Nach intensiver Vorarbeit der Innsbrucker Rad- und Fußverkehrskoordination und unter Einbindung der Bevölkerung wurde der Masterplan Ende November 2020 veröffentlicht. Ziel der Strategie ist eine Erhöhung des Radverkehrsanteils bis 2030 auf 20 Prozent der zurückgelegten Wege in der Stadt.
Das Ziel soll mit folgenden Unterzielen erreicht werden:
- Möglichst lückenloses Radwegenetz bereitstellen
- Sicherheit im Radverkehr garantieren
- Geschwindigkeit je nach ortsspezifischen Anforderungen beeinflussen
- Den Anteil des Winterradverkehrs anheben
- Bisherige Radfahrende zufriedenstellen
- Neue Zielgruppen erschließen
- Positive Einstellung der Gesellschaft zur Fahrradkultur stärken
Durch Zusammenarbeit der drei „Säulen“ Bürgerinnen und Bürger, Politik sowie Verwaltung ist eine Fülle an Maßnahmen in folgenden drei Handlungsfeldern vorgesehen: Erstens soll die Infrastruktur ausgebaut werden - hier liegt auch der Schwerpunkt. Zweitens soll die Sicherheit im Verkehr gewährleistet werden und drittens wird es bewusstseinsbildende Maßnahmen geben.
Bundesförderung mit einkalkuliert
Der Kostenrahmen der geplanten Maßnahmen liegt bei 37,9 Mio. Euro. Es wird von einer Landes- und Bundesförderung in der Höhe von rund 25 bis 70 Prozent ausgegangen (Stand Oktober 2020), wodurch sich die Ausgaben auf 11,4 Mio. bis 28,4 Mio. Euro reduzieren. Dass im Juli 2020 die klimaaktiv mobil Förderung nun auch (wieder) für Städte zur Verfügung steht, kommt der Stadt Innsbruck bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen entgegen.
Besondere Herausforderung: Ausbau der Infrastruktur
Eine besondere Herausforderung des ambitionierten Konzeptes ist, dass die Erhöhung auf 20 Prozent Radverkehrsanteil nicht zu lasten von Fußverkehr und öffentlichem Verkehr gehen darf. Damit sind Einschränkungen des Individualverkehrs wie Parkplatz- und Geschwindigkeitsreduktion unumgänglich. In einer Stadt, die aufgrund der Topografie über begrenzte Flächen verfügt, geht es letztlich um eine neue Aufteilung des öffentlichen Raumes.
Es wird daher erwartet, dass der Masterplan auf Gegenwind stoßen wird. Die konsequente Umsetzung wird sich aber lohnen – sowohl für die Lebensqualität der Innsbrucker:innen als auch fürs Klima. Denn für die Stadtregierung steht fest: Radverkehr ist systemrelevant.