37 Prozent BIP-Verlust durch Kosten der Klimakrise

Eine aktuelle Studie mehrerer europäischer und US-amerikanischer Universitäten zeigt:  Die Klimakrise wird uns mehr kosten als erwartet. Untätig zu sein, kommt teurer als in langfristige und wirkungsvolle Klimamaßnahmen zu investieren.

Bisherige Studien hätten die Kosten der Klimakrise zu niedrig angesetzt, so die Erkenntnis mehrerer Forschenden der ETH Zürich, dem Imperial College London und weiterer Forschungseinrichtungen aus den USA und Europa in der Zeitschrift „Environmental Research Letters“. Grund dafür: In bisherigen Studien wurden jährliche Schwankungen wie Extremwetter-Ereignisse nicht miteinberechnet.  

Ein Fokus der erwähnten Studie lag auf den sozialen Kosten jeder ausgestoßenen Tonne CO2: Die Kosten betragen rund 3.000 Dollar (circa 2.560 Euro) pro ausgestoßener Tonne CO2. Dieser Schadenswert liegt deutlich über den bisherigen Schätzungen von rund 1.000 Dollar pro ausgestoßener Tonne.

Unterschiedliche Zukunftsszenarien der Studie ergeben unterschiedliche BIP-Einbußen. Die Forschenden der Studie beziehen diese mit ein und schätzen eine Verringerung des BIP von 37 Prozent bis 2050, was einem Mittelwert von minus 6 bis minus 51 Prozent an Einbußen entspricht.

Aber wie ergeben sich diese Zahlen? 

Berücksichtigt wurden in dieser Studie auch Klimarückkopplungen, heißt sich selbst verstärkende Auswirkungen der Klimakrise wie das Schmelzen von Permafrostböden. Dadurch werden zu den ohnehin ausgestoßenen Treibhausgasen noch zusätzliche freigesetzt. Auch Klimaextreme und Klimakatastrophen wie etwa Orkane und Überflutungen wurden miteinberechnet. Hohe Temperaturen könnten sich zum Beispiel auf die Arbeitsleistung der Menschen auswirken.

Die gute Nachricht zu den Erkenntnissen aus Sicht der Forschenden: Mutige Klimamaßnahmen und das Verringern von Treibhausgasen sind deutlich günstiger, als die Folgen der Klimakatastrophe bewältigen zu müssen!

Veröffentlicht am 11.01.2022