© klimaaktiv/APA-Fotoservice/Juhasz

Das war die klimaaktiv Konferenz 2025

Klimazukunft gestalten – Sicherheit für Wirtschaft und Gesellschaft

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Unter dem Titel „Klimazukunft gestalten – Sicherheit für Wirtschaft und Gesellschaft“ widmete sich die klimaaktiv Jahreskonferenz am 6. Oktober 2025 am ERSTE Campus in Wien den vielfältigen Dimensionen von Sicherheit im Kontext des Klimawandels.

Die Themenpalette war breit angelegt und reichte von Energiesicherheit über wirtschaftliche Stabilität bis hin zu menschlicher Gesundheit und sozialem Zusammenhalt. Mehr als 800 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft diskutierten in Präsenz und online aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze und nutzten die Veranstaltung zum Austausch wertvoller Praxiserfahrungen.

Ökonomisch relevanter Klimaschutz

Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende der Erste Bank, begrüßte als Hausherrin zu Konferenzbeginn und betonte die Verantwortung des Finanzsektors für die Klimatransformation. Als klimaaktiv-Partner sehe sich die Erste Bank klar verpflichtet, bis 2030 klimaneutral im eigenen Betrieb und bis 2050 mit einem klimaneutralen Portfolio zu wirtschaften. „Zukünftiges Wachstum kann nur nachhaltiges Wachstum sein“, so Holzinger-Burgstaller. Klimaschutz zahle sich auch ökonomisch aus und sichere Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit gleichermaßen.

Nachhaltigkeit als Notwendigkeit

Umwelt- und Klimaminister Norbert Totschnig unterstrich in seiner Videobotschaft, dass „Nicht-Handeln keine Option“ sei. Der Klimawandel sei längst Realität, daher müsse die Transformation aktiv gestaltet werden, um Wohlstand und Lebensqualität zu sichern. klimaaktiv sei dabei ein zentraler Impulsgeber, der Best-Practice-Beispiele sichtbar mache und Bewusstsein gegen Desinformation stärke.

Auch Mobilitätsminister Peter Hanke verwies in seiner Videobotschaft auf die sicherheitspolitische Relevanz von Klimaschutzmaßnahmen. Angesichts der Hochwasserereignisse im Tullnerfeld (NÖ) im Jahr 2024 mahnte er zu mehr Resilienz in der Infrastruktur. Investitionen in nachhaltige Mobilität seien „eine Notwendigkeit, kein Luxus“ – sie erhöhten die Lebensqualität und schützten vor künftigen Krisen.

Transformation gemeinsam gestalten

In der ersten Gesprächsrunde betonte Energie-Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium, Elisabeth Zehetner, dass Klimaschutz nur im Schulterschluss zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gelingen könne. Das neue Elektrizitätswirtschaftsgesetz (ElWG) und das Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz (EABG) seien zentrale Hebel, um mehr erneuerbare Energien rascher ans Netz zu bringen. Innovationen, insbesondere aus Start-ups, spielten dabei eine Schlüsselrolle – von Speichertechnologien bis zur Wiederverwertung von PV-Modulen.

Vera Hofbauer, Sektionsleiterin im Mobilitätsministerium, verwies auf die Bedeutung von Investitionen in die Alltagsmobilität: In Vorarlberg radeln Pensionistinnen und Pensionisten im Alltag häufiger als ihre Altersgenossen in den Niederlanden. Dies zeige, dass der Ausbau von Infrastruktur für Aktive Mobilität wirkt – im Sinne des Klimaschutzes, der Gesundheit und der Wirtschaft. Der Radverkehr sichere in Österreich direkt und indirekt rund 46.000 Arbeitsplätze. Für die Mobilitätswende brauche es „mehr Mut und mehr Austausch“.

Elfriede More, stv. Sektionsleiterin im Umwelt- und Klimaministerium, hob hervor, dass klimafreundliche Politik nur mit Akzeptanz in der Bevölkerung erfolgreich sein könne. klimaaktiv sei ein zentrales Instrument, um freiwilliges Engagement, Bewusstseinsbildung und konkrete Unterstützung zu verbinden. Neue Werkzeuge wie das „Klimarelevanztool für die Gemeindeverwaltung“ helfen Gemeinden, klimafreundliche Entscheidungen zu treffen. Zudem verwies More auf die neu gestartete Sanierungsoffensive des BMLUK, die thermische Sanierungen und Kesseltausch fördert.

Begrüßung und Eröffnungsgespräch auf YouTube

Paktaufnahme mit der Wirtschaft

Ein weiterer Höhepunkt der klimaaktiv Jahreskonferenz war die Auszeichnung von 37 neuen klimaaktiv Programmpartnern. Diese Unternehmen und Organisationen setzen Maßnahmen zur Reduktion der CO2-Emissionen im eigenen Bereich um, verbessern kontinuierlich die Energieeffizienz, engagieren sich für klimafreundliche Mobilität in ihrer Organisation, unterstützen wirkungsvolle Klimakommunikation gegen Desinformation und leisten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energie- und Mobilitätswende.

Weiters wurde die HOFER KG in den klimaaktiv Pakt aufgenommen. Als nunmehr 13. Partner reiht sich HOFER in den Kreis führender österreichischer Großunternehmen ein, die sich klar zu ambitionierten Klimazielen bekennen und verpflichten. Stellvertretend für CEO Max Hofmarksrichter nahm Stefanie Hasenöhrl das Symbol für den Beitritt entgegen. Sie stellte die Nachhaltigkeitsstrategie „Gutes Morgen“ vor, die sämtliche Klima- und Umweltinitiativen von HOFER unter einem Dach bündelt. Mit den Eigenmarken „Zurück zum Ursprung“ und „Rettenswert“ engagiert sich das Unternehmen für biologische Landwirtschaft und gegen Lebensmittelverschwendung.

Auszeichnung klimaaktiv Programmpartner und Aufnahme Hofer in den klimaaktiv Pakt auf YouTube

Sicherheit und planetare Grenzen

In ihrer Keynote zeigte Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik (DGAP), eindrücklich auf, wie eng Klimawandel und Sicherheitspolitik verknüpft sind. Das Überschreiten planetarer Grenzen gefährde bereits die Lebensgrundlage vieler Menschen und die politische Stabilität weltweit.

Für Österreich seien Dürren, Hitzewellen und Extremniederschläge zu zentralen sicherheitsrelevanten Faktoren geworden. Zwischen 1991 und 2020 habe sich die Häufigkeit von Hitzetagen verdreifacht; die Lufttemperatur steige deutlich schneller als im globalen Durchschnitt. Klimabedingte Gesundheitsrisiken, ökonomische Schäden und Migrationsbewegungen stellen neue Herausforderungen dar.

Vinke forderte, Resilienz und Prävention als integrale Bestandteile von Sicherheitspolitik zu verankern – von redundanten Infrastrukturen über forecast-basierte Maßnahmen bis hin zu nachhaltiger Energieversorgung. Energiesicherheit müsse künftig als Zusammenspiel von Versorgungssicherheit, Erschwinglichkeit und Nachhaltigkeit gedacht werden.

Keynote „Klimakrise und Sicherheitspolitik - Bedeutung, Herausforderung und Chancen für integrierte Sicherheit“ auf YouTube

Schriftliches Interview mit Kira Vinke

Wichtige Lehren aus Krisen

In der anschließenden Diskussionsrunde mit Martin Baumann (Österreichische Energieagentur), Dietmar Fahrafellner (NÖ Landesfeuerwehrverband), Ruperta Lichtenecker (Gesundheit Österreich) und Kira Vinke wurde Sicherheit aus unterschiedlichen Perspektiven vertiefend beleuchtet.

Feuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner schilderte eindrücklich die Lehren aus den Hochwasser- und Waldbrandereignissen der letzten Jahre. Prävention beginne bei Eigenverantwortung: Jede Person könne durch einfache Schutzmaßnahmen zur Schadensminimierung beitragen.

Energieexperte Martin Baumann betonte die Notwendigkeit, Infrastruktur auf ein verändertes Klima auszurichten. Der Energiesektor müsse resilienter und diversifizierter werden, um Abhängigkeiten zu verringern. Die Erfahrungen mit der Gaskrise hätten gezeigt, dass Wandel möglich sei, wenn der Druck groß genug ist.

Ökonomin und Forscherin Ruperta Lichtenecker lenkte den Blick auf die Gesundheitsdimension. Klimaschutz bedeute zugleich Gesundheitsschutz. Der Aufbau des neuen Kompetenzzentrums „Klima und Gesundheit“ und die Etablierung von Klimamanager:innen im Gesundheitswesen seien wichtige Schritte. Aktive Mobilität wirke zugleich präventiv, gesundheitsfördernd und klimaschonend.

Wissenschafterin Kira Vinke unterstrich abschließend, dass internationale Solidarität und multilaterale Kooperation entscheidend seien, um Stabilität und Sicherheit langfristig zu gewährleisten. Der Pariser Klimavertrag bleibe ein „zivilisatorischer Meilenstein“, dessen Umsetzung gemeinsames Handeln erfordere – auch wenn maßgebliche Player wie die USA aus dem Vertrag ausgeschieden seien.

Podiumsdiskussion auf YouTube

Von A wie Anpassungsstrategien bis S wie Sachstandsbericht

In inhaltlich dichten und mit hochrangigen Expert:innen besetzten Parallelsessions wurden am Nachmittag zentrale Zukunftsthemen des Klimaschutzes diskutiert – darunter die Kosten von Desinformation, die zukunftssichere Gestaltung des betrieblichen Mobilitätsmanagements und von E-Mobilität, die gemeinsame Transformation des Gebäudebestands mithilfe der (neuen) klimaaktiv Gebäudezertifizierung, Klimarisikoanalysen und Anpassungsstrategien in Gemeinden und Unternehmen, Strategien zur langfristigen Verankerung von Klimaschutz in Gemeinden, die Elektrifizierung als Schlüsseltechnologie, intelligente Speicherlösungen, die Gestaltung klimafreundlicher Straßenräume, die Stärkung der Kinder- und Jugendmobilität sowie Szenarien aus dem Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel.

Session: Desinformation kostet, Lösungen überzeugen: Wie gute Kommunikation den Unterschied macht auf YouTube

Session: Transformation zur Klimaneutralität - Szenarien aus dem Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel auf YouTube

klimaaktiv als zentrale Drehscheibe

Mit diesem vielfältigen Programm machte die klimaaktiv Jahreskonferenz 2025 deutlich: Sicherheit im 21. Jahrhundert ist ohne Klimaschutz nicht denkbar. Energie-, Umwelt-, Wirtschafts- und Gesundheitspolitik müssen noch stärker vernetzt und vorausschauend gestaltet werden. klimaaktiv bleibt dabei das zentrale Netzwerk des Bundes, das Wissen bündelt, Akteur:innen verbindet und die Umsetzung konkreter Maßnahmen vorantreibt. Gemeinsames Handeln, Innovationskraft und Vertrauen in die Wirksamkeit nachhaltiger Lösungen bilden die Grundlage für eine klimaneutrale und sichere Zukunft Österreichs.

Besonders sichtbar wurde bei dieser Konferenz, dass durch das Zusammenwirken der drei für klimaaktiv verantwortlichen Ministerien – Mobilitätsministerium, Umwelt- und Klimaministerium sowie Wirtschaftsministerium – Synergien entstehen, die weit über die Zuständigkeiten einzelner Ressorts hinausreichen. Gemeinsam kann so noch mehr bewirkt werden: durch koordinierte Strategien, geteilte Innovationskraft und die gemeinsame Verantwortung für Klimaschutz sowie für die Energie- und Mobilitätswende. Dies alles im Sinne einer klimaneutralen und sicheren Zukunft Österreichs!

Finden Sie hier die Bildergalerie der Veranstaltung!

 

Nachschau der gesamten Veranstaltung

Programm 

09.15 Uhr Registrierung und Welcome

10.00 Uhr Begrüßung
Gerda Holzinger-Burgstaller, Vorstandsvorsitzende Erste Bank
Grußbotschaft Peter Hanke, Mobilitätsminister
Eröffnungsgespräch
Norbert Totschnig, Umwelt- und Klimaminister
Elisabeth Zehetner, Energie-Staatssekretärin im Wirtschaftsministerium
Vera Hofbauer, Sektionsleiterin im Mobilitätsministerium

10.30 Uhr Auszeichnung klimaaktiv Programmpartner und feierliche Aufnahme der Hofer KG als klimaaktiv Paktpartner

11.00 Uhr Keynote „Klimakrise und Sicherheitspolitik - Bedeutung, Herausforderung und Chancen für integrierte Sicherheit“
Kira Vinke, Leiterin des Zentrums für Klima und Außenpolitik der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik

11.30 Uhr Podiumsdiskussion
Kira Vinke, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik
Ruperta Lichtenecker, Gesundheit Österreich
Martin Baumann, Österreichische Energieagentur
Dietmar Fahrafellner, NÖ Landesfeuerwehrverband

12.00 Uhr Mittagspause

13.00 Uhr Parallel-Sessions (Block 1)

  1.   Desinformation kostet, Lösungen überzeugen: Wie gute Kommunikation den Unterschied macht
  2.   Güterverkehr effizient gestalten: Betriebliches Mobilitätsmanagement zukunftssicher denken
  3.   Gemeinsames Handeln für die Transformation des Gebäudebestandes
  4.   Klimarisikoanalyse und Anpassung in Gemeinden und Unternehmen
  5.   Erneuerbare Prozesswärme: Elektrifizierung als eine Schlüsseltechnologie
  6.   Klimafreundliche Straßenräume gestalten: Kinder und Jugendliche als Mitgestalter und Mitgestalterinnen

14.30 Uhr Kaffeepause

15.00 Uhr Parallel-Sessions (Block 2)

  7.   Kinder- und Jugendmobilität stärken - Austausch zu bundesweiten Ansätzen
  8.   Klimaschutz in Gemeinden – Perspektiven zur langfristigen Verankerung
  9.   Die (neue) klimaaktiv Gebäudezertifizierung – ein Gütezeichen gibt Orientierung
  10.   Energiesparend und elektrisch unterwegs – Ist die E-Mobilitätsrevolution da?
  11.   Stromkosten im Griff - Intelligente Speicherlösungen für Unternehmen
  12.   Transformation zur Klimaneutralität - Szenarien aus dem Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel

16.30 Uhr Netzwerken und kleiner Imbiss

Das Programm als barrierefreies pdf finden Sie hier

Abstracts der Parallelsessions

Hitzewellen, Trockenheit, Starkregen – der Klimawandel ist längst Teil unseres Alltags. Der aktuelle APCC-Klimasachstandsbericht 2025 zeigt eindrücklich, wie tiefgreifend sich Österreich bereits durch den Klimawandel verändert hat – und was uns droht, wenn wir nicht entschlossen handeln. Die öffentliche Debatte wird allerdings zunehmend von gezielter Desinformation, Verunsicherung und Polarisierung geprägt. In dieser Panelsession diskutieren Expert:innen aus Wissenschaft und Medien, wie wirkungsvolle Kommunikation Vertrauen stärkt, irreführende Narrative entlarvt und konkrete Lösungen ins Zentrum rückt. Es diskutieren:

Luis Paulitsch, Datumstiftung für Journalismus und Demokratie
Johanna Roniger, Kontext Institut
Tamara Sill, ORF
Birgitt Kleinschek, Windkraft Simonsfeld

Das Publikum ist eingeladen, sich aktiv einzubringen – mit Fragen, Erfahrungen und Ideen. 

Brigitte Grahsl, Hannes Höller (Österreichische Energieagentur)

Die Session beleuchtet die Herausforderungen und Potenziale im Güterverkehr sowie im betrieblichen Mobilitätsmanagement. Expertinnen und Experten zeigen praxisnahe Lösungen auf, wie Unternehmen ihre Logistikprozesse optimieren können. Ziel ist es, Synergien zwischen Wirtschaftlichkeit und Klimaschutz aufzuzeigen. 

Andrea Faast (Wirtschaftskammer Wien)
Jakob Tuna (BMIMI – Abteilung II/5 Güterverkehr)
Daniel Prutti (RHI Magnesita GmbH): Verlagerung
tba (isoplus Fernwärmetechnik Gesellschaft m.b.H.)
Alexej Putrih (Post AG)

Markus Schuster, Johanna Helm (Herry Consult)

Es gibt nicht den „EINEN“ Lösungsansatz für die Transformation des Gebäudebestandes, denn die Herausforderungen sind komplex und vielschichtig. Was es aber gibt, sind Akteur:innen, Unternehmen und deren Verbände sowie Initiativen, die an der Transformation des Gebäudebestandes arbeiten, konkrete Ideen und Maßnahmen umsetzen. Beim ersten österreichischen Sanierungsgipfel 2025 haben sich Vertreter:innen von 24 Verbänden und Organisationen getroffen, um zu zeigen: wir sind viele, die das Gleiche wollen, und wir arbeiten gemeinsam an Lösungsansätzen. Die Frage "Wie gelingt die Transformation des Gebäudebestands in Österreich – ökologisch, wirtschaftlich, sozial?" stand im Zentrum des ersten österreichischen Sanierungsgipfels, der von IG Lebenszyklus Bau und RENOWAVE.AT gemeinsam mit der Bundeskammer der Ziviltechniker:innen initiiert wurde. Die Herausforderungen waren schnell definiert, die Lösungsansätze schon komplexer, wobei es eine große Einigkeit gab, es sind viele die sich in die gleiche Richtung bewegen.

Im Rahmen des Workshops, werden wir wesentliche Ergebnisse aus dem Sanierungsgipfel präsentieren und gemeinsam mit Geschichten den Gelingens Lösungsansätzen zeigen und diskutieren. 

Inge Schrattenecker (ÖGUT)

Zunehmende Extremwetterereignisse, steigende Temperaturen und veränderte Niederschlagsmuster stellen Gemeinden und Unternehmen vor wachsende Herausforderungen. In dieser Session werden physische Klimarisiken wie Hitze, Dürre, Starkregen, Hochwasser, Sturm oder Hagel beleuchtet und ihre konkreten Auswirkungen auf Menschen, Infrastruktur, Lieferketten, Produktionsprozesse, öffentliche Versorgung und Sicherheit diskutiert.

Im Fokus steht, wie sich diese weiter zunehmenden Risiken systematisch erfassen und bewerten lassen und welche praktischen Werkzeuge dazu zur Verfügung stehen. Praxisbeispiele aus Gemeinden und Unternehmen verdeutlichen, wie Anpassungsstrategien/-pläne entwickelt und konkrete Maßnahmen umgesetzt, Investitionsentscheidungen abgesichert und Resilienz weiter gestärkt werden können.

Philipp Maier (BMLUK)

Der Energiebedarf für Prozesswärme macht bis zu zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs von Industriebetrieben aus. Aktuell wird die benötigte Wärme in vielen Betrieben noch mit Erdgas erzeugt. Die Umstellung auf erneuerbare Wärmesysteme leistet daher einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele durch die Reduktion des CO₂-Ausstoßes. In dieser Session erhalten Sie zunächst einen Überblick über das breite, bereits verfügbare Spektrum an erneuerbaren Energiequellen und Technologien, um fossile Energieträger auch in Ihrem Betrieb zu ersetzen. Welche Technologien im Bereich der Elektrifizierung bereits konkret in Österreich umsetzbar sind und welche Erfahrungen damit gemacht wurden, erfahren Sie anschließend von den Vortragenden der Firmen Bosch Industriekessel Austria und Siemens Energy Austria am Standort Weiz.

Konstantin Kulterer (Österreichische Energieagentur)

In dieser Session werden innovative Beteiligungsformate für Kinder und Jugendliche vorgestellt. Der Fokus liegt dabei auf Verkehrsberuhigungsprojekten und der Gestaltung klimafitter öffentlicher Räume. In kurzen Vorträgen geben Expert:innen aus Forschung, Verwaltung und Praxis Einblicke in bereits umgesetzte Projekte und präsentieren die partizipativen Ansätze, mit denen sie arbeiten. Von etablierten Schulstraßen bis hin zu innovativen Ansätzen, um klimafitte urbane Räume zu schaffen, erwarten Sie inspirierende Beispiele aus ganz Österreich.

Moderation: Felix Beyer, BMIMI


Vortragende:
Susanne Staller, TILIA büro für landschaftsplanung
Andrea Mann, di*mann Ingenieurbüro für Raumplanung
Johannes Kellner, Mobilitätszentrale Burgenland 
Katrin Hagen, FB Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung,  TU Wien
Lena Hohenkamp, FB Örtliche Raumplanung, TU Wien 
Jan Gartner, Raumpioniere
Stefan Speiser, Klimabündnis Tirol
 

In dieser Session werden die zentralen Handlungsfelder vorgestellt, mit denen das BMIMI in den kommenden Jahren eine aktive, selbstständige und sichere Kinder- und Jugendmobilität in Österreich auf Bundesebene unterstützen wird. In einem interaktiven Workshop erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in aktuelle Maßnahmen und Schwerpunkte. Darüber hinaus bietet die Session die Möglichkeit, eigene Erfahrungen, Ideen und Vorschläge einzubringen und so die konkrete Umsetzung aktiv mitzugestalten.

Moderation: Felix Beyer und Jette Schütze, BMIMI

Erfolgreicher Klimaschutz erfordert Engagement und Verankerung auf allen Ebenen. Insbesondere Gemeinden sind immer mehr gefragt, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In dieser Session werden Beispiele, Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für gelungenen Klimaschutz in Gemeinden aus der Sicht von Politik, Verwaltung und weiteren Stakeholdern diskutiert. Wie kann Klimaschutz langfristig in die Arbeit von Gemeinden verankert werden?

Gregor Thenius (Österreichische Energieagentur)

Schon rund 2.000 Gebäude in ganz Österreich wurden bisher mit dem klimaaktiv Gebäude-Zertifikat ausgezeichnet – unerreicht in Österreich. Der im Sommer 2025 neu veröffentlichte Zertifizierungsstandard setzt wie bisher auf die Erfolgsfaktoren Energieeffizienz und Treibhausgasneutralität. Zusätzlich wurden die Anforderungen an Klimawandelanpassung und Kreislaufwirtschaft nachgeschärft. Die Vermeidung bedenklicher Bauprodukte und Chemikalien sind wie höchste Anforderungen an Komfort und Gesundheit altbekannte Standards des Zertifizierungssystems. Dass im neuen Standard noch mehr als bisher auf EU-rechtliche Rahmenbedingungen geachtet wird, versteht sich nahezu von selbst. Wir berichten über (neue) Rechtliche Rahmenbedingungen aus der EU und Österreich (EPBD, EEDIII, EmpCo-RL, EU Taxonomie und Omnibus, OIB 6 und OIB 7, Gasstilllegungsgesetz) und zeigen, wie die Neufassung des klimaaktiv Gebäudestandard darauf Bezug nimmt.

Robert Lechner (pulswerk), Franziska Trebut (ÖGUT)

Die E-Mobilität ist gestartet und aktuell auf der Überholspur, national und auch global! Aber wie kommen wir wirklich schnell ans Ziel und erreichen ein klimaneutrales Verkehrssystem? Der Trend bei Neuzulassungen für batterieelektrische Fahrzeuge ist erfreulich positiv. Dies trifft auch für den Nutzfahrzeugbereich zu. Trotzdem beeinflussen noch Unsicherheiten die Kaufentscheidung vieler. 

Reicht es, einfach auf den neuen Antrieb zu setzen? Wie praxistauglich sind E-Fahrzeuge, insbesondere im gewerblichen Umfeld? Welche Faktoren sind zentral für hohe langfristige Alltagstauglichkeit? Welche Rolle spielt (noch) das Fahrverhalten? 

Referenten:

  • Hans-Jürgen Salmhofer, BMIMI
  • Phillipp Halla, InstaDrive GmbH
  • Christian Mayr, DPD Österreich
  • Erich Pfaffenbichler, Caritas St. Pölten
  • Peter Reif, Fahrschule Reif und EcoDriving-Mastertrainer

Bernhard Kalteis (BMIMI)
 

Stromspeicher spielen eine zentrale Rolle bei der Dekarbonisierung von Gewerbebetrieben, da sie erneuerbare Energien wie Solar- oder Windstrom effizient speichern und bedarfsgerecht bereitstellen können. Sie ermöglichen es Betrieben, ihren Eigenverbrauch zu optimieren und gleichzeitig Lastspitzen zu reduzieren, was sowohl Kosten spart als auch das Stromnetz entlastet. Durch den Einsatz von Stromspeichern können Unternehmen unabhängiger von fossilen Energieträgern und steigenden Ener-giepreisen werden. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Netzstabilität und Versorgungssi-cherheit, besonders in Zeiten schwankender Stromerzeugung. Eine enge Vernetzung und der Aus-tausch zwischen Stakeholdern wie Technologieanbietern, Netzbetreibern, politischen Entscheidungsträgern und Unternehmen sind entscheidend, um praktikable, wirtschaftliche und skalierbare Lösungen zu entwickeln.

Lorenz Strimitzer (Österreichische Energieagentur)

Wie kann Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden? Welche Techologien sind entscheidend für die Energiewende? Welche Strukturen sind notwendig, um ein klimafreundliches Leben für alle zu ermöglichen? In dieser Session werden Autor:innen des Zweiten Österreichischen Sachstandsbericht zum Klimawandel (AAR2) die Szenarien und Transformationspfade vorstellen, um in Österreich so rasch als möglich Klimaneutralität zu erreichen.

Weiters wird ein Ausblick auf gerade startende wissenschaftliche Projekte zu Transformationspfaden gegeben. Die Teilnehmer:innen können in einem interaktiven Format Input zu den neuen Szenarien geben, welche Handlungsoptionen plausible und erstrebenswert sind.

Die Session wird gemeinsam organisiert vom Wegener Center an der Uni Graz, dem Institut für Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung an der BOKU, und dem Internationalen Institut für Angewandte Systemanalyse (IIASA).

© Österreichisches Umweltzeichen

Es wird angestrebt, die Veranstaltung nach den Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens für Green Meetings/ Green Events auszurichten. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln bzw. per Fahrrad oder zu Fuß ist uns daher ein großes Anliegen.

Datum
06.10.2025 | 10:00 - 16:30 Uhr

Ort
Wien

Adresse
Erste Bank Campus, Am Belvedere 1, 1100 Wien

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