Objekt des Monats 7/2013: Lab Building East

Das Lab Building East ist mit seinen knapp 7.000 Quadratmetern Bruttogeschoßfläche auf experimentelle Forschung im Bereich der Life Science und der Physik ausgelegt.

Das Gebäude steht am Campus des Institute of Science and Technology Austria (IST Austria) in Klosterneuburg. Durch die Kombination aus der optimierten Gebäudegeometrie, entworfen  vom Architektenbüro  Frank  und  Partner, und der intelligenten Haustechnik konnte das Gebäude mit 940 Punkten klimaaktiv gold erreichen.

Die Gebäude-Geometrie basiert auf der Leitidee: „Form Follows Energy“. Die Hülle wurde so kompakt wie möglich gestaltet. Ihr an einen Kristall erinnernder Aufbau  optimiert das Verhältnis von Fläche zu Volumen. Die glatte Fassadenverkleidung aus  Aluminium unterstreicht die Klarheit des Baukörpers. Die südliche Fassade wurde überhängend ausgeführt, was zu einer Reduktion des Bedarfs an Kühlenergie führt. In den Sommermonaten gelangt so nur wenig direktes Sonnenlicht in das Gebäudeinnere. Zugleich wurden auf dem nach Südosten hin abgeschrägten Dach  Photovoltaik-Elemente angebracht.


Ein Großteil der Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über das am Campus gelegene Biomassefernheizwerk. Darüber hinaus wird der Heiz- und Kühlenergiebedarf über Tiefbohrsonden und aus Wärmerückgewinnungsprozessen aus der Gebäudeinrichtung abgedeckt. Der Großteil der Wärmeabgabe erfolgt über die Heizregister in der Lüftungsanlage und die Betonkerntemperierung.

Infolge der inneren Lasten ist neben der Außenluftkonditionierung im Sommer auch eine ganzjährige Raumkühlung und die Kühlung der Laborgeräte erforderlich. Die Kälteleistung wird mittels Erdsonden und Fernkälte erzielt. Die Energiebilanz des Gebäudes wurde verbessert, indem die zur Kühlung entzogene Wärme gleichzeitig zu Heizzwecken verwendet wird. Da sich Kühl- und Heizenergiebedarf nicht genau decken, wird zusätzlich benötigte Kühlenergie mittels Freecooling, aus Erdsonden oder mittels Kältemaschinen gedeckt.


Die Lüftungsanlagen wurden mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung und intelligenten Regelungseinrichtungen (zB. bedarfsoptimierte Lüftung während und außerhalb der Betriebszeiten) ausgestattet. Vorheizregister bzw. teilweise Nachheizregister dienen zur Luftaufwärmung, zur Nachwärmung bzw. Entfeuchtung (je nach Erfordernis).


Zur Deckung des Strombedarfs werden unterstützend die an Dach und Fassade montierten Photovoltaikmodule (62.58 kWpeak) mit einem prognostizierten Jahresertrag von rund 55.000 kWh/a herangezogen.


Mehr zum Gebäude erfahren Sie auf www.klimaaktiv-gebaut.at.

Veröffentlicht am 03.04.2014