Ausgezeichnete Radabstellanlagen

Die richtige Infrastruktur macht Fahrradfahren sicherer, schneller und angenehmer. Dies meint zum einen durchgehende, breite und komfortabel nutzbare (beispielsweise von Schnee und Laub geräumte) Fahrradwege, aber auch die Abstellanlagen am Ziel. Bei der Errichtung von Fahrradabstellanlagen sollte auf Diebstahlschutz, ausreichende Stabilität, große Stellflächen, gute Erreichbarkeit und Barrierefreiheit geachtet werden.

Sichere und eingangsnahe Radabstellmöglichkeiten machen das Radln zur Arbeit deutlich attraktiver. Allgemein gilt: Je einfacher der Zugang zu den Abstellanlagen und je hochwertiger sie sind, desto besser. Das gilt umso mehr bei der Nutzung von Elektrorädern, bei denen die Diebstahlgefahr ein wesentliches Hindernis ist. Die sichere Abstellmöglichkeit ist hier wichtiger als die Lademöglichkeiten, wobei einfache Steckdosen natürlich ein zusätzlicher Anreiz für ihre Verwendung sein können.

Idealerweise werden die Radabstellanlagen um eine „Fahrrad-Selfservice-Station“ mit Werkzeug, Schmiermittel und Ersatzschläuchen aufgewertet. Wenn das Werkzeug im öffentlichen Raum angeboten wird, ist auf entsprechenden Diebstahl- und Vandalismusschutz zu achten. Diese Stationen ermöglichen es, kleine Reparaturen direkt vor Ort selbst durchzuführen – kostengünstig und unabhängig von den Öffnungszeiten der Werkstätten. Ganz klar ist auch: Duschen, Garderoben und Kästchen machen das Radln attraktiver – gerade bei weiteren Strecken, schwierigerem Gelände oder nicht optimalen Wetterbedingungen.

Zwei besonders gelungene Projekte zur Verbesserung der Radinfrastruktur wurden in den Bundesgebäuden Radetzkystraße und Marxergasse umgesetzt. Die neuen Radabstellanlagen in der Radetzkystraße wurden sogar von Frau Bundesministerin Gewessler als klimaaktiv mobil Projekt ausgezeichnet.

Neue Radabstellanlagen und Garderoben am Standort Radetzkystraße

Im Jahr 2021 wurde vor dem Haupteingang zum Bundesamtsgebäude Radetzkystraße 2 in Wien eine neue, eingangsnahe Radabstellanlage errichtet. Sie ist uneingeschränkt öffentlich zugänglich, wird aber primär von Mitarbeiter:innen der am Standort angesiedelten Bundesministerien genutzt. Die neue Abstellanlage ist überdacht und damit witterungsgeschützt, beleuchtet, natürlich barrierefrei erreichbar und optisch ansprechend gestaltet. Sie bietet Platz für rund 270 Fahrräder und wurde von klimaaktiv mobil gefördert. In Ergänzung dazu wurden im Amtsgebäude auch Duschen und Garderoben mit 158 Garderobe­kästchen für Mitarbeiter:innen eingerichtet, die intensiv genutzt werden. Die Duschen und Garderoben sind für die Mitarbeiter:innen mit entsprechender Berechtigung, die auf dem Schlüsselchip hinterlegt wird, zugänglich.

Die Abstellanlagen befinden sich auf zwei Ebenen: Der Teil der Anlage direkt vor dem Eingang Radetzkystraße 2 hat Abstellplätze für mehr als 50 Fahrräder, der danebenliegende Teil (Einfahrt über Hintere Zollamtsgasse) bietet rund 200 Rädern Platz. Zwischen den beiden Anlagen steht eine Radservicesäule mit den wichtigsten Werkzeugen für kleine Reparaturen. Insgesamt gibt es im Bereich des Bundesamtsgebäudes über 400 sichere Fahrradabstellplätze, davon knapp 130 in der nahen Tiefgarage.

klimaaktiv mobil bietet attraktive Förderungen für die Verbesserung der Radinfrastruktur. Dazu gehört die Nachrüstung von Radabstellanlagen in älteren Bestandsgebäuden sowie attraktive öffentlich zugängliche Radabstellanlagen. Bundesministerien und Dienststellen des Bundes sind von der Förderung prinzipiell ausgeschlossen. Eine Förderung ist aber möglich, wenn das Gebäude nicht im Bundesbesitz ist, wie im vorliegenden Fall - denn das Gebäude in der Radetzkystraße ist im Besitz der Austrian Real Estate GmbH (ARE).

Mit gutem Beispiel voran: die Radgaragen in der Marxergasse

Ebenfalls witterungsgeschützt, barrierefrei, hochwertig und benutzer:innenfreundlich, aber doch gänzlich anders präsentiert sich die Radgararage im Hof des Ministeriumsgebäudes Marxergasse 2 in Wien. Im ebenerdig von der Vorderen Zollamtsstraße erreichbaren Hof des Ministeriumsgebäudes wurden im Zuge von Sanierungsarbeiten zwei moderne Radgaragen bzw. Fahrradräume eingerichtet. Die Initiative dazu kam aus dem EMAS-Umweltteam, das beim Mobilitätsmanagement eng mit dem klimaaktiv mobil-Team zusammenarbeitet.

Die Zufahrt in den Hof ist nur für Mitarbeiter:innen mit entsprechender Berechtigung möglich (Chip für elektronisches Schloss). Die beiden Fahrradräume sind über elektrische Schiebetüren mit außenliegendem Wandtaster zugänglich. Das Licht wird komfortabel über Bewegungsmelder gesteuert.

Der größere Fahrradraum ist mit 2x12 Doppelstock­parkern ausgestattet; der kleinere Raum mit fünf Anlehnbügeln und ausreichend Platz für ein (E-)Transportrad. In beiden Räumen gibt es genug Steckdosen. Die Diensträder für den Standort Marxergasse sind im größeren Fahrradraum sicher untergebracht und können dort rasch und unkompliziert von den Mitarbeiter:innen ausgeborgt werden.

Veröffentlicht am 17.05.2022

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