Zahl der Fahrraddiebstähle 2019 weiter gesunken

Die Zahl der Anzeigen ist so niedrig wie seit 20 Jahren nicht mehr. Der Großteil der Diebstähle passiert in den Städten. Gute Abstellanlagen sind wesentliches Kriterium zur Diebstahlsprävention.

Im Jahr 2019 wurden in Österreich insgesamt 20.805 Fahrräder gestohlen. Laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ), der sich dabei auf Zahlen des Innenministeriums beruft, ist das der niedrigste Wert seit 20 Jahren. Rund zwei Drittel der angezeigten Fahrraddiebstähle passierten in den Landeshauptstädten.

Rückgang in ganz Österreich, außer Vorarlberg

Die Zahl der Fahrraddiebstähle ist 2019 zum fünften Mal in Folge gesunken: Im Vorjahr wurden 1.763 derartige Delikte weniger angezeigt als im Jahr 2018, im Vergleich zum Jahr 2014 nahm die Zahl der Fahrraddiebstähle sogar um 7.469 ab.  In allen Bundesländern - mit Ausnahme Vorarlberg - wurden im Vorjahr weniger Fahrräder entwendet. In allen Landeshauptstädten (außer in St. Pölten) ist die Zahl der Fahrraddiebstähle gesunken. Bezogen auf die Einwohnerzahl gibt es in der Stadt Salzburg die meisten Fahrraddiebstähle, nämlich 79 pro 10.000 Einwohner, in Innsbruck sind es pro 10.000 Einwohner 68, in St. Pölten 62, in Klagenfurt 60, in Linz 52, in Graz 47, in Wien 39 und in Eisenstadt 16. Insgesamt gibt es in Österreich rund sechseinhalb Millionen Fahrräder.

Niedrige Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote bei Fahrraddiebstählen ist mit rund sieben Prozent niedrig. Es wird daher empfohlen, unbedingt die Rahmennummer des Fahrrads zu notieren, so kann ein wieder gefundenes Fahrrad leichter an den rechtmäßigen Besitzer übergeben werden. Da aber mehr als 90 Prozent der als gestohlen gemeldeten Fahrräder verschwunden bleiben, ist bei hochwertigen oder neueren Modellen eine Diebstahl-Versicherung zu empfehlen.

Prävention gegen Fahrraddiebstahl

Es wird unbedingt empfohlen, das abgestellte Fahrrad immer abzusperren, auch wenn man nur kurz in ein Geschäft geht. Beim Absperren ist darauf zu achten, dass der Rahmen mit dem Schloss an einem Fahrradbügel befestigt wird. Wird nur das Vorderrad am Fahrradständer angehängt, besteht die Gefahr, dass das Rad abmontiert und der Rest des Fahrrads gestohlen wird. Schnellspanner bei Sattel und Vorderrad sollten unbedingt durch Sicherheitsschrauben ersetzt werden.

Hochwertige Radfahr-Infrastruktur – für das Abstellen von Fahrrädern

Der VCÖ führt den Rückgang der Fahrraddiebstähle auf das gestiegene Bewusstsein, das abgestellte Fahrrad mit einem guten Schloss abgesperrt sind sowie die zunehmend bessere Qualität von Fahrrad-Abstellanlagen zurück.

Soll das Ziel der Bundesregierung erreicht werden, den Radverkehr bis 2025 zu verdoppeln (im Vergleich zu 2010), ist ein weiterer Ausbau der Rad-Infrastruktur inklusive Fahrrad-Abstellanlagen unabdingbar.

Präventionstipps:

  1. Suchen Sie sich Ihren Abstell­platz gut aus – bevorzugen Sie helle, gut einsehbare Orte. Wenn Sie die Auswahl haben, meiden Sie Bereiche am Rand der Abstellanlage, um Vandalis­musschäden zu verringern.
  2. Verwenden Sie qualitativ hochwertige Fahrradabstellanlagen – vor allem wenn Sie Ihr Fahrrad länger abstellen.
  3. Stellen Sie Ihr Fahrrad zu Hause über Nacht am besten in einen versperrbaren Raum. An aus­gewählten öffentlichen Orten, etwa Bahnhöfen, bieten Fahr­radboxen eine sichere Lösung.
  4. Versperren Sie Ihr Fahrrad immer an einen festen Gegenstand. Verwenden Sie dabei Qualitäts­schlösser.
  5. Sperren Sie immer den Rahmen und Vorder- oder Hinterrad gemeinsam an.
  6. Lassen Sie das Fahrradschloss nicht auf dem Boden aufliegen.
  7. Lassen Sie Ihr Schloss in Richtung Boden schauen.
  8. Sichern Sie teure Komponenten Ihres Fahrrades.
  9. Stellen Sie teure oder moderne Fahrräder nicht immer am selben Platz ab.
  10. Meiden Sie Fahrradabstellan­lagen, in denen bereits viele beschädigte oder demontierte Fahrräder stehen. 

(Tipps aus der Broschüre „Präventionsstrategien gegen Fahrraddiebstahl“ des BMK, Wien 2019)

Veröffentlicht am 06.11.2020