Küche
In größeren Küchen mit vielen Betriebsstunden machen die Anschaffungskosten lediglich einen Bruchteil der Gesamtkosten aus. Daher sollte bei der Neuanschaffung von Geräten vorrangig auf die Energieeffizienz geachtet werden.
Energieeffizienz in Hotel- und Gastronomieküchen: Kosten senken durch kluge Planung
In größeren Küchen mit vielen Betriebsstunden machen die Anschaffungskosten lediglich einen Bruchteil der Betriebskosten aus. Daher sollte bei der Neuanschaffung von Geräten vorrangig auf die Energieeffizienz geachtet werden.
Bei kleineren Küchen beziehungsweise Küchen mit wenig Betriebsstunden ist die Amortisationsdauer länger. Hier muss abgewogen werden, ob höhere Kosten für energieeffizientere Geräte wirtschaftlich gerechtfertigt sind.
Generell gibt es in Küchen eine Vielzahl energieintensiver Anwendungen. Sich hier nicht mit dem Thema Energie zu beschäftigen, kann teuer werden. Es geht nicht nur darum, neue Geräte anzuschaffen, sondern auch darum, den Einsatz vorhandener Geräte zu planen. Unabhängig von der Betriebsgröße gibt es eine Vielzahl an organisatorischen Maßnahmen, die die Energiekosten in der Küche senken können.
Sofortmaßnahmen
Professionelle Köchinnen und Köche wissen genau, in welcher Reihenfolge Arbeitsschritte erfolgen müssen, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Wer dabei zusätzlich gezielt auf die Auswahl des passenden Zubereitungsgeräts achtet und die Reihenfolge klug mit dem Energieeinsatz verknüpft, kann insbesondere bei kleinen Portionen spürbar Energie sparen – ohne den Ablauf in der Küche zu stören.
Auch bei der Produktion auf Vorrat lassen sich durchdachte Maßnahmen nutzen: Eine sinnvolle Vorportionierung sowie das gezielte Erwärmen oder Warmhalten helfen, unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden – und tragen so zur Effizienz in der täglichen Küchenpraxis bei.
- Kein zusätzlicher Zeitaufwand
- Keine zusätzlichen Kosten
- Keine Komplexität - Sofort umsetzbare Standardmaßnahme
Wärmen Sie nur so viel Geschirr wie nötig vor. Jeder zusätzliche kalte Teller im Warmhalteschrank verursacht extra Energiekosten. Die Temperatur soll möglichst niedrig gehalten und ein Dauerbetrieb vermieden werden. Auf ausreichende Wärmedämmung ist zu achten (mindestens 4 cm).
- Kein zusätzlicher Zeitaufwand
- Keine zusätzlichen Kosten
- Keine Komplexität - Sofort umsetzbare Standardmaßnahme
Grillplatten zählen zu den großen Energieverbrauchern in der Profiküche. Setzen Sie diese daher nur ein, wenn es unbedingt erforderlich ist.
Viele Grillvorgänge lassen sich heute energieeffizient auf modernen Induktionsherden oder -platten durchführen – mit vergleichbarer Qualität und deutlich geringerem Energiebedarf.
- Kein zusätzlicher Zeitaufwand
- Keine zusätzlichen Kosten
- Keine Komplexität - Sofort umsetzbare Standardmaßnahme
Ihre Erfahrung zeigt: Mit wenigen kleinen Anpassungen lassen sich Zeit und Energie sparen – ganz ohne Kompromisse bei Qualität oder Geschmack.
- Nutzen Sie nur so viel Wasser wie nötig. Wenn möglich, füllen Sie Kochgefäße mit Warmwasser oder heizen Sie kleine Mengen vor – etwa mit dem Wasserkocher. Das spart Zeit und schont Ihre Energie.
- Garen knapp unterhalb des Siedepunkts ist oft ausreichend und reduziert die Verdampfungsverluste – das schont Ressourcen, ohne den Geschmack zu beeinträchtigen.
- Ein Deckel auf dem Kochgefäß hilft nicht nur, die Kochzeit zu verkürzen, sondern reduziert auch die benötigte Heizleistung. Das wissen viele Köche aus der Praxis und profitieren davon täglich.
- Kein zusätzlicher Zeitaufwand
- Keine zusätzlichen Kosten
- Geringe Komplexität – einfache Umsetzung
Das gleichzeitige Einschalten mehrerer Großverbraucher belastet nicht nur das eigene Stromnetz, sondern könnte die Grundgebühr erhöhen und sich dadurch auf den Strompreis auswirken. Genaue Einschaltpläne für alle Großverbraucher können diese Lastspitzen reduzieren.
- Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
- Geringe Kosten
- Mittlere Komplexität – mehrere Beteiligte, Abstimmung nötig
Tipp: Planen Sie die Einschaltzeiten Ihrer Geräte gezielt – zum Beispiel das Wäschetrocknen außerhalb der Stoßzeiten in der Küche. So optimieren Sie den Energieeinsatz und entlasten Ihre Abläufe.
Laden Sie die Spülmaschine stets vollständig, um Energie und Wasser effizient zu nutzen. Zwischen den Spülgängen sollte das Gerät vollständig abgeschaltet werden, um unnötigen Verbrauch zu vermeiden.
Behalten Sie die Spültemperaturen im Blick:
Vorwaschen bei 40–45 °C (gegebenenfalls auch kalt)
Hauptwaschgang bei 55 °C
Spülen bei 80 °C
So sichern Sie beste Reinigungsergebnisse bei optimalem Energieeinsatz.
- Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
- Keine zusätzlichen Kosten
- Keine Komplexität - Sofort umsetzbare Standardmaßnahme
Das Aufheizen von Wasser und speziell das Verdampfen sind sehr energieintensive Prozesse. Verwenden Sie daher Wasser aus dem Warmwasserspeicher zum Kochen, anstatt kaltes Wasser elektrisch auf dem Herd aufzuheizen.
- Kein Zeitaufwand – sofort umsetzbare Maßnahme
- Keine zusätzliche Kosten
- Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
Standby-Betrieb von Kochherd, Grillplatte, Wasserbad, Warmhalteschrank, Getränkekühler etc. möglichst minimieren beziehungsweise vermeiden.
- Kein Zeitaufwand – sofort umsetzbare Maßnahme
- Keine zusätzliche Kosten
- Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
Mittel- bis langfristige Maßnahmen
In der Profi-Küche laufen viele Geräte täglich auf Hochtouren – vom Geschirrspüler über Kochtechnik bis zu Kühl- und Tiefkühleinheiten. Es empfiehlt sich, die Gerätegruppen separat zu betrachten. So können auffällige Mehrverbräuche frühzeitig erkannt und gezielte Maßnahmen zur Optimierung eingeleitet werden – bevor unnötige Kosten entstehen.
- Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
- Mittlere Kosten – zusätzliche Mittel erforderlich
- Geringe Komplexität – einfache Umsetzung
Alte Geräte haben lange Aufheizzeiten und sind daher Stromfresser. Moderne Geräte sind mit rasch reagierenden Sensoren und automatischer Steuerung ausgestattet. Digitale Temperatursteuerungen sind von Vorteil. Alte Geräte mit viel Speichermasse sind zu lange eingeschaltet und sollten nicht mehr verwendet werden.
Sehr hoher Nutzen
- Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
- Sehr hohe Kosten
- Mittlere Komplexität – mehrere Beteiligte, Abstimmung nötig
Induktionsherde stellen die energiesparendste Form des Kochens dar.
Insbesondere für À-la-carte-Bestellungen liegen die Vorteile auf der Hand: Höhere Produktivität der Köchinnen und Köche, weniger Energieverbrauch, besseres Küchenklima dank weniger Abwärme und Feuchtigkeit, weniger Reinigungsaufwand.
- Geringer Zeitaufwand
- Hohe Kosten – signifikante Investitionen nötig
- Keine Komplexität - Standardmaßnahme
Verwenden Sie Grillplatten mit Anti-Abstrahlbelag und reinigen Sie diesen zwischendurch zur Verminderung der Wärmeabstrahlung regelmäßig.
Ein öliger oder verschmutzter Belag macht den Effekt der Anti-Abstrahlbeschichtung zunichte.
Die Grillplatte unbedingt abstellen, wenn sie nicht in Gebrauch ist.
- Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
- Mittlere Kosten – zusätzliche Mittel erforderlich
- Keine Komplexität – Standardmaßnahme, sofort umsetzbar
Einer der größten Energie- und Wasserverbraucher in der Küche ist der Geschirrspüler. Voraussetzungen zur Energieeinsparung sind die Nutzung von Warmwasser (auch verschiedene Warmwassertemperaturen sind sinnvoll, zum Beispiel eine Leitung mit 65 °C und eine mit 80 °C) und die richtige Dimensionierung und Auswahl der Spüleinrichtung (zu große Spüler sind nicht immer voll beladen und zu kleine arbeiten oft über ihren wirtschaftlichen und hygienischen Grenzen).
- Mittlerer Zeitaufwand – innerhalb weniger Wochen
- Geringe Kosten
- Mittlere Komplexität – mehrere Beteiligte, Abstimmung nötig
Bei größeren Geräten kann die Abwärme beispielsweise zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Kleinere Geräte sollten so betrieben werden, dass die Restwärme effizient genutzt wird – etwa durch frühzeitiges Abschalten und die Minimierung von Abkühl- und Aufheizphasen.
Dampfgarer sind noch wesentlich effizienter, können auch zum Wärmen eingesetzt werden, ohne dass die Gerichte austrocknen, und führen zu geringerem Gewichtsverlust bei Fleisch.
- Geringer Zeitaufwand – innerhalb weniger Stunden/Tage
- Keine zusätzliche Kosten
- Geringe Komplexität – einfache Umsetzung
Betrachtet man die Gesamtlebenskosten von Küchengeräten, spielen die Anschaffungskosten nur eine zweitrangige Rolle. Die Betriebskosten machen den Großteil der Gesamtlebenskosten aus.
Daher sollte bei der Anschaffung von Neugeräten Folgendes beachtet werden:
- Geringer Stromverbrauch (Anschlusswert)
- Geringer Wasserverbrauch
- Warmwasseranschluss
- Weichwasseranschluss
- Geringer Reinigungsaufwand
- Abwärme und deren Nutzung
- Geringer Hilfsmittelbedarf
- Mittlerer Zeitaufwand
- Mittlere Kosten
- Mittlere Komplexität - mehrere Beteiligte, Abstimmung nötig