waschen oder extern zu vergeben, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Personaleinsatz
  • Ausrüstung
  • Wäschemenge
  • Wäscheart
  • Wäscheverschleiß
  • Platzangebot

Geringer Strom-, Wasser- und Waschmittelverbrauch sind nur durch moderne Technik und ein gutes Konzept erreichbar. Von Bedeutung ist auch die Wahl der Textilien, das Wäschereimanagement und das Involvieren der Mitarbeitenden.

Sofortmaßnahmen

Die Gäste bestimmen, wie oft ihre Bett- und Frotteewäsche gewechselt werden soll. Es hat sich etabliert, dass die Gäste ihr Handtuch auf den Boden oder in den Wäschesack legen. Die Einhaltung von Mindestkriterien hygienischer Vorschriften ist zu beachten.

Sehr hoher Nutzen

  • Kein Zeitaufwand – sofort umsetzbare Maßnahme
  • Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
  • keine zusätzlichen Kosten

Eine Waschtemperatur von 60 °C (statt 90 °C) ist bei gleichbleibender Waschmittelmenge meist ausreichend, um die Textilien hygienisch zu reinigen. Nur bei besonderen Anforderungen, etwa zur Desinfektion, ist ein Waschgang mit 90 °C oder eine chemische Desinfektion notwendig.

Tipp: So füllen Sie die Waschtrommel richtig: Füllgrad 1 zu 12 für Normalwäsche und 1 zu 16 für feine oder leichte Wäsche. Ein Beispiel: Die 200-Liter-Waschtrommel einer 20-kg-Maschine mit 13 kg bis 17 kg füllen. Zur Sicherstellung können Sie die Wäsche wiegen oder eine Zählliste erstellen (zum Beispiel 28 Leintücher ergeben eine Füllung).

Hoher Nutzen

  • Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
  • Geringe Komplexität – einfache Umsetzung
  • Keine zusätzlichen Kosten

Für leichte, fein gewebte Textilien reicht in der Regel eine Waschtemperatur von 60 °C aus. Eine chemische Desinfektion ist bei Bedarf weiterhin möglich.

Über die Lebensdauer der Textilien gerechnet betragen die Pflegekosten 90 Prozent bis 95 Prozent, die Investitionskosten jedoch nur 5 Prozent bis 10 Prozent der gesamten Kosten. Daher lohnt es sich auf jeden Fall, in etwas teurere, pflegefreundliche, auch bügelfreie Textilien zu investieren.

Hoher Nutzen

  • Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
  • Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
  • Mittlere Kosten – zusätzliche Mittel erforderlich

Stark verschmutzte Wäsche soll separat erfasst und gewaschen werden. Ein Vorschwaschgang ist nur bei Bedarf zu wählen.

Mittlerer Nutzen

  • Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
  • Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
  • Keine zusätzliche Kosten

Wenn die Wäsche vor dem Bügeln so getrocknet wird, dass sie nur noch etwa 25 % Restfeuchtigkeit enthält, arbeitet die Bügelmaschine effizienter.

Tipp: Statten Sie die Bügel- oder Mangelmaschinen mit einer Abdeckhaube aus, um die Wärmeabstrahlung zu verringern. Überziehen Sie Ihre Bügelbretter mit Wärme reflektierenden Bezügen. Auch so sparen Sie Energie.

Hoher Nutzen

  • Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
  • Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
  • Geringe Kosten

Mittel- und langfristige Maßnahmen

Alte Waschmaschinen verbrauchen doppelt so viel an Ressourcen (Strom, Wasser, Waschmittel) wie neue. Achten Sie daher beim Neukauf auf Geräte, dass diese möglichst wenig Wasser verbrauchen und eine größtmögliche Schleuderdrehzahl (Restfeuchte kleiner 55 Prozent) haben. Lassen Sie sich die Energie- bzw. Kosteneinsparung durch den Gerätelieferanten berechnen.

Tipp: 

  • Ein Warmwasseranschluss reduziert den Energieverbrauch um 20 bis 40 Prozent und die Waschzeit um 10 bis 15 Prozent.
  • Achten Sie auf eine automatische Waschmittel-Flüssigdosierung.
  • Lassen Sie periodisch vom Waschmittellieferanten das Wasserniveau in den Maschinen und die Waschmitteldosierung überprüfen und nachregulieren.
  • Um Warmwasser und Lauge für den nächsten Waschgang zu sparen, können Stapelspeicher vorgesehen werden.

Sehr hoher Nutzen

  • Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
  • Mittlere Komplexität – mehrere Beteiligte, Abstimmung nötig
  • Hohe Kosten – signifikante Investitionen nötig

Moderne Trockner arbeiten überwiegend mit Umluft. Der Frischluftanteil liegt bei unter 30 Prozent. Um ein Übertrocknen der Wäsche zu vermeiden und Energie zu sparen, sollte der Trockner mit einem Feuchtesensor ausgestattet sein, der den Trocknungsprozess automatisch steuert.

Eine gut gedämmte Gerätehülle verhindert den Verlust von Trocknungsenergie und vermindert den Raumkühlbedarf.

Die Zu- und Abluftfilter sollen leicht zugänglich sein, da sie mehrmals täglich zu reinigen sind.

Sehr hoher Nutzen

  • Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
  • Mittlere Komplexität – mehrere Beteiligte, Abstimmung nötig
  • Hohe Kosten – signifikante Investitionen nötig

Steht der Kauf eines neuen Gerätes an? Wählen Sie die Maschinengröße, die Ihrem Bedarf entspricht. Mitunter lohnt es sich, zusätzlich eine kleinere Maschine anzuschaffen.

Hoher Nutzen

  • Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
  • Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
  • Mittlere Kosten – zusätzliche Mittel erforderlich