Nachlese - Unternehmen umbauen Teil 1/2022

Am 21. April 2022 fand der erste Teil der diesjährigen klimaaktiv Energieeffiziente Betriebe Webinar-Reihe Unternehmen umbauen – Erfahrungen auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität statt.

„Raus aus Öl und Gas“ ist eine der zentralen Herausforderungen für Unternehmen auf dem Weg in eine klimaneutrale Zukunft. Welche Unterstützung das klimaaktiv Netzwerk dabei geben kann, erläuterte Petra Lackner, Programmleiterin klimaaktiv Energieeffiziente Betriebe: „klimaaktiv Vorreiterbetriebe – unsere Projektpartner gehen mit gutem Beispiel voran. Sie planen strategisch den Ausstieg aus den fossilen Energieträgern bis 2040 mit schon sehr konkreten Maßnahmen bis 2030. klimaaktiv bietet Anleitungen zur Erstellung eines Maßnahmenplans und berichtet regelmäßig von den Erfahrungen der Projektpartner. Die Good Practice Beispiele der Projektpartner können als weitere Anleitung für die Entwicklung von Maßnahmen herangezogen werden.“

Voraussetzung für die Projektpartnerschaft ist das Einreichen einer umgesetzten Effizienzmaßnahme und eines Maßnahmenplans 2030. Mehr Informationen zur Einreichung von Effizienzmaßnahmen und zur Projektpartnerschaft, erhalten Sie von Karin Hauer, die für das Partnermanagement im Programm zuständig ist. Die aktuellen Projektpartner finden Sie hier.

Ob sich die aktuellen Energiepreise auf Betriebe und die Produktion auswirken, war Teil einer Mentimeter-Umfrage. Nur drei der teilnehmenden Betriebe haben angegeben die Produktion aufgrund steigender Preise eingeschränkt zu haben, kein Betrieb musste die Produktion einstellen. Thema der zweiten Frage war die aktuelle Lage in der Ukraine und die Auswirkung auf den Ausstieg aus Erdgas. Was bereits aus Vorgesprächen mit Betrieben bekannt war, wurde bei dieser Umfrage bestätigt. Die aktuelle Lage beschleunigt den Ausstieg aus Erdgas. Betriebe versuchen schneller aus der Abhängigkeit zu kommen und setzen auf Alternativen.

Schenker & Co AG, Energieeffiziente Betriebe Projektpartner  seit 2016, arbeitet laufend daran Klimaschutzmaßnahmen im eigenen Unternehmen zu setzen und nachhaltige Logistiklösungen für Kunden zu entwickeln. Klare Ziele des Unternehmens sind: Die Transportemissionen – gemessen in Gramm CO2e pro Tonnenkilometer – sollen über alle Transportträger bis 2030 um 40 % gesenkt werden. Im Bereich der Terminals soll der Energieverbrauch um 2,6 % pro Jahr gesenkt, der Wasserverbrauch eingedämmt und die Recyclingquote erhöht werden.

Anna Krenn, Head of Environmental Management bei Schenker, gibt einen kurzen Einblick in die Herausforderungen und Lösungen auf dem Weg zu den Klimazielen. Ihr Fazit: „Als Global Player übernehmen wir Verantwortung und schützen unsere Umwelt für gegenwärtige und zukünftige Generationen. Wir verfolgen einen ganzheitlichen nachhaltigen Ansatz, um als Unternehmen belastbar und zukunftsfähig zu sein.“

Die GMS Gourmet GmbH, Projektpartner seit 2016, hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 CO2 neutral zu sein. Wie weit sie auf diesem Weg schon sind und wie der Plan zum Ausstieg aus den fossilen Energieträgern aussieht, stellte Martin Paveza, Technischer Leiter des Frischeküche Standortes Wien, vor. Auf die Frage warum Nachhaltigkeit und Energieeffizienz nicht erst seit den steigenden Energiepreisen Themen bei GOURMET sind, hat Martin Paveza eine klare Antwort: „Lebendige Natur, sauberes Wasser und reine Luft sind Grundlage unseres Lebens. Sie müssen für unsere Kinder und Enkelkinder bewahrt werden. Hier übernimmt die GMS GOURMET GmbH als Unternehmen Verantwortung. Wir schützen unsere Umwelt und gehen sorgsam mit begrenzten Ressourcen um. Wir setzen uns aktiv für nachhaltiges Wirtschaften ein und sind Vorreiter in der Branche. Lebensmittelsicherheit und eine effiziente Energiepolitik sind dabei die Eckpfeiler unseres Handelns.“ Wichtige Eckpunkte im Maßnahmenplan bei GOURMET sind der sukzessive Ausbau der PV Anlage und der Ausstieg aus Gas in den Produktionsprozessen, zum Beispiel durch den Einsatz von Hochtemperatur Wärmepumpen.

Wie man sein Energiesystem systematisch erfasst, welche Konzepte und innovativen Ansätze es gibt und wie man ein für seinen Betrieb passendes Photovoltaikkonzept entwickelt, war Thema des letzten Vortrages.

Christoph Mayr, Business Manager am AIT Austrian Institute of Technology, Center for Energy, verantwortlich für den Bereich PV Module und PV Systeme: „Betriebsgebäude bieten enormes Flächenpotential, Photovoltaik als heute bereits günstigste Stromerzeugung in großem Maßstab umzusetzen. Dies hilft den Unternehmen ihre Energiekosten deutlich zu senken und ist außerdem ein wichtiger Baustein zur Erreichung der österreichischen Klimaziele. Das AIT unterstützt Unternehmen dabei, optimale Lösungen für ihre Energieversorgung und Energieeffizienzmaßnahmen aufzuzeigen.“

Wir bedanken uns bei den Referentinnen und Referenten für die spannenden Vorträge und Interviews.

Veröffentlicht am 21.04.2022