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klimaaktiv Betriebe Projektpartner seit 2018

MAHLE Filtersysteme Austria GmbH

Der MAHLE Konzern ist ein global führender Entwicklungspartner der Automobilindustrie.

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Über die MAHLE Filtersysteme Austria GmbH

MAHLE ist ein international führender Entwicklungspartner und Zulieferer der Automobilindustrie mit Kunden sowohl im Pkw- als auch im Nutzfahrzeugsektor. Der 1920 gegründete Technologiekonzern arbeitet an der klimaneutralen Mobilität von morgen mit Fokus auf die Strategiefelder Elektrifizierung und Thermomanagement sowie weitere Technologien zur Verringerung des CO2-Ausstoßes, zum Beispiel Brennstoffzellen oder hoch effiziente, saubere Verbrennungsmotoren, die auch mit erneuerbaren Kraftstoffen, etwa Wasserstoff, betrieben werden.

Die MAHLE Filtersysteme Austria GmbH am Standort St. Michael wurde 1971 übernommen (damals noch Knecht GmbH) und ist seither auf die aktuelle Größe angewachsen. Das Werk St. Michael ist dem Geschäftsbereich "Thermal and Fluid Systems" (BU2) zuzuordnen. Die Produktion umfasst sowohl Luft- als auch Flüssigfilter (Öl, Luft, Kraftstoff), aber auch Saugmodule und Zylinderkopfhauben werden am Standort St. Michael hergestellt.

Um betriebliche Aktivitäten im Sinne eines aktiven und vorbeugenden Umweltschutzes zu steuern, hat der Standort St. Michael bereits im Jahr 1999 ein Umweltmanagementsystem nach ISO 14001 eingeführt und wurde im Mai 2000 als EMAS-Betrieb registriert und ist somit einer der EMAS-Pioniere in Österreich. Auch die Gesundheit der Mitarbeitenden hat hohe Priorität, weswegen eine Zertifizierung nach den Anforderungen des Arbeitsschutzmanagementsystems ISO 45001 besteht.

Energiepolitisches Statement

MAHLE setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein und bekennt sich zum Pariser Klimaabkommen. Anhand der CO2-Roadmap setzt sich das Unternehmen das Ziel, bis zum Jahr 2040 CO2-neutral zu sein. Die Zwischenschritte auf diesem Weg lauten

  • Reduktion der Treibhausgas-Emissionen (Scope 1 + 2) um 49% bis 2030 gegenüber 2019.
  • Reduktion der Treibhausgas-Emissionen in Scope 3 Kat. 01 (Emissionen in der Lieferkette) und Kat. 11 (Emissionen aus der Produktnutzung) um 28% bis 2030 gegenüber 2019.

Stellenwert der Energieeffizienz

Die MAHLE Filtersysteme Austria GmbH leitet ihre Unternehmenspolitik von der globalen Konzernstrategie ab, welche die Schonung von Umwelt und Ressourcen, eine kontinuierliche Emissionsreduktion klimaschädlicher Gase auf dem gesamten Produktlebensweg und die Vermeidung lokaler Verschmutzungen von Boden, Luft und Wasser vorsieht. Der CO2-Fußabdruck soll durch Nutzung regenerativer Ressourcen verkleinert werden, die Optimierung von Prozessabläufen führt zur Reduktion des Abfallaufkommens, Recycling sowie Verwertung werden im Unternehmen großgeschrieben.

Die Steigerung der Energieeffizienz steht im Fokus, weshalb am Standort St. Michael ein Energieteam, bestehend aus Mitarbeitenden der einzelnen Abteilungen, implementiert wurde, welches sich mit der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und der Optimierung der damit zusammenhängenden Prozesse befasst. Außerdem werden regelmäßig Schulungen zu energierelevanten Themen abgehalten.

Energiekennzahlen

Um die Entwicklung von Wasser- und Energieverbrauch über die Jahre bewerten zu können, werden die Verbrauchszahlen in Bezug zur Bruttowertschöpfung gesetzt. Somit werden durch Produktionsschwankungen bedingte Effekte ausgeglichen und eine Vergleichbarkeit mit anderen Werken des MAHLE Konzerns ermöglicht. Durch die konsequente Umsetzung von Projekten und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz konnten in den letzten Jahren (2022 – 2024) deutliche Verbesserungen erzielt werden:

  • Frischwasser: - 41%
  • Brunnenwasser: - 43%
  • Strom: - 19%
  • Erdgas: - 31%

Auch hinsichtlich der generierten Abfallmenge kam es in den letzten drei Jahren im Bezug zur Bruttowertschöpfung zu einer Reduktion um 26%.

„Durch den Austausch in Netzwerken kann ein tiefer gehender Einblick in neue Technologien und zukunftsweisende Maßnahmen im Bereich des Energiemanagements gewährleistet werden. Die Vernetzung mit Kollegen erlaubt einen Zugang zu breit gefächerten Ansätzen und Lösungsmethoden von aktuellen energierelevanten Fragestellungen.”

Aufteilung Gesamtenergieverbrauch und Anteil Erneuerbare (Stand 2023)

In den nachfolgenden Grafiken ist der Status 2023 für die Mahle Filtersysteme Austria GmbH abgebildet: 

Abbildung 1 zeigt die Aufteilung des Gesamtenergieverbrauchs in die Bereiche Strom 68 Prozent, Wärme 31 Prozent und Transport 1 Prozent.

Abbildung 2 zeigt den Anteil Erneuerbare am Gesamtenergieverbrauch in Prozent und die Anteile der Erneuerbaren in den Bereichen Strom, Wärme und Transport.
Im Balken “Strom” sind zwei Informationen abzulesen: Der Gesamtanteil der Erneuerbaren (Netzbezug + erneuerbare Eigenerzeugung inkl. KWK) und den Anteil der nicht aus Österreich stammt (schraffiert). 

Der Anteil der Erneuerbaren am Gesamtenergieverbrauch lag 2023 bei 68 Prozent. 100 Prozent im Strombereich, davon stammten 100 Prozent aus Österreich. 6 Prozent im Bereich Transport und 0 Prozent im Wärmebereich.

Bisher bei klimaaktiv eingereichte Maßnahmen und Meilensteine

Mit dem Klimaaktionsplan bekundet MAHLE Filtersysteme Austria GmbH die fortlaufende Arbeit zur Verbesserung der Energieeffizienz und Steigerung des Anteils erneuerbarer Energieträger im Unternehmen. Damit unterstützt das Unternehmen den Weg in Richtung Klimaneutralität 2040.

Auf dem Bild ist die Kühlwasserversorgungsanlage zu sehen. © MAHLE Filtersysteme Austria GmbH

Optimierung der Kälteerzeugung

Einbinden von Grundwasser aus einem nahegelegenen Tiefenbrunnen in den Kühlkreislauf. 

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2023

Mahle Filtersysteme - Optimierungsmaßnahmen © Mahle Filtersysteme Austria GmbH

Heiz- und Kühlsystem, Be- und Entlüftung, Kälteerzeugung

Durch die Umsetzung von Optimierungsmaßnahmen wie bedarfsgerechte Steuerung und Regelung in den Bereichen Kälteerzeugung, Ventilatoren und Heiz-/Kühlsystem können rund 2,1 GWh pro Jahr eingespart werden.

Zum detaillierten Good-Practice Beispiel 2017

Der Weg zum zukunftsfitten Betrieb 

Die MAHLE Filtersysteme Austria GmbH arbeitet laufend an den festgelegten Zielen zur Reduktion der CO2-Emissionen und der Verbesserung der Energieeffizienz. Einige der in den letzten Jahren durchgeführten Projekte werden im Folgenden beschrieben:

  • Optimierung der Kälteerzeugung: Die Rückkühlung des in der Produktion verwendeten Kühlwassers erfolgt durch Brunnenwasser. Dieses Projekt wird unter dem Punkt „Maßnahme 2023 – Optimierung der Kälteerzeugung“ eingehend beschrieben.
  • Effizientere Drucklufterzeugung: Die Steuerung der zentralen Drucklufterzeugungsanlage wurde dahingehend verbessert, dass die einzelnen Druckluftkompressoren mit jeweils unterschiedlicher Leistung je nach Druckluftbedarf automatisch zu- oder weggeschalten werden und somit immer die ideale Druckluftmenge produziert wird. Da die Kompressoren immer im idealen Effizienzbereich arbeiten, wird durch diese Anpassung auch weniger Strom für die Drucklufterzeugung verwendet.

Ab dem Jahr 2025 sollen folgende Projekte umgesetzt werden:

  • Kühlwasserversorgung im Bereich Forschung und Entwicklung: Zur Kühlung der Prüfstände und Prüfanlagen im Bereich Forschung und Entwicklung wird Wasser mit einer Temperatur von ca. 10°C benötigt, welches bis jetzt durch energieintensive Kompressionskälteanlagen bereitgestellt wurde. Aktuell wird an dem Einbau von mittels Brunnenwasser betriebenen Wärmetauschern sowie von Trockenkühlern (Freikühlern) gearbeitet, um eine energiesparende und umweltschonende Kühlwasserversorgung zu ermöglichen. Die Umsetzung dieses Projektes führt zu einer Energieeinsparung von ca. 500.000 kWh pro Jahr.
  • Photovoltaikanlage: Um die Treibhausgasemissionen weiter zu reduzieren und am Standort St. Michael auf nachhaltige und klimaschonende Art Strom erzeugen zu können, wird aktuell an der Umsetzung einer Photovoltaik-Anlage gearbeitet. Ziel ist es, auf einer Fläche von 3,25ha bzw. 4ha, die aktuell als Ackerland genutzt wird, eine nach Süden ausgerichtete Anlage zu erbauen. Der erwartete Energieertrag beträgt rund 4 kWh pro Jahr. Somit könnten etwa 16% des jährlichen Strombedarfs von MAHLE St. Michael durch die Photovoltaikanlage gedeckt werden.
  • Implementierung Elektroöfen: Die erdgasbetriebenen Papieraushärteöfen zählen zu den größten Energieverbrauchern im Werk St. Michael. Um den Erdgasverbrauch und auch die steigenden Wartungs- und Instandhaltungskosten der zum Teil seit 40 Jahren in Betrieb befindlichen Öfen zu reduzieren, wird aktuell an ihrer Konsolidierung bzw. ihrem Ersatz durch Elektroöfen gearbeitet. Der Testbetrieb mit einem Elektroofen konnte erfolgreich abgeschlossen werden, 2025 sollen noch zwei weitere Elektroöfen aus anderen MAHLE Werken angeschafft werden und somit zwei erdgasbetriebene Öfen ersetzen. Auch die bescheidgemäß geforderte Reinigung der Abluft von Formaldehyd- und Phenoldämpfen, die aktuell in Form einer energieintensiven thermischen Nachverbrennung durchgeführt wird, soll zukünftig durch eine katalytische Nachverbrennung ersetzt werden.