Während der Pandemie ist das Interesse an Freizeitaktivitäten im Freien enorm gestiegen. Vor allem das Fahrradfahren wird immer beliebter und das schlägt sich nun auch in den Verkaufszahlen des Sport- und Fahrradfachhandels nieder. So wurden 2022 mehr Fahrräder und E-Bikes verkauft als im Jahr zuvor. Dank der Förderung des Bundes wurde dazu vermehrt in qualitativ hochwertigere Modelle investiert.
Wirtschaftskraft der Fahrradbranche wächst
Insgesamt 1,39 Milliarden Euro Umsatz konnte der Sport- und Fahrradfachhandel letztes Jahr verzeichnen. Das ist ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei entfielen rund drei Viertel des Umsatzes auf Fahrräder mit E-Antrieb. So gab man in Österreich durchschnittlich 4.203 Euro für ein E-Bike aus und damit 23,3 Prozent mehr als im Jahr 2021. Für ein konventionelles Fahrrad wurde im Schnitt 1.790 Euro bezahlt (39 Prozent mehr als im Vorjahr).
Der Sport- und Fahrradfachhandel war von den allgemeinen Umsatzeinbrüchen während der Pandemie kaum betroffen. Von 2021 auf 2022 ist dieser um 5,9 Prozent auf einen Wert von insgesamt 2,39 Milliarden Euro gewachsen. Nur der Bekleidungshandel und der Schuhhandel generierten ein größeres Umsatzplus.
Jedes zweite Fahrrad ist ein E-Bike
Die starke Umsatzsteigerung in der Fahrradbranche ist auf das große Interesse an E-Bikes zurückzuführen. Durch steuerliche Anreize ist nicht nur die Bereitschaft gestiegen, mehr Geld in ein hochwertiges E-Bike zu investieren, sondern auch der Absatz. Im Jahr 2022 war bereits jedes zweite verkaufte Fahrrad mit einem elektronischen Antrieb ausgestattet. Insgesamt 246.728 E-Bikes gingen demnach in den Handel, also um 11 Prozent mehr als im Vorjahr. Der derzeitige Bestand an E-Bikes in Österreich wird auf 1,1 Millionen Stück geschätzt.
Großes Potential für E-Transporträder und E-Falträder
Noch eher wenig genutzt, aber doch immer mehr im Kommen sind (E-)Transporträder und (E-)Falträder. Vor allem im urbanen Raum prägen sie zunehmend das Stadtbild. Lastenräder sind eine gute Möglichkeit, schwere Gegenstände klimaneutral zu transportieren, ohne auf ein Auto zurückgreifen zu müssen. Falträder wiederum eignen sich besonders gut in Kombination mit dem öffentlichen Personennahverkehr, da viele Modelle in den meisten Zügen und Bussen als Handgepäck ohne Aufpreis mitgenommen werden dürfen. Die „letzte Meile“ zum oder vom Arbeitsplatz kann so einfach und schnell zurückgelegt werden.
Zwar wurden 2022 insgesamt nur 3.917 Falträder verkauft, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies allerdings ein Plus von 63 Prozent. Seit heuer gibt es zudem erstmals eine Förderung für Falträder mit oder ohne E-Antrieb, was einen weiteren Anstieg der Verkaufszahlen erwarten lässt.
Fördermittel unterstützen bei der Anschaffung
Der Sport- und Fahrradfachhandel sieht beim Vertrieb verschiedener E-Bikes noch Luft nach oben. Die neuen Förderungen des Bundes, welche erstmals auch (E-)Falträder umfassen, erleichtern zusätzlich die Anschaffung. Privatpersonen können für (E-)Falträder und (E-)Transporträder Förderungen in Anspruch nehmen, Betriebe, Gemeinden und Vereine haben zusätzlich die Möglichkeit, E-Bikes fördern zu lassen. Informationen dazu finden Sie hier.