In Sachen Radverkehr ist man im Ländle schon lange mustergültig unterwegs. Immerhin ist hier mit 16 Prozent der Radverkehrsanteil doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Mit dem klimaaktiv mobil Radverkehrsabkommen will man nun „das Gute noch besser machen“. Das heißt, das Radverkehrsnetz in Vorarlberg soll noch dichter werden – insbesondere mit qualitativ hochwertigen regionalen Radverbindungen und Radschnellwegen.
Umweltministerin Leonore Gewessler ist am 8. März 2021 nach Vorarlberg gereist, um die Kooperation gemeinsam mit Landeshauptmann Markus Wallner und Mobilitätslandesrat Johannes Rauch zu unterzeichnen. Mit der millionenschweren Investition soll der Trend zum Radfahren – dem die Corona-Pandemie zu ungeahnter Popularität verholfen hat – weiter unterstützt werden, und zwar auch hinsichtlich der Erreichung von Klimaschutzzielen.
Strategien: „Kettenreaktion“ und „Masterplan Radfahren“
Die zugrundeliegenden Strategien für die Maßnahmenumsetzung sind das Radverkehrskonzept „Kettenreaktion“ des Landes Vorarlberg aus dem Jahr 2017 sowie der „Masterplan Radfahren“ der österreichischen Bundesregierung. Zur Vorbereitung und Umsetzung der Planungs- und Baumaßnahmen werden die jeweiligen bestehenden Beratungs-, Förder- und Finanzierungsinstrumente von Bund und Land nach Maßgabe der jeweiligen budgetären Mittel und förderrechtlichen Vorgaben koordiniert in Anspruch genommen. Sofern Radinfrastruktur im Zuständigkeitsbereich der Gemeinden liegt, werden diese bei der Umsetzung aktiv unterstützt und beraten.
Innovative Bauvorhaben inkludiert
Auf Basis der Kooperation sollen zwischen 2022 und 2027 zahlreiche Infrastrukturprojekte auf den Weg gebracht werden, darunter drei Radschnellverbindungen. Dabei handelt es sich um kreuzungsfreie Fahrradschnellstraßen mit einer Breite von vier Metern.
Der Ausbau des regionalen Radverkehrsnetzes beinhaltet auch ein Tunnelprojekt für den Radverkehr: In Götzis wird zum ersten Mal in Österreich ein Tunnel gebaut, um Radfahrerinnen und Radfahrern eine direkte Route zu ermöglichen, ohne einen Berg überwinden zu müssen.
Radverkehrsförderung wesentliches Element für den Klimaschutz
Der Umstieg aufs Rad ist auch für das Klima und unsere Umwelt von zentraler Bedeutung. Das Land Vorarlberg will 2030 einen Anteil von 21 Prozent am Radverkehr aufweisen. Andere Bundesländer könnten hier nachziehen und sich gute Ideen zur Umsetzung holen.