Bauwerksbegrünung

Die Bauwerksbegrünung schafft nicht nur wertvolle Erholungsräume, sie verringert auch die Lärm- und Schadstoffbelastung.

Bei sachgemäßer, professioneller Anwendung wirkt sie als Schutzschild gegen die Verwitterung der Fassade und des Daches und kann somit Sanierungskosten senken. Die begrünten Fassaden können zur Gestaltung der Gebäude beitragen und sie optisch aufwerten.

Die Bauwerksbegrünung kann als natürlicher Sonnenschutz und Dämmung fungieren und dadurch Energiekosten sparen. Eine Fassadenbegrünung kann die Fassade im Sommer 5 °C kühler und im Winter 7 °C wärmer halten.

TIPP: Lassen Sie vor einem Begrünungsvorhaben unbedingt die Eignung der Fassade und des Daches überprüfen und, je nach Situation, auch regelmäßige Kontrollen durchführen. Bodengebundenen Fassadenbegrünungen sollen zumindest alle zehn Jahre und die fassadengebundene zumindest alle fünf Jahre gewartet werden.

Fassadenbegrünung

Es werden zwei Arten der Fassadenbegrünung unterschieden: fassaden- und bodengebundene Begrünung. Je nach Begrünungsart und Pflanzenwahl sind zumeist zwei bis vier Pflegedurchgänge pro Jahr an der Fassade erforderlich. Die richtige Pflanzenart, Schüttstoffe, die Wasserversorgung und die Nährstoffversorgung müssen sogfältig geplant werden. Für die Fassadenbegrünung werden beispielsweise Seile, Rankgitter oder Stäbe zur Fixierung der Pflanzen sowie Erdreich oder Substratfüllungen in Trögen benötigt. Die selbstklimmenden Kletterpflanzen dürfen nicht an rissiges Mauerwerk, vorgehängte Fassaden und kunststoffhaltige Wandanstriche und -putze gesetzt werden.

Maßnahme (1 entspricht gering, 4 entspricht hoch) Nutzen Zeit Kosten Komplexität

Fassadengebundene Begrünung

Bei der fassadengebundenen Begrünung handelt es sich um eine Pflanzung an der Fassade. Dazu wird kein Bodenanschluss benötigt.

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Bodengebundene Begrünung

Bei der bodengebundenen Fassadenbegrünung wachsen die Pflanzen im natürlich gewachsenen Boden. Die Begrünung ist in diesem Fall nur so hoch wie die verwendete Kletterpflanze maximal wächst. Die Pflanzung in Trögen am Boden stellt eine Übergangsform zur bodengebundenen Begrünun dar.

TIPP: Es stehen unterschiedliche Arten und Pflanzen für die Bauwerksbegrünung zur Verfügung, je nach Fassadenzustand, Ausrichtung und Lage. Für die passende Auswahl der Pflanzen und Unterkonstruktion wenden Sie sich am besten an ein Fachplanungsbüro für Bauwerksbegrünung.

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Dachbegrünung

Man unterscheidet zwischen extensiver (nicht begehbar) und intensiver Begrünung (begehbar), wobei die extensive Begrünung kostengünstiger ist als die intensive Begrünung. Eine standortgerechte, vielfältige Pflanzenauswahl ist erforderlich. Die wichtigsten Kriterien für eine ökologisch wertvolle Dachbegrünung sind Substratdicke, unterschiedliche Schütthöhen (Relief), Wahl des Substrates und die Wahl der Samenmischung. Richtige Schüttstoffe, Wasserversorgung und Nährstoffe sowie die Tragfähigkeit und Konstruktion müssen sorgfältig geprüft werden.

Maßnahme (1 entspricht gering, 4 entspricht hoch) Nutzen Zeit Kosten Komplexität

Extensive Begrünung

Eine extensive Begrünung ist ein dünnschichtiger Aufbau mit Substrat und trockenheitsverträglichen Pflanzen (Moose, wasserspeichernde – meist dickfleischige Pflanzen aus Trockengebieten – Kräuter, Gräser und vereinzelt Zwiebel- und Knollenpflanzen). Die Aufbauhöhe beträgt 8 – 15 cm.

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Intensive Begrünung

Eine intensive Begrünung stellt einen vollwertigen Bodenaufbau dar. Es besteht unter gewissen Voraussetzungen auch die Möglichkeit, Bäume zu pflanzen. Die Aufbauhöhe beträgt je nach Bepflanzung 25 – 35 cm.

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TIPP: Die Verwendung von Saatgut von einheimischen Wildpflanzen der Umgebung ist ökologisch am sinnvollsten.

Es sollte auf Monokulturen verzichtet werden.

Mischgesellschaften können sich besser an veränderte Standortbedingungen anpassen.

Veröffentlicht am 28.09.2022