© SalzburgMilch GmbH

SalzburgMilch GmbH

Kälteerzeugung, Prozess und Anlagenoptimierung, PV-Anlage (SalzburgMilch)

Ausgezeichnete Maßnahmen 2023

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Über das Unternehmen

Als drittgrößte Molkerei Österreichs, die zur Gänze im Eigentum der Milchbauern und Milchbäuerinnen der Region steht, zählt die SalzburgMilch zu den führenden Lebensmittelherstellern des Landes und ist einer der größten Verarbeiter von Biomilch. Es wird Milch aus dem Salzburger Land und dem angrenzenden Oberösterreich verarbeitet. 

Im Jahr 2022 wurden rund 306 Millionen Kilogramm Milch verarbeitet, davon 176 Millionen Kilogramm sogenannte „Spezialmilch“-Sorten. Dabei handelt es sich um die besonders hochwertige Bio- und/oder Heumilch, die strengen Fütterungs- und Qualitätskontrollen unterliegt. Die von SalzburgMilch verarbeitete Milch ist zu 100 Prozent gentechnikfrei und dient als Basis für hochwertige Milchprodukte. Mit modernsten Technologien wird die Milch zu rund 600 verschiedenen Premium Produkten, wie der frischen Alpenmilch, Jogurts, Drinks oder Käse verarbeitet. SalzburgMilch verfolgt als Pionier in Sachen Tiergesundheit einen besonders innovativen Weg und setzt mit dem neu entwickelten Premium Programm neue Standards in der europäischen Milchwirtschaft.

Für die SalzburgMilch hat der verantwortungsvolle Umgang mit Ressourcen seit vielen Jahren einen besonderen Stellenwert. Bisher wurden bereits unterschiedliche Maßnahmen und Aktivitäten zur Erhöhung der Energieeffizienz sowie zur Umstellung auf erneuerbare Energieträger, wie zum Beispiel Abwärmenutzungsprojekte, effiziente Wärmepumpen, Beleuchtungsoptimierungen oder auch der Einsatz von Elektroautos im Fahrzeugpool umgesetzt.
Im Bereich Klimaschutz hat sich die SalzburgMilch das Ziel gesetzt, den CO2-Fußabdruck des Unternehmens stetig zu verringern und alle Produktionsstandorte innerhalb der Systemgrenze des Unternehmens (Scope 1 und -2 Emissionen) bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu betreiben. Durch kontinuierliche Erhöhung der Energieeffizienz und den Umstieg auf erneuerbare Energieträger soll die Abhängigkeit von Erdgas sukzessive abgebaut werden.

Als langjähriger Partner der Klima- und Energiestrategie des Landes Salzburg strebt die SalzburgMilch stets danach, Einsparungspotenziale und Maßnahmen zur Energieeffizienz zu nutzen. Das belegen auch zahlreiche Auszeichnungen in den vergangenen Jahren.

Als Energiekennzahlen werden Kilowattstunden Strom beziehungsweise Kilowattstunden Erdgasverbrauch je verarbeitetem Hektoliter Rohmilch (HL RM) geführt. Die Kennzahl für den Stromverbrauch blieb seit dem Jahr 2015 relativ konstant. Die Kennzahl für den Erdgasverbrauch lag 2015 bei 10,97 kWh/HL RM und 2022 bei 9,40 kWh/HL RM. Das bedeutet eine Reduktion um 14,3 Prozent.

Ausgezeichnete Maßnahmen 2023

Kälteerzeugung

Vor Umsetzung der Maßnahme

Am Standort Lamprechtshausen (Salzburg) erfolgte die Kühlung von Milch und Molke mit Eiswasser, wozu eine Vorlauftemperatur von 1°C sowie eine Rücklauftemperatur von 4°C benötigt wird. Dazu wurden die drei SalzburgMilch GmbH Bestandskälteanlagen mit einer Gesamtkälteleistung in Höhe von 1.209 kW mit einer neuen effizienten Kältemaschine und einem Treibhausgaspotenzial von Null ergänzt.

Nach Umsetzung der Maßnahme

Eine effizientere Ammoniakkälteanlage wurde angeschafft, um die bestehenden Kältemaschinen zu ergänzen. Durch die höhere Effizienz der neuen Anlage im Vergleich zu einer Standardkältemaschine war eine Stromeinsparung möglich. Dadurch konnten circa 0,8 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs gesenkt werden. Zusätzlich konnten CO2-Emissionen vermieden werden, da die Ammoniakkälteanlage bei etwaigen Leckagen keine Treibhausgase verursacht.

Bereich Ergebnisse

Energieträger

Strom

Gesamtverbrauch (Unternehmen)

18.276.200 kWh/Jahr

Energieeinsparung

141.200 kWh/Jahr

Umweltförderung Inland

Ja

Prozess-/Anlagenoptimierung

Vor Umsetzung der Maßnahme

Am Standort Salzburg erfolgte die Erzeugung von länger frischer ESL-Milch (Extended-Shelf-Life-Milch) vor Umsetzung der Maßnahme über einen zweistufigen Prozess. Im ersten Schritt wurde die angelieferte Rohmilch mittels Dampf auf 74°C erhitzt, wobei die Rohmilch davor bereits im Gegenstromprinzip einige Wärmetauscher durchläuft und auf etwa 58 °C erwärmt wird. Für die Erhitzung der Milch wurde Dampf eingesetzt, welcher mit einem Dampfkessel der Firma Loos aus dem Jahr 1973 erzeugt wurde. Nach der Pasteurisierung musste die Milch wieder auf 4°C abgekühlt werden, wofür sie zuerst durch Wärmetauscher im Gegenstrom auf 11°C vorgekühlt wurde. Zur Erreichung der gewünschten Temperatur der Frischmilch und einzelner Produkte nach der Behandlung war eine Eiswasserversorgung notwendig, wobei die Kältebereitstellung über eine Ammoniakanlage erfolgte. Im zweiten Schritt wurde die ESL-Milch in der Ultrahochtemperatur-Anlage (UHT-Anlage) von 4 auf 125°C erhitzt. Nach diesem Schritt war erneut eine Abkühlung auf 6°C notwendig.

Nach Umsetzung der Maßnahme

Der frühere Milchpasteur, mit einer Kapazität von 15.000 l/h, wurde durch eine neue Pasteur- beziehungsweise Erhitzeranlage mit einer Kapazität von 25.000 l/h ersetzt. Entsprechend mussten auch die direkt damit zusammenhängenden Anlagen (Vorlaufgefäß, Entrahmung, Homogenisierung, Tanks) der neuen Dimensionierung angepasst werden. Mit dem neuen Pasteur ist die Erhitzung der ESL-Milch auf 125°C direkt möglich. Der Dampfeinsatz für die Pasteurisierung sowie das Abkühlen durch den Einsatz von Eiswasser zur Kühlung der pasteurisierten Milch wurden dadurch hinfällig. Durch den Wegfall der ersten Stufe, der klassischen Pasteurisierung, ließen sich Energieeinsparungen erzielen. In Summe wurden so 4,67 Prozent des Kategorieverbrauchs (Gas/Wärme) beziehungsweise 0,55 Prozent (Strom) gesenkt.

Bereich Ergebnisse

Energieträger

Erdgas, Strom

Gesamtverbrauch (Strom)

18.276.200 kWh/Jahr

Gesamtverbrauch (Erdgas/Wärme)

27.914.500 kWh/Jahr

Energieeinsparung (Strom)

100.000 kWh/Jahr

Energieeinsparung (Erdgas/Wärme)

1.306.300 kWh/Jahr

Umweltförderung Inland

Ja

Erneuerbare im Produktionsprozess

Vor Umsetzung der Maßnahme

Die SalzburgMilch ist bestrebt, Verantwortung in den Bereichen Nachhaltigkeit und Umweltschutz zu übernehmen und dieser mit der Umsetzung von verschiedenen Maßnahmen nachzukommen. Eine davon ist die Errichtung einer Photovoltaikanlage am Standort Lamprechtshausen, welcher die Produktion unterschiedlicher Käsesorten von der Rohmilch bis zum fertigen Produkt beherbergt. Die Herstellung zieht einen hohen Energiebedarf nach sich, welcher durch die Umsetzung der größten Aufdach-Photovoltaikanlage Salzburgs zu einem Teil mit selbst erzeugtem Sonnenstrom gedeckt werden kann, der zu beinahe 100 Prozent in den Eigenverbrauch fließt.

Nach Umsetzung der Maßnahme

Der Standort bietet mit den zur Verfügung stehenden Dachflächen sehr gute Voraussetzungen für die Installation einer Photovoltaikanlage. Am Standort wurde daher eine Anlage in Ost-West-Ausrichtung realisiert, welche eine Leistung von 1.560,28 kWp hat und einen spezifischen Ertrag in Höhe von 940 kWh/(kWp*a) einbringt. Dadurch wurden 17,37 Prozent des Kategorieverbrauchs (Strom standortbezogen) gesenkt.

Bereich Ergebnisse

Energieträger

Strom (PV)

Stromverbrauch (Standort)

8.430.100 kWh/Jahr

Gesamtstromproduktion

1.466.800 kWh/Jahr

Energieeinsparung (Eigennutzung)

1.463.900 kWh/Jahr

Beratungsförderung

umwelt service salzburg

Umweltförderung Inland

Ja

Kontakt

Beratung