SONDERPREIS: Forschungs- und Dienstleistungsgebäude HIT ETH, Zürich, Schweiz

Die ETH Zürich möchte am Standort Hönggerberg die 2.000-Watt-Gesellschaft erreichen. Das neue Gebäude HIT ist ein wesentlicher Schritt dorthin und ein klares Beispiel dafür, wie Architektur und Nachhaltigkeit einander befruchten können.

Das Bau- und Raumkonzept basiert auf nutzungsneutralen Zonen entlang der Außenfassade und ringartigen inneren Kernzonen mit den Infrastrukturen samt angelagerten Erschließungsgängen rund um einen großzügigen, zentralen Hallenbereich. Dies ermöglicht eine flexible Umnutzung ohne aufwändige Umbauten. 

Projektdetails:

Nutzung: Universitätsgebäude für Forschung und Lehre und Veranstaltungen
Gebäudeart: Neubau in Minergie-ECO-Standard
Fertigstellung: 2007

Energiekennzahl: HWB 29 kWh/m²a BGF

Energiekonzept und -system

Jede Raumeinheit wird separat über ein Quellluftinduktionssystem (Heiztemperaturen <35°, Kühltemperaturen >18°) temperiert. Nahwärme, dynamisches Erdwärmespeichersystem mit Restwärmenutzung, 170 m² Photovoltaikanlage. Die Gebäudeausrüstung ist modular aufgebaut. Dabei kommunizieren Schalter, Fühler etc. über Funk mit der Gebäudeautomation und können frei ohne Netzanschluss platziert werden.

Baubiologie und Nutzungskomfort


Ein flexibles Gebäuderaster ermöglicht einfache Nutzungsänderungen. Die bauliche Beschattung aus Naturstein vereint hohen Effizienzgrad bei gutem Außenbezug und minimales Risiko der Fehlbedienung. Kompakter Baukörper, hohe Speicherfähigkeit der Konstruktion, zertifizierte Baustoffe, wartungsarme Oberflächen. Das HIT wurde als erstes Gebäude der ETH Zürich mit dem Minergie-ECO-Standard zertifiziert.
 
Bauherr: Gerhard Schmitt und Markus Meier Joos, ETH Zürich Immobilien, Abteilung Bauten, Zürich
Architektur: Baumschlager Eberle Lochau ZT GmbH, Lochau
Energieplanung: Lauber IWISA AG, Naters und HL Technik AG, München
 
„Die spezielle Entwurfshaltung liegt darin, dass die energetische und ökologische Optimierung von Gebäuden nicht allein oder primär durch haustechnische Aufrüstung betrieben und erreicht wird. Die Architekten arbeiten vielmehr seit Jahren konsequent daran, auch die architektonischen Mittel selbst so zu entwickeln, dass sie die klimatechnischen Aspekte der Gebäude wesentlich mitregulieren und gewährleisten.“ Jurykommentar

Veröffentlicht am 07.03.2014