Neues "Gremium Fußverkehr" in Berlin - Zu-Fuß-Gehen im Fokus

In Berlin gehen viele Menschen gerne zu Fuß – und es sollen noch mehr werden. Die Millionenstadt will in Zukunft dem Fußverkehr mehr Beachtung schenken und hat daher ein neues Beratungsgremium einberufen: das neue „Gremium Fußverkehr“.

Wie in so vielen anderen Städten in Europa sind in Berlin viele Wege gut zu Fuß zu bewältigen. Doch dafür braucht es die geeignete Infrastruktur: ein gut ausgebautes Fußwegenetz, sichere Fußwege, eine attraktive Umgebung. Um diesem Ziel ein Stück näher zu kommen und die Bedingungen für zu-Fuß-Gehende deutlich zu verbessern, hat die Hauptstadt Deutschlands im November 2021 ein neues Beratungsgremium gegründet, das „Gremium Fußverkehr“. Die Gründung von solchen Gremien zur Förderung von nachhaltigen Mobilitätsformen ist im Mobilitätsgesetz verankert.

Das "Gremium Fußverkehr" als Bindeglied

Das neue „Gremium Fußverkehr“ bringt Akteurinnen und Akteure von innerhalb und außerhalb der Verwaltung zusammen, um den Fußverkehr in Berlin zu fördern. Es besteht aus Mitgliedern der Verwaltung, von Verbänden (wie dem Fachverband Fußverkehr Deutschland), Kammern, aber auch zivilgesellschaftlich Handelnden sowie Privatwirtschaft. Damit setzt das neue Gremium auf intersektorale Kooperation und Koordination. Das „Gremium Fußverkehr“ soll in Zukunft die zuständige Senatsverwaltung bei der Planung und Umsetzung von Maßnahmen zur Förderung des zu-Fuß-Gehens unterstützen. Zu den Aufgaben gehört auch das Mitwirken an der Erarbeitung eines eigenen Fußverkehrsplans. So soll das neue Gremium Berlin mit zusätzlichem Fachwissen und Expertise rund um nachhaltige Mobilität und mit neuen Blickwinkeln bereichern, um den Fußverkehr in der Stadt weiter zu stärken und das zu-Fuß-Gehen zu einer Priorität zu machen. Es soll drei Mal im Jahr zusammenfinden und weitere Schritte in der Fußverkehrsförderung planen.

Schnittstellen mit dem Radverkehr nutzen

Maßnahmen zur Förderung des Fußverkehrs überschneiden sich häufig mit jenen zur Förderung von anderen aktiven Mobilitätsformen, allen voran Radfahren, wie beispielsweise Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung. Solche Querschnittsthemen sollen künftig auch mit der Gründung eines eigenen Gremiums zum Fußverkehr nicht isoliert betrachtet werden. Das bereits bestehende Gremium zum Radverkehr, „FahrRat“, das Pendant zum neuen „Gremium Fußverkehr“, wird mit dem neuen Beratungsgremium zusammenarbeiten.

Aufmerksamkeit und Fokus durch ein eigenes Gremium

Lange Zeit galt das Hauptaugenmerk dem Radverkehr – langsam zieht der Fußverkehr nach. Durch die Gründung eines eigenen Beratungsgremiums zum Fußverkehr macht Berlin deutlich, dass das zu-Fuß-Gehen ernst genommen wird. Denn das zu-Fuß-Gehen steckt voller Potential, die urbane Mobilität nachhaltig und aktiv zu gestalten. Eine fußverkehrsfreundliche Gestaltung kommt letztlich allen Bewohner:innen der Stadt zugute: Durch eine verbesserte Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, mehr Begrünung und mehr Verkehrssicherheit. Es ist an der Zeit, dass der Fußverkehr in den Fokus rückt. In Österreich gibt es hierfür auf nationaler Ebene die Arbeitsgruppe Gehen, die vom Bundesministerium für Klimaschutz gemeinsam mit dem Umweltbundesamt betreut wird. Die bundesweite AG Gehen koordiniert die Interessen von zu-Fuß-Gehenden gegenüber Stakeholdern, behandelt konkrete Fragestellungen zur Förderung des Gehens auf Bundesebene und vernetzt unterschiedliche Zielgruppen, Verwaltungsebenen und Interessensvertretungen. Zurzeit beschäftigt sich die AG Gehen intensiv mit der Aktualisierung des nationalen Masterplans Gehen, um dem Fußverkehr in Österreich die Beachtung zu schenken, die diese umweltschonende und gesunde Mobilitätsform verdient.

Veröffentlicht am 31.01.2022

Mehr zu diesem Thema

Hier können Sie Ihre Auswahl nach Elementtypen einschränken.