Wecke immer wieder das Interesse

Klimakommunikation ist ein Marathon, der einen langen Atem und laufend neue Impulse braucht. Aufmerksamkeit, neue Formate und Kreativität sind daher gefragt! Die gute Botschaft ist: Es ist nicht so schwer, wie es klingt. Denn man muss das Rad nicht immer neu erfinden.

Als naturwissenschaftliches Phänomen nimmt die Klimakrise keinerlei Rücksicht auf kurzlebige Interessenslagen von uns Menschen und die Aufmerksamkeitszyklen unserer Medien. Um wirkungsvoll zu Klimakrise und Klimaschutz kommunizieren zu können, muss daher die Aufmerksamkeit dafür immer neu generiert werden. Das ist insofern eine Herausforderung, da die Klimakrise ja kein akutes, sondern ein langfristiges Problem, und ihre Bewältigung keinen Sprint, sondern einen Marathon darstellt.

Aufmerksamkeit, Interesse, Verlangen, Aktion

Ein Beispiel dafür, wie man Menschen zum Handeln bringt, ist in der Werbung das „AIDA“-Stufenmodell (Attention, Interest, Desire, Action): Zuerst wird Aufmerksamkeit erzeugt, dann Interesse geweckt, danach Verlangen ausgelöst und schließlich eine Tat bewirkt. Aufmerksamkeit und Interesse werden hier etwa durch auffällige Farben, Musik oder bekannte Persönlichkeiten entfacht. Dieser Ansatz kann auch in der Klimakommunikation hilfreich sein. Dabei muss man nicht jedes Mal das Rad neu erfinden, sondern kann sich Vorhandenes zunutze machen.

Klimaschutz im Fokus

So gibt es mehr Aufmerksamkeit auf die Klimakrise meist rund um Extremwetterereignisse und ihre akuten Auswirkungen, rund um neue internationale und nationale Beschlüsse zum Klimaschutz (zum Beispiel Weltklimakonferenz) oder zivilgesellschaftliche Kampagnen und Bewegungen (zum Beispiel Fridays for Future, Klimavolksbegehren, Music Declares Emergency). Dazu zählen auch spezielle Tage (zum Beispiel Tag der Umwelt, Tag der Sonne), Veranstaltungen und Feste von Klimaschutzinitiativen (zum Beispiel Austrian World Summit), Schwerpunktwochen (zum Beispiel die „Climate Week“ der Unternehmensinitiative Glacier, oder die Klimaverteidigerwoche des deutschen Fußballklubs Mainz 05), Beteiligungsprojekte (zum Beispiel Bürger:innenräte und -dialoge), Kunstveranstaltungen (zum Beispiel Poetry-Slams, Lesungen, Film-Screenings, Theater et cetera) oder regelmäßige Formate in Medien (zum Beispiel „Falter.natur“ des Falter-Verlags, „Klima Update“ von RTL und ntv).

Bei der Entwicklung von innovativen Formaten und Aktivitäten sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt – Klimawandel und Klimaschutz können auch mittels Gamification, Satire, Experimenten, Filmen, Instagram- und TikTok-Videos, Gedichten und Geschichten, Bildern und Musik vermittelt werden. Eine Fundgrube für innovative Ideen ist der „K3-Preis für Klimakommunikation“, welcher 2021 ins Leben gerufen wurde, um hervorragende Klimakommunikationsprojekte in Deutschland, Österreich und der Schweiz auszuzeichnen.

Veröffentlicht am 20.03.2023