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klimaaktiv Betriebe Projektpartner seit 2019

Tirol Kliniken GmbH

Die Tirol Kliniken GmbH wurde 1991 gegründet und ist der größte und vielfältigste Gesundheitsbetrieb Westösterreichs. Von der Grundversorgung bis zur Zentrumsmedizin – das Unternehmen bildet die Eckpfeiler der Krankenversorgung in Tirol.

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Über die Tirol Kliniken GmbH

Betrieben wird ein zertifiziertes Energiemanagement nach ISO 50001. Knapp 8.550 Mitarbeiter:innen sind bei den tirol kliniken beschäftigt. Zu den tirol kliniken gehören die drei Landeskrankenhäuser Innsbruck, Hall und Hochzirl - Natters, die Landes-Pflege Klinik Tirol, das Ausbildungszentrum West und 10 weitere Tochtergesellschaften.

Die tirol kliniken in Zahlen: Pro Jahr werden rund 65.800 operative Einzelleistungen durchgeführt, 100.000 stationäre und 1,8 Millionen ambulante Behandlungen pro Jahr, 2.300 Betten mit 74 Prozent Auslastungsgrad im Durchschnitt.

Energiepolitisches Statement

Als Gesundheitsbetrieb repräsentiert der Themenbereich Gesundheit und Klimaschutz ein höchst zu priorisierendes Aufgabenfeld der Tirol Kliniken GmbH. Maßnahmen und Zielsetzungen zum Klimaschutz sind unweigerlich mit der Prävention von Krankheiten verknüpft. Dadurch stellt das Bekenntnis zu Klimaschutzzielen in den tirol kliniken einen mitgeltenden Auftrag zur Erhaltung der Gesundheit dar.

Die strategischen Ziele zur Dekarbonisierung und Energieeinsparung erwirken einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen der Prävention von Krankheiten und Gesundheitsproblemen, welche zunehmend von der Klimakrise induziert werden.

Langfristig unterstützen unsere Klimaschutz‐Maßnahmen die Aufrechterhaltung der qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Zudem möchten die tirol kliniken eine beispielhafte Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen, um weitere Betriebe und Unternehmen für Klimaschutz-Maßnahmen zu motivieren.

Stellenwert der Energieeffizienz

Wir, die Tirol Kliniken GmbH, sehen Klimaschutz als eine unserer gesellschaftspolitischen Verantwortungen. Wir verpflichten uns, bei der Errichtung und dem Betrieb unserer Gesundheitseinrichtungen, unter Berücksichtigung unserer finanziellen Rahmenbedingungen, Treibhausgasemissionen und andere negative Umweltauswirkungen sowie Energieverbrauch und ‐kosten langfristig zu reduzieren und unsere Energieeffizienz zu steigern.

Nachhaltiges Handeln und Wirtschaften ist auch über das Energiemanagement hinaus in unserer Unternehmensphilosophie verankert. Denn ein gesundes Klima und die Gesundheit der Bevölkerung stehen unmittelbar in Verbindung. So spielt für uns nicht nur die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung, sondern auch die Verantwortung des Gesundheitssektors zur Gesundheitserhaltung durch Klimaschutz eine zentrale Rolle. 

In diesem Sinn arbeiten wir ständig an der Reduzierung unseres Energieeinsatzes und der Hebung des erneuerbaren Anteils an der Energieversorgung. Wie wichtig dieser Umbau unseres Energiesystems ist, wird uns durch die aktuelle Abhängigkeit von russischem Gas vor Augen geführt. Leider kann ein großer Krankenhauskomplex nicht in ein paar Jahren das Energiesystem wechseln, da die gegebenen Strukturen nicht dafür ausgelegt sind. Wir müssen mit den kommenden Bauprojekten die Voraussetzungen schaffen, um ab 2030 den schrittweisen Ausstieg vollziehen zu können. Unser Engagement im Klimaschutz gibt Planungssicherheit, bindet Mitarbeit:innen und schafft Vertrauen bei unseren Patient:innen und in der Gesellschaft.

„Nachhaltigkeit und Klimaschutz ist den tirol kliniken wichtig, da wir als Gesundheitsunternehmen nicht nur Verantwortung tragen für die Gesundheit der Menschen von heute, sondern auch für eine gesunde Zukunft der Menschen von morgen.”

Aufteilung Gesamtenergieverbrauch und Anteil Erneuerbare (Stand 2023)

In den nachfolgenden Grafiken ist der Status 2023 für die Tirol Kliniken GmbH abgebildet: 

Abbildung 1 zeigt die Aufteilung des Gesamtenergieverbrauchs in die Bereiche Strom 52 Prozent und Wärme 48 Prozent. Der Transportbereich ist mit einem Anteil von 0,004 Prozent sehr gering.

Abbildung 2 zeigt den Anteil Erneuerbare am Gesamtenergieverbrauch in Prozent und die Anteile  der Erneuerbaren in den Bereichen Strom, Wärme und Transport.
Im Balken “Strom” sind zwei Informationen abzulesen: Der Gesamtanteil der Erneuerbaren (Netzbezug + erneuerbare Eigenerzeugung inkl. KWK) und den Anteil der nicht aus Österreich stammt (schraffiert). 

Der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch lag 2023 bei 60 Prozent. 100 Prozent im Strombereich, wobei 30,7 Prozent des erneuerbaren Stroms nicht aus Österreich stammten. 6 Prozent im Bereich Transport und 18 Prozent im Wärmebereich. 

Bisher bei klimaaktiv eingereichte Maßnahmen und Meilensteine

Südansicht des Bezirkskrankenhaus Schwaz © Bezirkskrankenhaus Schwaz Betriebsgesellschaft m.b.H.

Wärmerückgewinnung oder Wärmepumpe

Mustersanierung und Ausstieg aus den Fossilen Brennstoffen in der Dampferzeugung durch den umfassenden Umbau der Energiezentrale am Standort Schwaz.

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2024

Luftaufnahme Krankenhaus Hochzirl-Natters © A3 Jenewein, LKH Hochzirl-Natters, Standort Natters

Installation einer PV-Anlage

In Summe wurde auf den einzelnen Gebäuden eine PV-Leistung von 188 kWP mit einer Modulfläche von rund 835 m2 installiert. 

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2024

Mit dem Klimaaktionsplan bekundet die Tirol Kliniken GmbH die fortlaufende Arbeit zur Verbesserung der Energieeffizienz und Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger im Unternehmen. Damit unterstützt das Unternehmen den Weg in Richtung Klimaneutralität 2040.

Luftaufnahme Innsbruck mit Blick auf das Krankenhaus Innsbruck © Tirol Kliniken GmbH

Wärmerückgewinnung

Das bestehende Kreislaufverbundsystem wurde durch ein neues Hochleistungs-Kreislaufverbundsystem mit angepasster Regelung und stetigem Effizienzmonitoring ersetzt.

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2019

Der Weg zum klimafitten Betrieb

Auf dem Weg zum klimafitten Betrieb setzen die tirol kliniken an den verschiedenen Standorten laufen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz und um den Anteil der Eeneuerbaren zu erhöhen. 

Wichtige Meilensteine: 

Der Krankenhausstandort Hall in Tirol wird seit 2015 mit Ausnahme der Notstromversorgung nahezu ohne fossile Energieträger versorgt. Biogene Fernwärme, Grundwasserwärmepumpen mit einer Leistung von 1.500 kW und thermische Solaranlagen mit einer Leistung von 375 kW stellen die Wärmeversorgung sicher. 175 kWp Eigenstromerzeugung und Netzstrom mit rund 75 Prozent österreichischem Anteil zeichnen den grünen" Krankenhausstandort ebenfalls aus. Seit 2016 werden Elektrotransporter in der Logistik eingesetzt.

Das Bezirkskrankenhaus Schwaz (Beteiligung Tirol Kliniken GmbH) wurde im Zuge einer Mustersanierung auf „grünen“ Kurs gebracht. In einem ersten Schritt konnte der Gasbezug durch den Einsatz von Wärmepumpen und einer thermischen Sanierung um 2/3 reduziert werden. Ein umfassendes Mobilitätsprojekt (Fahrradverkehr, E-Mobilität, Mitfahrbörse etc.) sowie eine MitarbeiterInnen-Informationskampagne rundeten das Projekt ab.

Der Bildungsstandort Hall in Tirol wird seit 2014 mit biogener Fernwärme versorgt. Durch die Eigenstromerzeugung mit rund 228 kWp und die Optimierung der Wärmerückgewinnung in den Lüftungsanlagen konnte der Fremdenergiebezug reduziert werden.

Das Landeskrankenhaus Innsbruck wird mit nicht erneuerbarer Fernwärme versorgt. Durch die Zentralisierung der Dampfversorgung sowie hydraulische und verbraucherseitige Optimierungen konnte die Vorlauftemperatur im Arealnetz von 165 °C auf cirka 120 °C gesenkt werden. Zusätzlich werden die Neubauten mit Wärmepumpen mit einer Leistung von 2.900 kW beheizt.

In der Frauen- und Kopfklinik wurden die Wärmerückgewinnungen in den Lüftungsanlagen durch zentrale hocheffiziente Wärmerückgewinnungsanlagen ersetzt und der Wirkungsgrad deutlich erhöht. Cirka 70 Prozent der benötigten Kälteenergie wird durch Brunnenwasser gedeckt und u.a. über aktivierte Estriche in die Gebäude eingebracht.

Durch das Energiemanagement und innerhalb der Nachhaltigkeitsstrategie der tirol kliniken werden die Mitarbeiter:innen gezielt zu den Themen angesprochen und sensibilisiert.

 

Zeitverlauf Energie und Erneuerbare

Die nachfolgenden Grafiken zeigen den Zeitverlauf von 2020 bis 2023 in den Bereichen Erneuerbare und Energie.

Podcast - Wie werden die Kliniken energieeffizient?

Knapp 7 Prozent der österreichischen Emissionen stammen aus dem Gesundheitswesen, ein großer Teil davon aus den Kliniken. Doch wie lässt sich ein komplexes System wie eine Klinik klimafit machen? Und wie schafft man es dabei nicht die Versorgung zu gefährden? Damit beschäftigt sich Martin Lackner, als Energiecontroller der Tirol Kliniken. In dieser Folge nimmt er uns mit in seine Arbeit.