Die Missionzero Methode

Wieviel fossile Rohstoffe stecken in Produkten, Prozessen oder Regionen? Wie kann diese Menge effizient verringert werden? Das wird in der Missionzero untersucht. Erfahren Sie mehr über unsere Arbeitsweise, Ziele und Methoden.

Das Grundproblem der Klimakrise ist die vielfältige Verwendung von fossilen Rohstoffen wie Erdöl, Kohle und Erdgas. Es ist daher essentiell, dass wir den Einsatz dieser Stoffe in allen Anwendungen rasch minimieren.

Oft wird dabei übersehen, dass Erdöl, Kohle und Erdgas aber nicht nur als Energieträger und Kraftstoff genutzt werden, sondern auch stofflich gebunden in vielen Produkten enthalten sind. Beispielsweise in Kunststoffen, Kosmetikprodukten, Kleidung, Reinigungsmitteln oder auch Kaugummi. Zudem importieren wir diese fossilen Rohstoffe "virtuell" in Form von Konsumgütern, da für deren Herstellung im Ausland ebenfalls Erdöl, Kohle und Erdgas benötigt wurden. Fossile Rohstoffe sind universell einsetzbar und vergleichsweise billig. Das macht unser ganzes Leben in hohem Maße abhängig.

Vor diesem Hintergrund beschäftigt sich klimaaktiv Missionzero ganzheitlich mit dem Thema Einsatz von fossilen Rohstoffen. Wir untersuchen Lebenszyklen „von der Wiege bis zur Bahre“ (engl. "cradle to grave"), d.h. von der Produktion (inklusive aller benötigerter Importe) über die Nutzung bis hin zur Verwertung und Entsorgung. Darauf werden gemeinsam mit lokalen und regionalen Akteurinnen und Akteuren konkrete Maßnahmen erarbeitet, mit denen messbare Ergebnisse bei der Reduktion von fossilen Rohstoffen erzielt werden.

Eine Missionzero-Analyse durchläuft 4 Phasen:

  1. Auswahl und Beschreibung des untersuchten Systems: je nach Fragestellung werden die unterschiedlichsten Systeme analysiert, von der Umstellung eines Fuhrparks auf alternative Antriebe über den fossilen Einsatz in einzelnen Gemeinden bis hin zu ganzen Regionen. Zu Beginn wird das zu analysierende System beschrieben und verfügbare Daten (z.B. Energieverbrauch, Materialeinsatz) werden zusammengetragen.
  2. In einem zweiten Schritt wird mit Hilfe von Ökobilanzsoftware und Ökobilanzdatenbanken ein Modell des zu untersuchenden Systems erstellt. Dieses bildet die Basis für die Berechnung des Einsatzes von fossilen Rohstoffen und dient als Ausgangslage für erzielbare Verbesserungen. Fossile Rohstoffe werden in die Einheit „Tonnen-Erdöl-Äquivalent“ umgerechnet.
  3. Im Rahmen von Sensitivitätsanalysen wird dann untersucht, wo die größten „Hebel“ (Handlungsoptionen) zur Reduktion des Einsatzes von Erdöl, Erdgas und Kohle bestehen.
  4. In Folge werden konkrete Umsetzungsmaßnahmen vorgeschlagen, deren Umsetzung begleitet, und die erzielten Einsparungen quantifiziert.

Dieser ganzheitliche Ansatz der Mission Zero einer stofflich wie energetischen Betrachtung in Lebenszyklen sowie operativer Umsetzung abgeleiteter Maßnahmen trägt zur Verbreitung vielfältiger Angebote der Klimaschutzinitiative klimaaktiv bei.

In weiterer Folge soll ein breiter Roll-out dieser fossilfreien Lösungen in Gemeinden, Betrieben etc. erfolgen. Das unterstützt die operative Umsetzung der österreichischen Energie- und Klimaziele.

Veröffentlicht am 17.09.2020