Zeige das Gelingen

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Deshalb sollten wir nicht nur über Klimalösungen und ihre Chancen reden, sondern auch authentische Erfolgsgeschichten erzählen: mit lokalem Bezug und den Menschen im Mittelpunkt.

Klimaberichterstattung ist zu oft von negativen Nachrichten geprägt – Dürren, Waldbrände, Hitze, das rasch sinkende Treibhausgasbudget und die scheinbare Gleichgültigkeit vieler Entscheidungsträger:innen. Dies kann bei Klimabesorgten zu Überforderung und Hilflosigkeit führen: Was kann ich schon bewegen? Anstatt aktiv zu werden, ziehen wir uns zurück und verdrängen die Krise. Dabei verlieren wir leicht aus den Augen, was schon alles unternommen wurde, wie viele Menschen sich lautstark für Klimaschutz einsetzen und wo Klimaschutzmaßnahmen bereits erfolgreich umgesetzt werden. Deshalb ist es besonders wichtig, positive Beispiele aufzuzeigen und lebensnahe Geschichten von Menschen zu erzählen, die sich engagieren. Solche „Geschichten des Gelingens“ vermitteln ein positives Bild unserer Handlungsmöglichkeiten; sie zeigen auf, was zu schaffen ist, und können dadurch zum Nachahmen anregen, motivieren und Hoffnung geben.

Erfolgsstories aus Gemeinden, Unternehmen und Bevölkerung

Stoff für solche Geschichten gibt es genug: die neue Energiegemeinschaft in der Gemeinde, die Heizungstauscherin des Monats, der Rauchfangkehrer als Energieberater, erfolgreiche Senkung der Treibhausgase im Familienbetrieb, eine erfolgreiche Bürger:innen-Initiative, der ausgebuchte Radfahrkurs in der Nachbargemeinde, die Eröffnung eines fußläufigen Hofladens bis hin zu einem Prominenten, der sein Mobilitätsverhalten geändert hat et cetera. In Österreich gibt es beispielsweise bereits 240 „e5“-Gemeinden und 1060 Gemeinden in den „Klima- und Energiemodellregionen“ (KEM), die Klimaschutzmaßnahmen erfolgreich umsetzen, sowie den „klimaaktiv Pakt“, in dem Großbetriebe jährlich messbar ihre Treibhausgase reduzieren. Besonders motivierend ist es, Menschen zu sehen, mit denen wir uns identifizieren können, die mit gutem Beispiel vorangehen und Außergewöhnliches schaffen. Die Sendung „KLIMAHELDiNNEN“ des österreichischen Fernsehsenders Puls4 etwa, die damit auch den zweiten Platz beim deutschsprachigen „K3-Preis für Klimakommunikation“ 2021 belegt hat, kann als Vorbild dienen. Gute Klimakommunikation ist „ansteckend“ und zeigt uns, wie wir selbst Teil des Gelingens werden können.

Veröffentlicht am 21.11.2023