Veranstaltungsmobilität
Mit der Pedalente - einem Transportrad für mehrere Personen - wurde im Rahmen des Kulturfestivals Tangente 2024 ein nachhaltiges und inklusives Mobilitätsangebot in der Innenstadt St. Pölten geschaffen.
Die Stadt St. Pölten verfolgt seit mehreren Jahren eine klare verkehrspolitische Strategie, die auf Aktive Mobilität und eine schrittweise Verkehrsberuhigung der Innenstadt abzielt. Parallel dazu wird das Stadtzentrum gezielt mit vielfältigen Veranstaltungen und Festivals, darunter dem Kulturfestival „Tangente“, belebt, um die Besucher:innenfrequenz kontinuierlich zu steigern.
Im Zuge der fortlaufenden Erweiterung der Fußgängerzone stellte sich die Frage, wie insbesondere mobilitätseingeschränkte Personen barrierefrei zu den Veranstaltungsorten des Kulturfestivals „Tangente“ sowie zu wichtigen Einrichtungen im Zentrum wie Arztpraxen, Gastronomiebetrieben oder Dienstleistungszentren gelangen können.
Gut zu wissen: Das Projekt wurde von der Stadt St. Pölten sowie dem Kulturfestival „Tangente“ initiiert und in Kooperation zwischen der Klimakoordinationsstelle und der Abteilung Öffentlicher Verkehr realisiert.
„Die Pedalente war mehr als ein Mobilitätsangebot, sondern vielmehr ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und inklusive Stadtentwicklung. Indem wir Barrieren abbauen und allen Menschen den Zugang zur Innenstadt erleichtern, schaffen wir eine lebenswerte und zukunftsfähige Stadt für alle.”
Bei der „Pedalente“ handelte es sich um ein elektrobetriebenes Transport-Fahrrad, das hinter dem Fahrpersonal Platz für zwei Erwachsene oder einen Erwachsenen mit bis zu zwei Kindern bot. Zusätzlich stand ein telefonisch buchbares Sonderfahrzeug zur Verfügung, das auch den Transport von Rollstuhlnutzer:innen ermöglichte.
Die „Pedalente“ war ein niederschwelliges Mobilitätsangebot und stand kostenfrei zur Verfügung. Ziel war es, die „letzte Meile“ in der verkehrsberuhigten Innenstadt St. Pöltens barrierefrei und klimafreundlich zu überbrücken. Das Angebot stand allen Menschen offen, wobei mobilitätseingeschränkten Personen und älteren Menschen stets der Vorrang eingeräumt wurde.
„Die Pedal-Ente, mit den netten und sehr hilfsbereiten Fahrern, ist mir im Alltag eine sehr große Hilfe. Ich bin 73 Jahre alt und stark gehbehindert. Die Pedalente bringt mich überall hin - zu meinen Punkten in der Stadt, wo Erledigungen zu machen sind.”
Die Route der „Pedalente“ durch die Innenstadt war klar definiert und innerhalb einer festgelegten Zone flexibel nutzbar. Fahrgäste konnten kostenfrei jederzeit in ein freies Fahrzeug einsteigen und sich zu einem Ziel ihrer Wahl innerhalb dieser Zone fahren lassen. Gegen einen pauschalen Beitrag waren auch Fahrten über die kostenfreie Zone hinaus möglich.
Zusätzlich bestand die Möglichkeit, einen telefonischen Abhol- und Bringdienst zu buchen. Dieser Service war für Personen mit Mobilitätseinschränkungen kostenfrei. Personen ohne Mobilitätseinschränkungen zahlten einen geringen Kostenbeitrag.
Gut zu wissen: Im Rahmen des Kulturfestivals „Tangente St. Pölten“ galten die Eintrittskarten gleichzeitig als Fahrscheine für alle Busse des Stadtverkehrs (LUP), sodass die Spielstätten auch außerhalb der Innenstadt bequem erreicht werden konnten. Mehr Informationen zum Kulturfestival finden Sie unter Tangente St. Pölten
Das Mobilitätsangebot wurde sowohl von den Besucher:innen des Kulturfestivals „Tangente” als auch von Innenstadtbesucher:innen äußerst positiv aufgenommen. Der Betrieb war auf die Spieldauer des Festivals beschränkt und erstreckte sich von Ende April bis Oktober. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 4.263 Fahrten durchgeführt. Nur 174 davon waren kostenpflichtig. Der überwiegende Teil der Fahrten fand innerhalb der kostenfreien Zone statt oder wurde von Personen mit Mobilitätseinschränkungen genutzt.