Raus aus russischem Gas? Mit Biogas!

Der Ausbau der inländischen Biomethanproduktion erhöht die Unabhängigkeit gegenüber fossilen Gasimporten, stärkt die Versorgungssicherheit und schafft zugleich Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung. Biomethan ist die krisensicherste Alternative zu russischem Erdgas!

Die starke Abhängigkeit von russischem Gas stellt ein ernstzunehmendes Problem für Österreich dar, beziehen wir hierzulande doch rund 80 Prozent des heimischen Gasverbrauchs aus Russland. Österreich zählt somit zu den EU-Mitgliedsstaaten mit der höchsten Abhängigkeit gegenüber russischen Importen. Durch die aktuelle Situation rund um die russische Invasion in der Ukraine steht die Diskussion über ein Gas-Embargo tagtäglich in den Medien. Gleichzeitig droht die russische Regierung mit einem Gas-Lieferstopp. Weitere Lieferungen russischen Erdgases an Polen und Bulgarien wurden bereits von Russland unterbunden.

Diese über Jahrzehnte gewachsene Abhängigkeit gegenüber Importen fossiler Energie aus Russland soll nun mit vereinten nationalen und internationalen Kraftanstrengungen vollzogen werden. Alternativen zu fossiler Energie sind vorhanden, auch in Österreich. 

Die inländische Aufbringung von erneuerbaren Gasen stellt somit eine der wesentlichen Säulen dar, um den Importbedarf russischen Erdgases auf ein verringertes Niveau zu bringen. Derzeit ist eine Grüngasproduktion von insgesamt 7,5 TWh in Österreich bis zum Jahr 2030 in Planung. Der Großteil davon soll durch Biomethan aus der Vergärung von organischen Abfällen und Reststoffen realisiert werden. Grüner Wasserstoff aus erneuerbarem Strom soll ebenfalls zur Unabhängigkeit beitragen.

Biomethan aus Biogas gilt als die am schnellsten verfügbare und zukunftssicherste Alternative. Die österreichische Biogasbranche steht bereit, ihren Beitrag zu einem nachhaltigen zukünftigen Energiesystem zu leisten. Derzeit speisen bereits 15 Anlagen durch Aufbereitung von Biogas das erzeugte Biomethan in das österreichische Erdgasnetz ein. Durch die Umstellung bestehender Biogasanlagen auf die Gasnetzeinspeisung könnten über 1 TWh innerhalb von eineinhalb Jahren realisiert werden. Zudem besitzt Österreich bereits heute über die nötigen Spitzentechnologien im Bereich der organischen Abfallbehandlung, Nutzung von Reststoffen aus Land- und Holzwirtschaft und der Gasaufbereitung um die Zeile bis 2030 zu erreichen

Die österreichische Gasinfrastruktur ist vorbereitet und kann sofort und ohne hohen Kostenaufwand auf den Transport und die saisonale Speicherung klimaneutraler Gase umgestellt werden. Der Ausbau einer inländischen Grüngasproduktion wird zudem nicht nur einen Schritt weg von der Importabhängigkeit russischen Erdgases bedeuten, er wird außerdem zu einer Erhöhung der Versorgungssicherheit und einer Steigerung der Wertschöpfung im eigenen Land beitragen.

Veröffentlicht am 30.06.2023