Gebäudereport 2015

Bei den klimaaktiv Gebäudedeklarationen konnte sowohl hinsichtlich der Anzahl der Gebäude als auch der Brutto-Grundfläche ein kontinuierlicher und beindruckender Anstieg verzeichnet werden.

Mit dem klimaaktiv Gebäudestandard gibt es ein österreichweites, neutrales und transparentes Qualitätszeichen, das allen AkteurInnen Orientierung für eine nachhaltige, klimaschonende Bauweise gibt. Der Gebäudestandard wurde entwickelt, um die Qualität eines Gebäudes messbar und vergleichbar zu machen. Er zeichnet Gebäude aus, die besonders hohen Anforderungen entsprechen. Zentrale Kriterien sind Energie- und CO2-Kennwerte, emissions- und schadstoffarme Produkte und  eine optimale Luftqualität. Mit klimaaktiv wird die Einhaltung hochwertiger Standards in folgenden Bereichen garantiert:

  • Niedriger Energieverbrauch
  • Mehr Behaglichkeit
  • Raumluftqualität und Gesundheit
  • Ausführung und Wirtschaftlichkeit

In den vergangenen Jahren konnte bei den klimaaktiv Gebäudedeklarationen sowohl hinsichtlich der Anzahl der Gebäude als auch der Brutto-Grundfläche ein kontinuierlicher und beindruckender Anstieg verzeichnet werden. Der klimaaktiv Gebäudereport 2015 gibt Ihnen dazu einen Überblick.

Seit 2005 wurden insgesamt 404 Gebäude nach dem klimaaktiv Gebäudestandard bewertet und deklariert. Mit 290 deklarierten Gebäuden stellt die Kategorie Wohngebäude den größten Teil der klimaaktiv Gebäude dar. Rund ein  Drittel (114 Gebäude) der klimaaktiv Gebäude sind Nicht-Wohngebäude die sich auf die unterschiedlichen Kategorien aufteilen.

(siehe Abbildung 1)

Entwicklung der Gebäudedeklaration

Die Anzahl der klimaaktiv deklarierten Gebäude hat sich im Vergleich zum Vorjahr sowohl bei den Wohngebäuden als auch den Nicht-Wohngebäuden erhöht. Vor allem im Bereich Wohngebäude gab es große Zuwächse. 2015 wurden Gebäude mit einer Gesamtfläche von rund  210.153 m²BGF deklariert, was im Vergleich zum Jahr 2014 einen leichten Rückgang darstellt (-13 Prozent). Zu erklären ist dieser durch den gestiegenen Anteil an kleinvolumigen Gebäuden und den Rückgang im Bereich der Mehrfamilienhäuser. Die Deklaration von Nicht-Wohngebäuden konnte sowohl bezogen auf die Gebäudefläche (+20 Prozent) als auch die Anzahl der Gebäude (+10 Prozent) ausgebaut werden. Besonders hervorzuheben ist der hohe Anteil an Bildungseinrichtungen, hier wurde im Vergleich zum Vorjahr über 150 Prozent mehr Gebäudefläche deklariert.

(siehe Abbildung 2)

klimaaktiv Gebäude nach Kategorien

MIT 290 DEKLARIERTEN GEBÄUDEN stellt die Kategorie Wohngebäude den größten Teil der deklarierten Gebäude dar, wobei sich die Gebäude in etwa gleich auf Ein- und Zweifamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser aufteilen. Bezogen auf die deklarierte Gebäudefläche stellt die Kategorie Mehrfamilienhäuser, mit über 50 Prozent der gesamten deklarierten Fläche,  die bei weitem größte Gruppe dar. 114 Nicht-Wohngebäude wurden bis Ende 2015 deklariert. Hier entfallen etwa 50 Prozent der deklarierten Gebäude als auch der deklarierten Gebäudefläche auf Bürogebäude. Die Zweitgrößte Gruppe der Nicht-Wohngebäude stellen die Bildungseinrichtungen dar, hier wurden bereits 35 Gebäude deklariert. Mit 75 Prozent ist der Anteil der nach dem klimaaktiv GOLD Standard deklarierten Gebäude bei Bildungseinrichtungen deutlich höher als in allen anderen Kategorien. Deutliche Unterschiede zwischen den Kategorien zeigen sich in der Aufteilung zwischen Neubau und Sanierung. Während im Bereich der Nicht-Wohngebäude etwa ein Drittel der Gebäude bzw. der Gebäudefläche auf Sanierungen entfällt, liegt deren Anteil bei Wohngebäuden unter 10 Prozent. Dieser Trend setzt sich auch im Jahr 2015 fort, 6 von 72 Wohngebäuden waren Sanierungen, bei Nicht-Wohngebäuden waren es 5 von 20 Gebäuden. Hochwertige Sanierungen scheinen vor allem in den Bereichen Bildungseinrichtungen und Beherbergungen einen hohen Stellenwert zu haben, hier sind über 40% der deklarierten Gebäude Sanierungen.

(siehe Tabelle 1 und 2)

klimaaktiv Gebäude nach Gold, Silber, Bronze

DER KLIMAAKTIV GOLD STANDARD ist sowohl bezogen auf die Anzahl der Gebäude als auch auf die Gebäudefläche der am weitesten Verbreitete Standard der klimaaktiv Gebäudedeklaration. 200 Gebäude mit einer Fläche von 592.000 m²BGF wurden bisher nach diesem Standard deklariert. Auch im Jahr 2015 wurden über 60 Prozent der Gebäude nach dem GOLD Standard deklariert, was einer Steigerung von 20% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Insgesamt fand im Vergleich zum Vorjahr eine Verschiebung von SILBER zu GOLD Deklarationen statt, während der Anteil der nach BRONZE Standard deklarierten Gebäude in etwa gleich bei 16 Prozent lag. Vor allem in der Kategorie Mehrfamilienhäuser kam es zu einer sehr starken Aufwertung des GOLD Standards hier wurden mehr als doppelt so viele GOLD Deklarationen vergeben als im Vorjahr. Eine etwas andere Entwicklung gibt es im Bereich der -Nicht Wohngebäude, hier zeigt sich hinsichtlich der Anzahl der Gebäude ein Anstieg der BRONZE Deklarationen (+14 Prozent) während GOLD und SILBER leicht zurückgingen. Der Anteil der GOLD und SILBER Deklarationen ist allerdings mit 62 und 19 Prozent weiterhin sehr hoch. In der Kategorie Bildungseinrichtungen wurden 2015 ausschließlich GOLD Deklarationen vergeben. Während es im Bereich der Bürogebäude vor allem bei großen Objekten einen Trend zu SILBER Deklarationen gibt, bezogen auf die Gebäudefläche liegt der Anteil hier bei knapp 80 Prozent. Die folgenden Grafiken zeigen wie sich die Standards über die Jahre aber auch insgesamt aufteilen.

(siehe Abbildung 3, 5, 5 und 6)

Veröffentlicht am 29.08.2016