© viadonau – Österreichische Wasserstraßen-GmbH

klimaaktiv Betriebe Projektpartner seit 2023

viadonau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH

viadonau ist Infrastrukturbetreiber der österreichischen Wasserstraße.

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Über die viadonau

Mit dem Fachwissen der Mitarbeiter:innen für Infrastrukturmanagement, Schifffahrt und Logistik sowie für elektronische Informations- und Navigationssysteme, Hochwasserschutz und ökologischen Wasserbau ist das Unternehmen Dienstleister für die öffentliche Hand, Wirtschaftstreibende, Erholungssuchende und Anrainerinnen und Anrainer entlang der Donau. Im Zentrum der Unternehmenstätigkeiten steht neben dem Infrastrukturbetrieb die nachhaltige Entwicklung des Lebens- und Wirtschaftsraums Donau: Ökologie, Hochwasserschutz und Wirtschaft verstehen sich dabei als miteinander kommunizierende Systeme.

Energiepolitisches Statement

Auf Basis der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für die nachhaltige Entwicklung für die Menschen, den Planeten und den Wohlstand setzt viadonau – Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH insbesondere Maßnahmen der österreichischen Umwelt- und Energiestrategie des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) mittelfristig um. viadonau strebt dabei an, bis 2030 ein bilanziell energieautarkes Unternehmen mit einem reduzierten ökologischen Fußabdruck zu sein. Dafür sind in einem Maßnahmenprogramm umfassende Energiereduktionen in den Bereichen Mobilität, Heizung und Strom sowie die Steigerung der Energieerzeugung, mittels unter anderem Photovoltaikanlagen, geplant. Wesentlich ist der Ausstieg aus fossilen Energieträgern durch Umstellung der Heizsysteme von Öl und Gas auf Fernwärme und Hackschnitzel.

Stellenwert der Energieeffizienz

Seit 2009 werden auf Basis des etablierten viadonau-IMS (integriertes Managementsystem für Umwelt-, Arbeits- und Gesundheitsschutz) laufend Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Umweltfreundlichkeit in allen betrieblichen Prozessen evaluiert und umgesetzt. 2019 erfolgte eine wirtschaftliche Machbarkeitsstudie zur Installation von Photovoltaik-Aufdachanlagen an viadonau-Standorten. 2020 wurde auf das IMS aufbauend ein Energieeffizienzkonzept als erste Planungsgrundlage entwickelt. 

Im Jahr 2022 wurden signifikante viadonau-Prozesse analysiert, eine Zieldefinition im Sinne der Energieautarkie bis 2030 und messbare Systemgrenzen festgelegt. Weiters wurde ein Maßnahmenprogramm 2030 erarbeitet. Zudem hat viadonau ein Energieautarkie-Team aus unterschiedlichen Fachbereichen installiert. Die Steuerungsgruppe umfasst unter anderem energiebereichsverantwortliche Personen für die Themen Mobilität, Heizung, Strom sowie Energieerzeugung. Mitarbeiter:innen sind über eine Mitarbeiter:innenbeteiligung eingeladen, Ideen zur Effizienzsteigerung und Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks einzubringen. 

Im Jahr 2022 wurden kurzfristige Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt, die eine Energieeinsparung um rund 700.000 kWh (im Vergleich zum Jahr 2019) bewirkten. Dazu zählten Sanierungsmaßnahmen einer betriebseigenen Halle am Standort Bad Deutsch-Altenburg, Adaptierung der Reiserichtlinie in Hinblick auf Verkehrsmittelwahl und Nutzung von Firmen-Kfz, gezielte Einsatzsteuerung der viadonau-Schiffe und Reduktion der Kontrollfahrten im Rahmen der Wasserstraßenerhaltung (Naufahrtszyklen), Maßnahmen zur Optimierung der Heizungssteuerung in viadonau-Gebäuden, Minimierung der Stand-by-Verbräuche von Elektrogeräten und Umstieg auf E-Mobilität.

Energiekennzahlen

In der Umwelterklärung werden Umweltleistungskennzahlen gemäß EMAS-Umweltmanagementsystem (Eco-Management and Audit Scheme) dargestellt (Umwelterklärung 2021 unter viadonau.org). Darauf aufbauend wurden 2022 in Kooperation mit der Österreichischen Energieagentur Energieeffizienzkennzahlen weiterentwickelt. Die Kennzahlen beziehen sich zum Beispiel auf Stromverbrauch pro m2 geheizter Bürofläche und Treibstoffverbrauch von Geräten pro m² gemähter Fläche.

„Der Austausch im Netzwerk von klima.aktiv ermöglicht es uns, von den Erfahrungen anderer Betriebe zu lernen und innovative Lösungen zum Themenfeld Energieeffizienz und Klimaschutz zu entwickeln. Durch den Wissenstransfer und die Kooperation können wir durch gezielte Maßnahmen Kosten senken, Fördermöglichkeiten optimal nutzen und unsere Betriebsprozesse nachhaltiger gestalten. Gleichzeitig stärken wir unser Image als zukunftsorientierter Betrieb, der aktiv zum Klimaschutz beiträgt.”

Aufteilung Gesamtenergieverbrauch und Anteil Erneuerbare (Stand 2023)

In den nachfolgenden Grafiken ist der Status 2023 für die viadonau – Österreichische Wasserstraßen-GmbH abgebildet: 

Abbildung 1 zeigt die Aufteilung des Gesamtenergieverbrauchs in die Bereiche Strom 12 Prozent, Wärme 19 Prozent und Transport 69 Prozent.

Abbildung 2 zeigt den Anteil Erneuerbare am Gesamtenergieverbrauch in Prozent und die Anteile der Erneuerbaren in den Bereichen Strom, Wärme und Transport.
Im Balken “Strom” sind zwei Informationen abzulesen: Der Gesamtanteil der Erneuerbaren (Netzbezug + erneuerbare Eigenerzeugung inkl. KWK) und den Anteil der nicht aus Österreich stammt (schraffiert). 

Der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch lag 2023 bei 25 Prozent. 85 Prozent im Strombereich, davon stammten 54 Prozent nicht aus Österreich. 7 Prozent im Bereich Transport und 49 Prozent im Wärmebereich.

Bisher bei klimaaktiv eingereichte Maßnahmen und Meilensteine

Mit dem Klimaaktionsplan bekundet die via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH die fortlaufende Arbeit zur Verbesserung der Energieeffizienz und Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger im Unternehmen. Damit unterstützt das Unternehmen den Weg in Richtung Klimaneutralität 2040.

Drei Personen stehen vor einem weißen Gebäude mit der Aufschrift „Hargassner Biomasse-Heizzentrale“, daneben ein roter Radlader. © via donau - Österreichische Wasserstraßen-Gesellschaft mbH

Zwei Standorte erhielten Hackschnitzelheizungen, die alte Gasheizungen ersetzen. Die Wärmeversorgung erfolgt über Nahwärmenetze und wird außerhalb der Heizsaison durch Wärmepumpen ergänzt.

Zum detaillierten Good Practice Beispiel

Heizungssteuerung Standort Krems © viadonau – Österreichische Wasserstraßen-GmbH

An mehreren Standorten wurden Heizungssteuerungen optimiert, ineffiziente Systeme durch energieeffiziente Alternativen ersetzt und zusätzliche Maßnahmen wie thermische Sanierungen und Bewusstseinsbildung umgesetzt, um den Energieverbrauch zu senken. Zudem investierte viadonau in eine PV-Anlage mit 34 kWp am Standort Grein und plant den Ersatz von Gasheizungen durch Hackschnitzelheizungen sowie den Einsatz von Wasserwärmepumpen.

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Der Weg zum zukunftsfitten Betrieb

Wesentliche Meilensteine im viadonau-Maßnahmenprogramm zur Erreichung der Zielvorgaben bis zum Jahr 2030 sind: 

  • die Umstellung der Heizungssysteme von Gas auf Hackschnitzel, Fernwärme, Wärmepumpe und Biogas an den Servicecentern,
  • die Anschaffung von energieeffizienten Schiffen,
  • die Errichtung der Unternehmenszentrale gemäß Energie-Plus-Standard und die thermische Sanierung von weiteren Standorten,
  • die Umstellung des PKW-Fuhrpark auf E-Mobilität inkl. E-Ladestationen
  • die Energieerzeugung durch Ausbau von Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Gebäuden und Freiflächen sowie Ökostrom gemäß Umweltzeichen UZ46
  • Verhalten & Bewusstsein

Folgende Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, um das Ziel der bilanziellen Energieautarkie bzw. Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2030 zu verfolgen:

Heizung 

  • Standort Aschach: Ölheizung wurde in der Bauhalle auf Fernwärme umgestellt.
  • Standort Bad Deutsch-Altenburg und Angern: Erdgasheizungen wurden auf Hackschnitzelheizungen umgestellt. Weiters konnte die thermische Sanierung einer Betriebshalle abgeschlossen werden.
  • Wien: schwimmende Unternehmenszentrale (Plusenergiehaus): Umstieg auf Wärmepumpe ist für 2026 in Planung
  • Standort Krems: Umstieg auf Biogas ist ab 2026 in Planung.
  • Optimierung der Heizungssteuerung wurde an den Standorten Grein, Persenbeug und Krems umgesetzt.

Mobilität 

  • Es wurde ein digitales Fahrtenbuch und Tankkarten zur Erfassung von Kilometern, Betriebsstunden und Tankmengen für Fahrzeuge (PKW, Geräte, Pritschen- und Kastenwagen) in Betrieb genommen.
  • Die Umstellung des PKW-Fuhrparks auf E-PKW ist 2026 abgeschlossen. Weiters wurden Hybrid bzw. E-Kastenwägen und eine E-Pritsche beschafft.
  • Die Reiserichtlinie zur Reduktion von Flugreisen wurde überarbeitet und der ÖBB Rail & Drive-Vertrag abgeschlossen, um Zugfahrten weiter zu forcieren.
  • Die Errichtung von E-Schnellladestationen an allen Standorten befindet sich derzeit in Umsetzung. 

Strom 

  • Neben der flächendeckenden Umstellung auf LED Beleuchtung werden laufend wenig energieeffiziente Elektro-Geräte getauscht.
  • Zertifizierter Ökostrom gemäß Umweltzeichen UZ46 wird seit 2025 bezogen.
  • Die Errichtung eines Strom-Monitoring-System (Management von Netz-, PV-, E-Mobilität, Batterie sowie Lastmanagement) als Teststation am Standort Krems ist in Umsetzung.

Photovoltaik 

  • Es wurden PV-Aufdachanlagen mit 636 kWp installiert. 2025 ist die Inbetriebnahme weiterer 320 kWp vorgesehen.
  • 2026 ist die Inbetriebnahme der PV-Aufdachanlage von 240 kWp im Zuge der Errichtung der Unternehmenszentrale vorgesehen. 

Beschaffung

  • Die Beschaffungsrichtlinien wurden überarbeitet und geschult sowie eine Musterkatalog für nachhaltige Ausschreibungskriterien erarbeitet.