Objekt des Monats 09/2014: Logistikhalle Schachinger

Mit dem neu errichteten Hochregallager "LT1" der Firma Schachinger in Linz Hörsching wurde erstmals eine Logistikhalle nach dem klimaaktiv Gebäudestandard deklariert.

Das vor allem als Zentrallager von Metro cash & carry Österreich genutzte Gebäude ist eine der größten Lagerhallen Europas in Holzbauweise und erreicht mit 904 Punkten den klimaaktiv Gold Standard.

Zukunftsweisende Logistik

Die Halle ist bewusst als Leuchtturmprojekt für die Branche konzipiert und zeigt hinsichtlich Bauökologie, Lebenszykluskosten, Energieeffizienz und Arbeitsplatzqualität nachhaltige und neue Wege auf. Dies beginnt mit der Wahl des Standortes, der an einem hochrangigen Schienennetz (Westbahn & Phyrnbahn), an der Schnellstraße B1 und in unmittelbarer Nähe zu den Autobahnen A25 und A1 liegt. Es findet seinen Ausdruck aber ebenso in der Beauftragung eines Architektenteams: In der Regel werden derartige Hallen ohne besonderen Gestaltungswillen geplant und ausgeführt. In diesem Fall jedoch wurde das Team der POPPE*PREHAL ARCHITEKTEN beauftragt, um auch ästhetisch etwas Besonderes zu schaffen.

Energieeffizienz auf allen Ebenen


Das gesamte Haustechnikkonzept wurde auf höchste Energieeffizienz ausgelegt. Über eine Grundwasser-Wärmepumpe wird sowohl der Wärme- als auch Kältebedarf des Gebäudes bereitgestellt. Die Beleuchtung wurde in LED-Technologie ausgeführt und mit einer Tageslicht- und Bedarfssteuerung ausgestattet. Für die am Dach aufgeständerte PV-Anlage ist in der endgültigen Ausbaustufe eine Leistung von 1 MWpeak geplant. Somit wird ein größerer Anteil, als das LT1 Gebäude an Strom bezieht, am Standort produziert und wieder ins Netz gespeist.


Die Gebäudehülle hat Passivhausqualität und bewirkt gemeinsam mit der Lüftungsanlage mit Rotationswärmetauscher, dass nur wenig Energie benötigt wird, um die Halle auf konstante 14- 18°C und 40-60% Luftfeuchte zu konditionieren.

Ökologie innerhalb und außerhalb der Halle 


Großes Augenmerk wurde auch auf den Einsatz von ökologischen Baustoffen gelegt. Für Leimbinder, Vollholzstützen und Leichtbauwände kamen ausschließlich heimische Hölzer zum Einsatz. Zusätzlich wurden unter anderem auch CO2-armer Beton (CEM II/B-S42SN) und ökologische Mineralfarben verwendet. 


Ökologische, teilweise schalldämmende Materialien sind auch Teil der Kunstinstallationen, die 3 KünstlerInnenteams an Wänden und Regalfronten angebracht haben. Sie sind Ergebnis des „Kunst am Bau-Wettbewerbs“, durch die Kunstuni Linz.


Die Konzeption des Außenraums wurde durch einen Landschaftsökologen vorgenommen: heimische, teilweise selten gewordenen Pflanzen werden dort zukünftig wachsen.

Das Projekt "LT1" wurde aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie aus Landesmitteln gefördert.

Nähere Infos zum Gebäude finden Sie in der klimaaktiv Gebäudedatenbank: klimaaktiv-gebaut.at.

Veröffentlicht am 06.08.2015