Gebäudereport 2014

Hinsichtlich der Anzahl der Gebäude und der Brutto-Grundfläche kann ein kontinuierlicher und beindruckender Anstieg bei klimaaktiv Gebäudedeklarationen verzeichnet werden.

Mit dem klimaaktiv Gebäudestandard gibt es ein österreichweites, neutrales und transparentes Qualitätszeichen, das allen AkteurInnen Orientierung für eine nachhaltige, klimaschonende Bauweise gibt. In den vergangenen Jahren konnte bei klimaaktiv Gebäudedeklarationen sowohl hinsichtlich der Anzahl der Gebäude als auch der Brutto-Grundfläche ein kontinuierlicher und beindruckender Anstieg verzeichnet werden. Der Gebäudereport 2014 gibt Ihnen dazu einen Überblick.

Entwicklung der klimaaktiv Gebäudedeklarationen

Mit einer Gesamtfläche von rund 213.000 m²BGF an deklarierten klimaaktiv Gebäuden im abgelaufenen Jahr 2014 wurde das Vorjahresniveau von 2013 um 6% gesteigert. Wie im Vorjahr stellt die Gebäudekategorie der Mehrfamilienhäuser flächenmäßig den größten Anteil und konnte einen deutlichen Zugewinn verzeichnen (+50%). Die deklarierte Bürogebäudefläche hingegen nahm gegenüber dem Vorjahr erneut ab (-40%). Im allgemeinen Trend erreichen die ausgezeichneten Bürogebäude fast ausschließlich den „GOLD“-Standard, was auf die hohen Qualitätsstandards in diesem Gebäudesegment schließen lässt. Einen leichten Rückgang gab es auch bei den „Sonstigen Dienstleistungsgebäuden“, im Ein- und Zweifamilienhaussegment konnte wieder ein leichter Anstieg sowohl in Anzahl (mehr als doppelt so viele Gebäude) als auch bei der Gesamtfläche (+ 200%) verzeichnet werden.

(Siehe Abbildung 1.)

Sie interessieren sich für die klimaaktiv Gebäudedeklaration?

Der klimaaktiv Gebäudestandard ist in den klimaaktiv Kriterienkatalogen definiert. klimaaktiv Kriterienkataloge gibt es für Wohngebäude, Bürogebäude, Bildungseinrichtungen, Hotels, Geriatriezentren und sonstige Dienstleistungsgebäude. klimaaktiv Kriterienkataloge

klimaaktiv Wohngebäude nach Bundesländern 


Insgesamt wurden bislang 225 Wohngebäude österreichweit nach dem klimaaktiv Gebäudestandard deklariert. Alleine 205 Gebäude entfallen auf die Kategorie Neubau. Wien baute auch 2014 seine Vorrangstellung hinsichtlich der Flächenanteile weiter aus (453.100 m2) und verzeichnete alleine in dieser Kategorie einen Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von rund 100.000m2. Auch in Bezug auf die Anzahl der klimaaktiv deklarierten Gebäude setzt Wien Maßstäbe. Es wurden in Wien mit Abstand die meisten Wohngebäude deklariert. 

In Kärnten konnte 2014 hinsichtlich der neu deklarierten Gebäudefläche die größte Steigerungsrate  (+170%) erreicht werden, was auch in der Gebäudeanzahl nahezu einer Verdopplung gleichkommt. In der Steiermark konnte flächenmäßig ebenfalls ein wesentlicher Beitrag an deklarierter Wohnnutzfläche (+40%) geleistet werden, ausschlaggebend dafür waren zwei große Wohngebäude. Im Gegensatz zu allen anderen Bundesländern nahmen in Tirol sowohl beim Neubau als auch bei der Sanierung Wohnnutzfläche bzw. Gebäudeanzahl stark zu.


Nach wie vor ist festzuhalten, dass bei Wohngebäuden die neu errichteten Gebäude die überwiegende Mehrheit darstellen (601.263 m²BGF im Vergleich zu 31.637 m2BGF bei Sanierungen), ersichtlich in Tabelle 1.


Tabelle 1 gibt die Aufteilung klimaaktiv deklarierter Gebäude nach Bundesland wieder. Darüber hinaus wird die Unterscheidung zwischen Neubau und Sanierung getroffen und das Ergebnis wiederum in m2BGF als auch anhand der Gebäudeanzahl ausgedrückt. 

Wie werden Wohngebäude nach klimaaktiv deklariert?

Voraussetzung für die Auszeichnung eines Gebäudes nach klimaaktiv ist die Gebäudedeklaration. Wohngebäude werden auf der Gebäudedeklarationsplattform deklariert. Zu Ihrer Unterstützung bei der klimaaktiv Gebäudedeklaration gibt es Erläuterungen zu einzelnen Kriterien, Berechnungstools, Formblätter für Bestätigungen sowie Merkblätter und Qualitätslinien.

klimaaktiv Dienstleistungsgebäude nach Bundesländern 

Bei den Dienstleistungsgebäuden ergibt sich ein differenziertes Bild. Niederösterreich hält sowohl flächen- als auch bei der Anzahl der klimaaktiv Gebäude die Spitzenposition und konnte diese gegenüber dem Vorjahr leicht steigern (+22.363 m2BGF / +7 Gebäude). Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Sanierungen, was aus der Verankerung der klimaaktiv Gebäudestandards als zusätzlicher Förderanreiz bei der Mustersanierung resultieren könnte.

Wien folgt Niederösterreich mit einer Brutto-Grundfläche von rund 175.771 m2BGF. Die übrigen Bundesländer fallen weniger ins Gewicht wie beispielsweise bei den Wohngebäuden, in Oberösterreich (+55%) und in Vorarlberg (+77%) konnten allerdings 2014 spürbare Zuwächse gegenüber dem Vorjahr verzeichnet werden. Im Burgenland wurde bislang kein Dienstleistungsgebäude deklariert. 

Im direkten Vergleich der Gebäudekategorien konnte sich der Wohngebäudebereich im Vergleich zum Dienstleistungsgebäudesektor absetzen (632.900 m2 zu 506.903 m2), nachdem im Vorjahr noch ein ausgewogenes Verhältnis vorlag. Im Vergleich von Neubau zu Sanierung überwiegt bei den Wohngebäuden nach wie vor der Neubau (205 zu 20), in der Kategorie Dienstleistungsgebäude hingegen ist das Verhältnis ausgewogener (69 zu 34). (Siehe Tabelle 2.)

Wie werden Dienstleistungsgebäude nach klimaaktiv deklariert?

Voraussetzung für die Auszeichnung eines Gebäudes nach klimaaktiv ist die Gebäudedeklaration. Dienstleistungsgebäude werden auf der Onlineplattform für Dienstleistungsgebäude  deklariert. Zu Ihrer Unterstützung bei der klimaaktiv Gebäudedeklaration gibt es Erläuterungen zu einzelnen Kriterien, Berechnungstools, Formblätter für Bestätigungen sowie Merkblätter und Qualitätslinien.

klimaaktiv Gebäudedeklarationen nach Gold, Silber, Bronze 

Ein gegenüber dem Vorjahr verändertes Bild zeigt sich in der Gebäudekategorie Wohngebäude, in der rund 55% (im Vorjahr noch 70 %) aller Gebäude den GOLD-Standard erreichen. Ausschlaggebend dafür ist der große Zuwachs in der Kategorie der Mehrfamilienhäuser, die überwiegend den SILBER-Standard erreichten. Bei den Nichtwohngebäuden (Bürogebäude und sonstige Dienstleistungsgebäude) ist der GOLD Standard unverändert ausgeprägt (44 %). Eine deutliche Aufwertung erlebte der SILBER Standard, welcher im Vergleich zum Vorjahr weitaus stärker nachgefragt wurde und den allgemeinen Trend in Richtung anspruchsvoller, hochbewerteter Gebäude nachweislich unterstreicht. Während der Standard SILBER in den letzten Jahren deutlich unterrepräsentiert war, konnte 2014 eine deutliche Verschiebung von GOLD (bei Wohngebäuden) und BRONZE (bei Nicht-Wohngebäuden) zum SILBER Standard beobachtet werden. Folgende Diagramme veranschaulichen zusammenfassend die prozentuale Aufteilung aller bislang deklarierten Gebäude, eingeteilt in die klimaaktiv Standards GOLD, SILBER und BRONZE. (Siehe Abbildung 2.)

Objekt des Monats?

klimaaktiv veröffentlicht alle erfolgreich deklarierten Gebäude in der klimaaktiv Datenbank www.klimaaktiv-gebaut.at und will damit zur Nachahmung anregen. Herausragende Neuzugänge stellen wir Ihnen als "Objekt des Monats" vor. 

Veröffentlicht am 08.07.2015