Planungshilfe für Abstellanlagen von Transporträdern in Deutschland veröffentlicht

Transporträder prägen zunehmend das Stadtbild. Insbesondere in Innenstädten, wo die Wege kürzer und enger sind, haben Transporträder ein hohes Potenzial, das Auto für Transporte zu ersetzen. Mit wachsender Beliebtheit steigt auch der Platzbedarf. Eine Planungshilfe aus Deutschland aus dem Projekt ALADIN bietet Anhaltspunkte für die Gestaltung von Abstellanlagen im öffentlichen Raum.

Besitzer:innen eines Transportrads stoßen hin und wieder auf Hindernisse, wenn es um die Suche nach einem sicheren Abstellplatz geht. Oft fehlt schlichtweg der Platz für größere Fahrräder. Das Projekt ALADIN hat sich dieser Aufgabe gewidmet und eine Planungshilfe für die Gestaltung von Abstellanlagen für Transportfahrräder im öffentlichen Raum erstellt.

Die Abkürzung ALADIN steht für „Abstellanlagen für Lastenfahrräder in Nachbarschaften“ und wurde vom deutschen Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.

Herausforderungen beim Abstellen von Transporträdern

Transporträder gibt es in den unterschiedlichsten Formen. Das prototypische Transportrad, an dem man sich bei der Planung orientieren kann, findet man allerdings kaum. So gibt es einspurige oder mehrspurige, schmale und lange oder kurze und breite Räder, Räder mit vorderseitiger oder rückseitiger Ladefläche und so weiter.  Im Privatbereich sind vor allem die Bauformen Long John, Trike und Longtail verbreitet.

Aufgrund der größeren Abmessungen eines Transportrads und der erschwerten Manövrierbarkeit, insbesondere bei mehrspurigen Rädern, ergeben sich erhöhte Anforderungen an die Abstellanlage. Dementsprechend sind bei der Planung einer Anlage einige Dinge zu beachten.

Planungshilfen für Abstellanlagen

Damit eine Abstellanlage auch genutzt wird und die Besitzer:innen sich sicher sein können, dass ihr Fahrrad sicher aufbewahrt ist, sollten gewisse Anforderungen erfüllt werden. Die „Planungshilfe für Abstellanlagen von Lastenrädern im öffentlichen Raum“ aus dem Projekt ALADIN gibt dazu folgende Empfehlungen:

  • Transporträder sind relativ standsicher. Es ist jedoch darauf zu achten, dass keine Neigung der Abstellfläche vorhanden ist, um ein unbeabsichtigtes Wegrollen zu verhindern.
  • Transporträder sind deutlich kostenintensiver als herkömmliche Fahrräder, vor allem wenn ein elektronischer Antrieb vorhanden ist. Daher sollte der Standort diebstahlsicher sein, zumindest aber das Anschließen am Rahmen mit verschiedenen Schlossarten gewährleistet sein. Die standardisierten Anlehnbügel sind meist mit Transporträdern nicht kompatibel.
  • Eine Anlage sollte komfortabel zugänglich sein. Zum bequemen Ein- und Ausparken wird empfohlen genügend Platz einzuplanen, damit zum Beispiel auch Kinder sicher ein- und aussteigen können.
  • Beim Langzeitparken ist auf einen Witterungsschutz zu achten, insbesondere gegen Nässe. Auch hier gilt es, genügend Platz für eine Überdachung einzuplanen.
  • Die Abstellanlage sollte zudem gut erreichbar und auffindbar sein. Dies kann durch Hinweisschilder und Piktogramme sowie durch Rampen für einen barrierefreien Zugang erreicht werden.
  • Um die Akzeptanz zu erhöhen, wird empfohlen auch auf die Gestaltung im öffentlichen Raum zu achten. Die Anlage sollte sich in das Straßenbild einfügen und nicht in Konkurrenz zur Stadtgestaltung stehen.
  • Zusätzliche Serviceangebote wie Self-Service-Stationen mit Fahrradpumpe oder Werkzeug erhöhen ebenfalls den Komfort und die Nutzung.

Wie Abstellanlagen aussehen können, welche Maße empfohlen werden sowie bereits umgesetzte Good-Practice Beispiele finden Sie in der Planungshilfe. Diese ist unten verlinkt und kann dort heruntergeladen werden.

Veröffentlicht am 25.05.2023

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