Das neue Werk mit rund 30 neuen Arbeitsplätzen stellt für die kleine Gemeinde in der strukturschwachen Region nahe der tschechischen Grenze einen bedeutenden wirtschaftlichen Impuls dar.
Hanf dämmt grüner
Der heimische Rohstoff Hanf ist ein Musterbeispiel an Nachhaltigkeit und Energie-Effizienz. Er braucht keinen Dünger, keinen Pflanzenschutz und bindet schon beim Wachstum große Mengen CO2. Die Hanfpflanze wird zur Gänze verwertet. Neben Nahrung (Öl, Samen) und Medizin liefert die Pflanze auch extrem reißfeste Fasern, ideal für Dämmstoffe und Hausbau, Papier- und Textilherstellung. Die Herstellung von Hanfprodukten verbraucht wesentlich weniger Energie, als z.B. die Verarbeitung von Holz und ist sehr umweltschonend. Aus diesen Gründen sind die Hanffaser-Dämmplatten von Naporo auch Träger des Österreichischen Umweltzeichens und wurden unter anderem mit dem Klimaschutzpreis ausgezeichnet.
Neben der Energieeinsparung bringt die Hanffaser-Dämmplatte dem Kunden weitere technische Vorteile gegenüber anderen, bewährten Produkten. Besonders zu erwähnen sind der herausragende Schallschutz und die hohe Widerstandsfähigkeit gegenüber mechanischen Belastungen wie Hagel. Die Produktionszahlen von Hanfdämmstoffen stiegen in den vergangenen Jahren stetig an. Im Jahr 2013 wurden erst etwa 500 Tonnen Hanfstroh zu 25.000 m² Gebäudedämmung verarbeitet. Im darauffolgenden Jahr konnte diese Menge bereits verdoppelt werden und in Kooperation mit dem Unternehmen Capatect aus Perg in OÖ wurde der Grundstein für eine neue modernisierte Produktionsanlage in Haugsdorf gelegt. Seit 2015 produziert Naporo hier gemeinsam mit Capatect die weltweit erste zertifizierte und technisch ausgereifte Hanfdämmung für Fassaden. Mit Hilfe dieser Anlage konnte die Produktionsmenge im Vergleich zu 2013 mittlerweile vervielfacht werden.
Das neue Werk
Für die Ausweitung der Produktionskapazitäten wurden rund 2 Mio. Euro in einen neuen Standort in Klein Haugsdorf investiert. Die modernisierte Produktionsanlage für Wärmedämmplatten aus Hanffasern wurde in einem ehemaligen Betriebsgebäude der Firma Bauernland untergebracht. Bereits Mitte Mai 2015 konnte die Anlage in Betrieb gehen und schuf 30 neue Arbeitsplätze in der Region. Damit wurde die Produktionskapazität im Bereich Hanfdämmstoffe verdoppelt und ermöglicht neben einer verstärkten Präsenz am österreichischen Markt auch einen internationalen Vertrieb österreichischer Hanfprodukte. Ein weiterer Vorteil der neuen Anlage ist die Nähe zu seinen Rohstofflieferanten, den Hanfbauern des Weinviertels. Die kurzen Transportwege erhöhen die Effizienz der Anlage und verbessern zusätzlich die Öko-Bilanz der Hanfprodukte. Als Zulieferer fungieren hauptsächlich die Hanfbauern aus Hanfthal, die sich hierfür zu einem eigens gegründeten Unternehmen zusammengeschlossen haben.
Regionale Wertschöpfung
Dank der regionalen Zulieferkette verbleibt ein großer Teil der Wertschöpfung in der Region. Derzeit sorgen mehr als 90 Landwirte aus der Umgebung für den nötigen Nachschub. In Hanfthal wurde dazu eigens das Unternehmen Hanfstrohverwertungs GmbH (HSV) gegründet. Damit sichert die Verwendung von österreichischem Hanf und die nahe Produktionsanlage eine hohe und nachhaltige Wertschöpfung für die Region. Herr DI Robert Schwemmer, Geschäftsführer bei Naporo, meint dazu: „Ich bin sehr froh über die hochmotivierten Mitarbeiter aus der Region, die mit Herz und Verstand unser Projekt tatkräftig unterstützen". Bürgermeister Andreas Sedlmayer ergänzt: „Für die Gemeinde ist diese Betriebsansiedlung mit den neuen Arbeitsplätzen ein echter Glücksfall".