Brennholz aus Österreich - ein krisensicherer Energieträger

In Österreich wird rund ein Viertel des Bruttoinlandsverbrauchs von Bioenergie durch Brennholz (Scheitholz) gedeckt. Mehr als eine Million Haushalte heizen in Österreich mit Holz. Brennholz aus dem nachhaltig bewirtschafteten Wald ist eine wichtige Stütze unserer Energieversorgung und macht uns unabhängig von Energieimporten.

Brennholz wird in der Regel zwei Jahre gelagert, damit es trocken genug für den Einsatz in Kesseln, Öfen und Herden ist. Die Holzlager sind ein wichtiger Speicher für Energie, welcher im Bedarfsfall im Winter genutzt wird. Das Heizen mit Holz trägt wesentlich dazu bei, den Energiemarkt speziell im Winter zu entlasten. Da Brennholz immer ein bis zwei Jahre im Voraus produziert wird, gibt es in der Regel genug Holz um den Bedarf zu decken.

Da Energieholz derzeit stark nachgefragt wird, kann es regional zu Lieferverzögerungen kommen, da die Logistik nicht so schnell auf Nachfragespitzen reagieren kann. Auch die Preise gehen entsprechend der hohen Nachfrage nach oben. Dennoch ist Brennholz im Vergleich zu fossilen Energieträgern wie Öl und Gas vergleichsweise günstig. In der klimaaktiv Marktinformation Teil 3 („Preisentwicklung“) analysieren wir Preisentwicklungen von Energieträgern. Während es bei fossilen Energieträgern wie Heizöl im ersten Quartal des Jahres 2022 zu enormen Preissteigerungen für Endkund:innen gekommen ist, zeigt sich, dass das Heizen mit Scheitholz bei Durchschnittspreisen von unter fünf Cent pro Kilowattstunde wesentlich günstiger ist. Zudem bieten moderne Scheitholzkessel nahezu den gleichen Komfort wie die fossilen Alternativen: mit entsprechend dimensioniertem Pufferspeicher und gedämmter Fassade ist ein Nachlegen von Holzscheiten in der Regel auch nur alle zwei Tage notwendig. Kachelöfen speichern die Wärme über vielen Stunden und sorgen für ein behagliches Raumklima.

Ein zunehmend wichtiger Faktor im Energiesystem ist die Versorgungssicherheit und Resilienz: Während diese bei importierten Energieträgern und insbesondere Erdgas zunehmend unsicher wird, ist Holz in Österreich ein krisensicherer, heimischer Rohstoff. In Österreich werden jährlich rund 7 Millionen Festmeter (m³ feste Holzmasse) Scheitholz verwendet. Der Zustand des Waldes und die geernteten Holzmengen werden in Österreich streng überwacht, das Forstgesetz stellt nachhaltiges Wirtschaften sicher. Brennholz wird von vielen Kleinwaldbesitzer:innen und oft im Selbsterwerb erzeugt. Das Geld verbleibt in der Region und finanziert somit keine Kriege in anderen Weltregionen.

Veröffentlicht am 23.02.2023