Mit Holz hoch hinaus

Mit dem HoHo Wien entsteht in der Seestadt Aspern das weltweit höchste Gebäude in Holz-Hybridbauweise.

Zwei Visionen – das Thema Holzbau sowie die Idee einer unkonventionellen Immobilie – standen am Beginn für die Entwicklung und Kreation des HoHo Wien, einem Holzhochhaus mit mehr als achtzig Meter Höhe. Das Gebäude, dass zu einem Großteil aus Holz bestehen wird, ist eine bautechnische Herausforderung und bedarf genauester Planung, ein kreatives Team und das geeignete Baufeld. Für die Realisierung des HoHo Wien überarbeiteten Caroline Palfy, das Architektenteam RL+P, der Statiker Richard Woschitz und der Brandschutzplaner Alexander Kunz die bereits am Markt befindlichen Hybridbauweisen neu, stets bedacht auf die besonderen Anforderungen hinsichtlich Tragwerksplanung, Brandschutz und effizienter Nutzbarkeit. Dank innovativer Holz-Technik wird der Holzbauanteil ab dem Erdgeschoß bei rund 75 Prozent liegen.

Im Holzhaus  arbeiten und einkaufen

Das innovative Holzhochhauses, genannt „HoHo Wien“, wurde von Bmst. Ing. Caroline Palfy, Projektentwicklerin und Geschäftsführerin der Entwicklungsgesellschaft, bereits im Frühjahr 2015 konzeptioniert. Die Planung sieht ein 84 m hohes Gebäude mit 24 Stockwerken in Holz-Hybridbauweise vor. Eine Besonderheit dieses Bauwerks ist die Sichtbarkeit des Holzes, außen sowie im Innenraum. Das Element Holz bleibt somit spürbar und erzeugt eine positive Atmosphäre für BewohnerInnen, BesucherInnen und Angestellte im Gebäude. Das HoHo Wien kombiniert einzigartig Wohn- und Gewerbeflächen. Auf 24 Stockwerke erstrecken sich Flächen für Restaurants, Health, Beauty, Wellness, Business, Hotel und Appartements, welche auf Basis der östlichen Elementen-Lehre aufgebaut sind. Holz, Feuer, Erde, Metall, Wasser, Erde und Leere spiegeln sich in der Nutzung dieser Flächen wieder und erzeugen im HoHo Wien – nach dem Prinzip „Alles unter einem Dach“ – eine spezielle Symbiose von Work & Life-Balance. Das Projekt hat mittlerweile alle bürokratischen Hürden überwunden und mit seiner Realisierung wird noch 2016 begonnen. Nach einer nur zwei Jahre dauernden Bauzeit soll das weltweit höchste Holz-Hybrid-Bauwerk im Jahr 2018 fertig sein.

Geplante Umsetzung

Mit dem HoHo Wien wird das Thema Holz in großvolumigen Bauten vollkommen neu gedacht. Um die  städtebaulichen Kriterien zu erfüllen, muss das Bauwerk hinsichtlich Tragwerksplanung, Brandschutz und effizienter Nutzbarkeit besondere Anforderungen erfüllen. Um diese zu erfüllen, kommt beim HoHo Wien eine Holz-Beton-Konstruktion zum Einsatz. Diese Hybridbauweise vereint die konstruktiven Vorteile dieser Materialein miteinander. Das Fundament wird noch in Stahlbeton ausgeführt. Ab dem Erdgeschoß liegt der Holzbauanteil dann bei 75%. Um einen Kern aus  Stahlbeton entstehen 24 Stockwerke Nutzfläche in innovativer Holzbautechnik. Diese setzt auf die serielle Vorfertigung von Stützen, Unterzug, Deckenplatten und Fassadenelemente aus Massivholz. Vom tragenden Gebäudekern ausgehend schließen Holzverbunddecken mit Stützen in der Fassade ab. Das Ergebnis sind große sichtbare Holzflächen, die für ein angenehmes Raumklima im Innenraum sorgen. Der Einsatz weniger, einfacher Bauelemente in großer Zahl lässt so ein wirtschaftliches, hochflexibles und nachhaltiges Gebäude entstehen. Auch in der technischen Ausstattung setzt sich das Thema Nachhaltigkeit fort. Ein umfassendes Energiekonzept umfasst sowohl Optimierung der Energieversorgung als auch Minimierung der Energieverluste. Dazu sind unter anderem Aufzüge mit Energierückgewinnung, Photovoltaik-Anlagen und Fundamentabsorber sowie ein dezentrales Lüftungssystem mit Konditionierung vorgesehen. Die Qualität der Umsetzung wird im HoHo Wien nach den Kriterien des neuen Bewertungssystems TQB (Total Quality Building) der ÖGNB bewertet. Mit einer Investitionssumme von rund 65 Millionen Euro, getätigt vom privaten Investor Günter Kerbler, entsteht nun ein Gebäude mit einer Bruttogesamtfläche von 25.000 m2. Geplant ist, etwa 19.500 m2 dieser Fläche für verschiedenste Nutzungen zu vermieten.

Nachwachsender Rohstoff Holz

Holz hat viele Vorteile: es verfügt nicht nur über gute technische Eigenschaften wie hohe Stabilität und Elastizität. Österreich gehört mit einer Waldfläche von knapp 4 Millionen Hektar (ha) bzw. rund 48 % Waldanteil an der Landesfläche zu den waldreichsten Ländern Europas. Wälder erhalten, nicht abholzen, ist Grundprinzip: genutzt wird nur nachhaltig! Darüber hinaus eignet sich Holz ideal für eine kaskadische Nutzung und steht im Gegensatz zu mineralischen Baustoffen wie z.B. Beton, nach der stofflichen Verwendung als erneuerbarer Energieträger zur Erzeugung von Wärme und elektrischer Energie zur Verfügung. Diese ökologischen Vorteile von Holz waren definitiv mit ein Grund für die Wahl des Baustoffes Holz. Nach Angaben der PlanerInnen werden für den Bau des HoHo Wien insgesamt etwa 3.600 m³ Holz verbaut. Gegenüber einer Ausführung in Stahlbeton spart diese Bauweise rund 2.800 Tonnen CO² ein, was den jährlichen Emissionen von über 1300 PKW’s entspricht. Zusätzlich werden durch die einfache und schnelle Holzbautechnik im Vergleich zur Stahlbetonkonstruktion rund 300.000 MWh Energie eingespart, was dem jährlichen Heizwärmebedarf von etwa 32.000 Wohneinheiten entspricht.  

Weiter Informationen finden Sie unter www.hoho-wien.at

Veröffentlicht am 23.02.2016