Mehr als die Hälfte aller EU-Mitgliedsstaaten unterstützen Europäische Radverkehrsdeklaration

Mit der Unterzeichnung der European Cycling Decleration wird die EU-Kommission zur Initiierung einer EU-weiten Radverkehrsstrategie aufgefordert. Neben nationalen Bestrebungen zur Steigerung der Fahrradfreundlichkeit soll es auch einen ganzheitlichen europäischen Plan geben –  das fordern immer mehr EU-Mitgliedsstaaten, unter anderem auch Österreich.

Aufruf zu europäischer Initiative

Das Rad als einziges Verkehrsmittel, das keine Emissionen verursacht, rückt weiter in den Fokus der Europapolitik. Während einige europäische Länder bereits auf staatlicher Ebene agieren und an einer nationalen Radverkehrsstrategie arbeiten, wird der Ruf nach einem ganzheitlichen Ansatz auf europäischer Ebene lauter.

In der Vergangenheit gab es bereits Bestrebungen in diese Richtung, wie die Luxembourg Declaration (2015), die EU Cycling Strategy (2017), die Graz Declaration (2018), die Benelux Declaration (2020), und den WHO/UNECE Pan-European Masterplan for Cycling Promotion (2021). Die European Cycling Decleration, unterzeichnet von mehreren EU-Mitgliedsstaaten und angeleitet von Belgien, fordert die EU-Kommission nun zur Initiierung einer europäischen Radverkehrsstrategie auf mit dem Ziel, den Radverkehrsanteil in der EU zu erhöhen.

Zu den unterzeichnenden Staaten gehören:

  • Belgien
  • Dänemark
  • Estland
  • Frankreich
  • Griechenland
  • Irland
  • Kroatien
  • Litauen
  • Luxemburg
  • Niederlande
  • Österreich
  • Slowakei
  • Slowenien
  • Spanien
  • Ungarn

Priorisierung des Radverkehrs

Die unterzeichnenden EU-Staaten fordern in der Deklaration die Priorisierung des Fahrrads als nachhaltigstes Verkehrsmittel. Dazu sollen mehr EU-Mittel bereitgestellt werden, zum Beispiel im Rahmen des European Green Deals. Gleichzeitig möchte man auch die Datenlage verbessern, um zukünftig Handlungsoptionen davon ableiten zu können.

Neben der Kommission werden auch EU-Mitgliedsstaaten adressiert und dazu aufgefordert, die Infrastruktur für Radfahrer:innen zu verbessern und zu prüfen, wo fahrradfreundlichere Verkehrsvorschriften eingeführt werden können. Unter anderem wird eine Reduktion des Tempolimits, wie die Ausweitung von Tempo-30-Zonen, als wichtige Maßnahme vorgeschlagen.

Bereichsübergreifender Ansatz

In der Deklaration wird auf die zahlreichen Vorteile des Radfahrens verwiesen. Der Umstieg auf das Rad senkt nicht nur CO2-Emissionen und entlastet den Verkehr, sondern bringt auch zahlreiche gesundheitliche Benefits und wirkt der Luftverschmutzung und Feinstaubbelastung entgegen.

Dazu hat das Radfahren auch einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Wirtschaft. Etwa 750.000 Arbeitsplätze in der gesamteuropäischen Region sind mit dem Fahrrad verbunden. Der Wert des Fahrradmarktes liegt bei 13,2 Milliarden Euro (2016). Eine Förderung des Radverkehrs bietet demnach nicht nur Vorteile für den Klima- und Umweltbereich, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf den Gesundheits-, Verkehrs- und Wirtschaftsbereich.

Veröffentlicht am 14.02.2023

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